Das innere Chaos nach einem Umzug.

Das innere Chaos.

Kein Unten kein Oben

Keine Sonne kein Wind
Alle Wege verwoben ich stolpere blind
Kein Unten kein Oben
Keine Sonne kein Wind
Alle Wege verwoben ich stolpere blind

– Wir sind Helden (Labyrith)

Dass mein Leben sich tagtäglich oft drastisch ändert, manchmal auch über Nacht, das bin ich ja gewöhnt. Auch unsere vielen Räumlichen Wechsel habe ich ohne mit der Wimper zu zucken weggesteckt, mich jedes Mal gefreut. Bloß keine Rückschritte machen.

Augen schließen, Beine strecken,
Köpfchen Richtung Himmel recken,
Schritte setzen, Raum vermessen
Jetzt nur nicht den Text vergessen
Immer noch ein Sprösschen weiter auf der Karriereleiter
Tag um Tag, beim bunten treiben,
Immer schön im Rhythmus bleiben

– MIA. (Zirkus)

Ich habe gelernt, zu funktionieren und mich anzupassen. Neues Büro, neuer Schreibtisch, neuer Arbeitsplatz, neue Kollegen, neuer Rechner, neue Nachbarn, neue Arbeitsabläufe. Einfach kurt besprechen wie es weitergeht und alles war gegessen, es ging weiter. Das einzige, was mir immer Halt gegeben hat, war Niklas. Meine Konstante. Mein bester Freund, der auf dem Karussell immer neben mir sitzt und mich im Arm hält, damit ich nicht rausfalle.

Der Wind wirft sich wütend gegen die Fenster
Er heult, wie ein hungriges Tier
Der Sturm peitscht turmhohe Wellen in Pfützen
Reißt Dackel von Leinen,
Stiehlt Kinder und Mützen
Macht Halt und brüllt nach dir
Aber du bist hier bei mir
Still im Auge des Sturms

– Wir sind Helden (Im Auge des Sturms)

Dieses Mal ist das Ganze nicht so spurlos an mir vorbeigegangen. Nicht, dass ich es bemerkt hätte, aber nicht mal in meinen Träumen wusste ich, wo ich Zuhause war. Ich bin aufgewacht und wusste nicht wo ich war, meine Träume haben mich nicht losgelassen, habe fantasiert von Umzügen und wechselnden Räumen. Bin gefallen und aufgewacht – in meinem alten Kinderbett bei meinen Eltern Zuhause. Niklas neben mir. Alles ist gut.

Bring mich nach Hause
ich bin schon zu lang hier draußen
komm und trag mich, frag nicht wieder
wohin ich will, nach Hause
ich bin schon zu weit hier draußen

– Wir sind Helden (bring mich nach Hause)

Vielleicht sollte man nicht unterschätzen, was für einen großen Einfluss das Unterbewusstsein hat, auch wenn wir selbst denken, dass das alles kein Problem ist. Zwei Umzüge an einem Tag waren für mein Unterbewusstsein zu viel und ich merke, dass ich noch ein Weilchen brauchen werde, bis ich morgens aufwache und weiß, wo ich bin. Ich bin Zuhause. Ich bin bei Niklas.

Egal, wo das auch sein mag, in meinem Leben ist mein Zuhause, wo Niklas ist.

 

View Comments

  • Schöner Post Joana. Ihr seid ein richtig schönes Paar. Du kannst gern öfter solche Beiträge schreiben. Sehr schön☺️
    LG

  • Ich verstehe, was du meinst. Mir ging es so, als ich wegen des Studiums umgezogen bin. Weg von der Familie und den Freunden. Zu Anfang war das völlig klar. Ich konnte ja nicht in meinem Kaff auf einen Studienplatz hoffen. Also raus in die weite Welt!
    Halt habe ich hier vor allem durch zwei neue Freunde gefunden. Das Heimweh geht trotzdem nie ganz weg

    Liebe Grüße ans Team!.

  • Der größte Schatz, den man finden kann. Einen Menschen, bei dem man sich zuhause fühlt. ♥

  • Aaaaawwww :D Also wenn Niklas sich DA jetzt nicht geliebt fühlt, dann weiss ich auch nich :-)

  • Liebe Joana,
    das ist das gefühlvollste was ich seit langem gelesen habe. So einfach, so klar, so ehrlich und so voller Sicherheit.
    Zuhause ist wo Niklas ist. Oft klingt das so abgedroschen. Bei dir einfach nur echt.

