Wie ist es, auf einmal Chef zu sein?

Wie ist es auf einmal Chef zu sein?

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Heute macht zum letzten mal Nat meine Outfitbilder.

Ein komisches Gefühl, weil sich eigentlich alles anfühlt wie immer – nur, dass sie ab morgen weg ist. Was machen wir mit dem ganzen Tee Vorrat im Schrank und wer sorgt jetzt immer für unseren Obstbestand? Kein roter strahlender Wuschelkopf mehr jeden Morgen um neun. Aber das Leben geht weiter, für Nat öffnet sich eine neue Tür und ich bin mir sicher, dass sie trotzdem noch ganz oft vorbeischaut. Es ist schon Wahnsinn, wie viel man in einem Jahr erleben kann und wie man sich selbst verändert. Man passt sich ja doch immer automatisch seinem Umfeld an, ob man es merkt oder nicht. Aus einem kleinen schüchternen Mädchen ist ein wilder Wirbelwind geworden, genau so wie auch Niklas und ich immer mehr gelernt haben, Verantwortung zu übernehmen. Eben wie eine richtige Familie.

Keiner hat gesagt, wie es ist, einmal Chef zu sein.

Als ich jünger war, reichten meine Träume nicht weit. Eine Wohnung mit einem kleinen Fotostudio. Mit Jobs, die ich gern mache und nicht alles annehmen muss, nur um zu überleben. Mehr wollte ich gar nicht. Dann kam die kleine Nat. Und ich war Chefin, hatte Verantwortung, konnte nicht mehr nur an mich selbst denken. Themen wie geregeltes Gehalt, Arbeitszeiten, Mittagspausen oder sogar Urlaub mussten vertraglich geregelt werden und auf einmal fühlte sich alles so erwachsen an. Auf einmal kamen Fragen auf wie: Werde ich schimpfen müssen, wenn sie zu spät kommt? Wenn ich essen am Arbeitsplatz verbiete, dann darf ich das dann auch nicht? Handy am Arbeitsplatz? Fotogafieren in der Freizeit? Umgang mit Kunden?

Alles gar nicht so einfach.

Wir haben viel gelernt und auch viele Fehler gemacht. Nat war unser Versuchskaninchen – aber ich denke, sie ist ohne großen Schaden davongekommen. Wir haben uns alle entwickelt und ich habe dieses Jahr sogar einen ganz großen Haken auf meiner persönlichen Liste gesetzt: Ich bin richtig wütend geworden – und habe meine Meinung gesagt, statt sie wie immer einfach herunterzuschlucken. Ein wütender, lauter, aber sachlich und bestimmter Anruf. Alle im Büro waren mucksmäuschenstill und haben mich mit großen Augen angesehen. Ich habe mit klopfendem Herzen aufgelegt und wusste: Das war ein großer Schritt. Ich lasse mir nicht mehr alles gefallen. Ich weiß, was ich kann und was ich will. Ich versuche das zu schützen, was mir am Herzen liegt und kämpfe dafür, wenn es sein muss.

Man wächst an seinen Aufgaben.

Bald geht es wieder weiter – Katharina und Jessica heißen unsere neuen Jahrespraktikantinnen, die ich euch schon ganz bald vorstelle, sobald sie da sind. Ich freue mich! Auf die Beiden, auf das Jahr, auf das, was wir wieder voneinander und miteinander lernen werden.

Ich bin froh, mich so entschieden zu haben. Gemeinsam ist man immer stärker als allein.

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Jacke: Sheinside* // Tasche: Vintage // Schuhe: Converse // Bluse: Pimkie // Hose: TKmaxx // Armreif: Sheinside*

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8 Antworten zu “Wie ist es, auf einmal Chef zu sein?”

  1. Lena sagt:

    Alles gute an Nat 🙂
    Aba was mich jetzt interessiert….? Wie hast du das letztlich geregelt mit essen und handy und freizeitfotografieren?
    Alles Liebe
    Lena

  2. Sunny sagt:

    O nein … Nun auch ein Abschiedspost auf deinem Blog … schnief :´(
    Nat ich werde dich vermissen !!!!! Viel Glück in Dortmund <3

  3. Clara sagt:

    Wunderschöne Abschiedsfotos von Nat! Ich glaube auch, dass sie sehr viel gelernt hat bei dir und sich schöne Erinnerungen angesammelt haben. Ich wünsche ihr noch viel Glück!!!

    Herzliche Grüße von Clara
    www.clarative.blogspot.de

  4. Ilka sagt:

    Och Mensch,
    ich habe vor etwa einer Woche deine Seite entdeckt…und bin sofort in ihrem Bann gewesen.
    Blogs? Da schreiben doch immer so selbstverliebte Langweiler über ihren Alltag und nennen das dann Lifestyle….so dachte ich jedenfalls immer. Nie hat mich ein Blog gepackt. Auch jetzt noch, ist deiner der einzige.
    Für mich sind das ganz neue Erfahrungen. Jemanden eigentlich gar nicht zu kennen und doch das Gefühl zu haben, so viel über diese Person zu wissen, mit ihr zu fühlen, mich für sie zu freuen. Jeden Abend freue ich mich auf deinen Blog, denn ich habe ja eingiges nachzuholen 😀 Ich bin jetzt in der Mitte des letzten Jahres angekommen und würde richtig was vermissen, wenn du diese wundervolle inspirierende Seite einstellst. Möge das nie geschehen <3
    Ich hoffe ihr habt diesen Tag schön miteinander verbracht und so klingt es ja 🙂

    Nur die allerliebsten Grüße,
    Ilka

  5. Missi sagt:

    Hi Joana, schöner Post! Man kann sich bei dir so garnicht vorstellen das du mal laut wirst, deswegen hat das garantiert niemand von dir erwartet 🙂 Das mit Nat tut mir leid, man kann herauslesen wie sehr du sie jetzt schon vermisst. Liebe Grüße und alles gute, sowohl an dich als auch an Nat, Missi

  6. Ramona Reckziegel sagt:

    Hallo, ich hätte mal eine Frage an Dich. Ich verfolge gerne Deinen Blog :-). Ich bin selber auch Fotografin und interessiere mich auch für Jahrespraktikanten. Hast du dafür einen speziellen Praktikumsvertrag, in dem auch die gesetzlichen Vertreter unterzeichnen müssen??? Vielleicht können wir Erfahrungen oder Infos austauschen. Gerne auch telefonisch :-). Meine Telefonnummer lautet: 0176-247 06 842. Würde mich sehr über einen Rückruf freuen. Alles Liebe und Gute weiterhin für Deinen Blog, Ramona.

    PS: Da kommt gerade meine nächste Frage auf Dich zu :-). Ich möchte mir eine neue Webseite machen lassen mit einem Blog. Wo hast du deine Seiten her???? Hat die jemand für Dich gemacht????? Vielen Dank im Voraus. Bye

  7. Maiki sagt:

    Guck mal Joana, jetzt bist du schon auf nem Buchcover. 😀 Das bist doch du, oder? Kam mir gleich so bekannt vor… http://www.wattpad.com/14484286-a-song-for-you-1d-ff-on-hold-vorwort

  8. Dionne sagt:

    Your shoes are amazing! <3

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