    LG Heike

  • Wunderschön geschrieben <3
    Und ich kenne das Gefühl. Bin in den letzten Jahren 4 mal umgezogen und doch war ich immer daheim, denn mein Freund und meine Hunde waren ja da :-)

    Liebe Grüße
    Anna

  • Ein schöner Text. Es stimmt wirklich: "Home is where the heart is". Hoffentlich gewöhnst du dich schnell ein!

    Liebe Grüße,
    Annika von themuffintop-less.blogspot.de

  • Oh, das ist wirklich eine schöne Liebeserklärung - ich hoffe, nach diesem Post hat Niklas dich ganz fest in den Arm genommen! :)

  • Nicht umsonst lassen Katzen uns spüren, wie furchtbar Umzüge sind und verfallen danach gern in Depressionen. Sie wissen einfach, wie wichtig ein zu Hause, ein Rückzugsort, der einem vertraut ist, ist. :)
    Lass erst einmal ein bisschen Zeit vergehen und dich an dein neues zu Hause gewöhnen. :) Und wenn es schwer wird, halt dich an Niklas fest. :)

    Liebe Grüße!

  • Liebe Joana,
    ich glaube du sprichst damit hunderttausend Menschen aus der Seele.
    Sobald mir Uni, Arbeit, Lernen und das Leben zu viel wird flüchte ich in die Arme meines Freundes.
    Da ist alles beim Alten und man ist geschützt vom alltäglichen Lärm.

    Danke für diesen tollen Beitrag :)

  • Ich fühle mich mit Flow auch so. Ich denke, dass zu Hause kein Ort sein muss. Manchmal kann es auch ein Gefühl sein, ein Mensch oder ein Moment. Zu Hause ist mehr ein "was" als ein "wo" und wenn man das weiß, dann ist es zu Hause besonders schön - egal wo man ist :-*

  • Ja, die Sache mit dem Unterbewusstsein, manche Sachen verfolgen mich auch in die Träume, vor allem jetzt, wo ich nicht mal wirklich Zeit habe, meinen lieblings Blog zu lesen, denn die Arbeit ruft und in der Nacht Träum ich dann, was ich alles verpasse :/ Wirklich sehr süß, von dir, dass du sagst, dass dein zu Hause da ist, wo Niklas ist. Ich hoffe ihr werdet noch sehr lange zusammen und glücklich bleiben :)

  • Super schöner Post! Ich wünsche euch beiden, dass ihr in 50 Jahren ein altes grau-haariges Ehepaar seid, mit vielen Enkelkindern um euch herum . :)

    LG Lydia°

  • Das Unterbewusstsein ist schon eine krasse Sache. Ich las erst letzte Woche das Buch "Glückskinder" von Birgit zart., indem die Autorin total toll beschreibt wie das Bewusstsein und Unterbewusstsein funktioniert und wie man Glück findet, faszinierend und genial sag ich dir. Auf jeden Fall sehr lesenswert, ich glaube das würde dir auch gefallen.

    Ich wünsche dir weiterhin von Herzen viel Glück für die Zukunft <3 du kannst alles schaffen!!

    Julia

  • Hallo liebe Joana,
    wenn ich ehrlich sein darf, habe ich nur auf den Moment gewartet, in dem die Welle über Dir zusammenschlägt. Jeder Mensch hat mentale Kapazitäten, die irgendwann (manchmal samt Körper) erschöpft sind - wenn auch nur unbewusst. Ein guter Bekannter von mir ist gerade wegen Burn-Out in die Klinik gekommen. Jemand, den ich von Thema "Tiefenentspanntheit" direkt zu Gandhi und dem Dalai Lama eingeordnet hätte. Aber das Unterbewusstsein ist eben nicht immer so tiefen entspannt... Ich bewundere Deine Vielseitigkeit, Deine jugendliche Energie, die in meinem Alter (die 50 rufen) doch so langsam schwindet. Aber lerne mit Energie haus zu halten, sie ist nicht unbegrenzt verfügbar!

    "AUCH, WENN ES EINEN GERADEN WEG GIBT, DER UMWEG KANN DEUTLICH SCHÖNER SEIN!" (wB-2015)

    In diesem Sinne - entspannte und liebe Grüße

    Wolfgang - der Querdenker :-)

  • So schön geschrieben, mit so viel Gefühl! Bekommt man glatt bisschen Pippi in die Augen, so viel Liebe wie da drin steckt :-)
    Liebe grüße

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Veröffentlicht von
Joana

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