„Wieder einer dieser Tage – diese paradoxen Tage, an denen Leere einen einengt und Stille zu laut wird. Das Gefühl, die Gedanken sind lauter als Worte und Geheimnisse klarer als das ausgesprochene Wort. Wenn sanfte Berührungen schmerzen und und liebe Worte Wunden reißen wie böse Flüche.
Alles in ihr schreit, aber ist gleichzeitig leer. Sie kann nicht mehr denken, sie muss raus. Laufen, immer geradeaus. Dahin, wo niemand etwas sagt, wo einen niemand etwas fragt. Wo niemand etwas weiß oder sieht oder sagt.
Sie läuft so weit, dass ihr eigenes Herz so laut in ihrem ganzen Körper pulsiert, dass sie ihren eigenen Atem nicht mehr hört. Die Tränen spürt sie nicht, sie sind längst getrocknet. Benebelt bleibt sie stehen, alles dreht sich. Sonnenstrahlen tanzen gemeinsam mit bunten Punkten vor ihren Augen um die Wette. Selbst wenn sie die Augen schließt, ist das bunte Feuerwerk noch da – gemeinsam mit dem stetigen Rauschen in den Ohren und dem pulsierenden Herzen. Rückwärts lässt sie sich einfach fallen und bleibt im weichen Moos liegen, die Arme ausgebreitet.
So fühlt sich Leben an.
Als sie wieder richtig atmen kann, öffnet sie die Augen. Rauschende Baumwipfel im Wind, weiße Wolken ziehen vorbei und lassen die Sonnenstrahlen in einem unruhigen Muster auf ihrem Gesicht tanzen. Sonne, Wolken, Sonne, Wolken. Das Moos ist nass, aber es ist egal. Langsam kann sie wieder klar denken, aber die Gedanken in ihrem Kopf lassen sich nur schwer sortieren. So viel Unausgesprochenes. Ungewissheit und Hoffnung kämpfen in ihr einen Kampf, der fast schon körperlich schmerzt. Sie will nie zurück, sich nie der Wahrheit stellen.
Langsam steht sie auf, klopft sich kleine Blätter von den Beinen und streift auf müden Beinen langsam in die Richtung, von der sie glaubt gekommen zu sein. Wichtig ist das aber nicht. „Ich habe es nicht eilig“, denkt sie.“
„Das Mädchen aus dem Wald“ ist meine kleine Geschichte über die erste große Liebe und die erste Trennung. Die Gewissheit, dass es vorbei ist und die Hoffnung, dass es doch wieder alles in Ordnung kommt. Ungewissheit und unausgesprochene Worte können mehr zerstören als die bittere ausgesprochene Wahrheit. Schiebt unangenehme Entscheidungen nicht heraus, denn sie zerstören einen Menschen mehr als ein klarer Schnitt. Ich war das Mädchen im Wald, ich weiß, wovon ich rede.
Model: Alina
Kleid: Sheinside*
Klebetattoos: Poshtattoo*
*Artikel wurden uns für Blogposts zur Verfügung gestellt.
Kommt mir bekannt vor! Schmerzhaft ehrlich… Aber toll geschrieben, Joana. Danke für deine Worte! <3
Liebe Joana!
Du sprichst mir mit dieser kleinen Geschichte so sehr aus der Seele, dass ich Tränen in den Augen habe und Gänsehaut an den Armen. Ich erlebe sowas gerade. Nicht in der Liebe, sondern leider im Job und ich würde auch am liebsten nur mehr rennen…rennen…rennnen.
Danke, für die tolle Geschichte, danke für deine berührenden Stories immer wieder. Ich lese deine Beiträge sehr, sehr gerne. <3
Gänsehaut. So fühlt sich leben an. Beim lesen dieser kleinen Geschichte komme ich ein kleines Stück weit nach hause. Ich wohn nicht mehr in der Heimat, fühl mich aber sofort in die zeit meiner ersten Liebe zurück versetzt. Diese Gefühle, die du beschreibst kennt jeder..aber kaum jemand kann es so treffend mit Worten beschreiben. Wunderbare Geschichte. Ich kann die Waldluft fast riechen…
Liebe joana,
Du hast wundervolle Worte für diese, wohl jedem bekannte, Situation gefunden!
Auf Fotos wie diesen, wo das komplette Gesicht nicht zu erkennen ist bin ich immer am überlegen „ist das Alina oder joana.?!?“ Obwohl ihr euch auf Fotos auf denen ihr beide drauf seid gar nicht so sehr ähnelt.. Bin ich da die einzige der das so geht?
Liebste Grüße aus Dresden von Laura
Liebe Joanna,
die Geschichte von der du erzählst kenne ich zu gut. Ein klarer Schnitt und die bittere Wahrheit helfen nur, um von jemanden Abstand zu gewinne. Wird man jedoch in Ungewissheit gelassen und man bekommt die wahren Gründe nicht genannt, macht man sich noch ewig Gedanken darüber und kommt nicht von demjenigen los.
Liebe Grüße,
Ariana
Joana, das ist unglaublich wundervoll! Ich liebe deine Worte, diese Szene wirkt so real und ehrlich … und erinnert einen nur zu gut an die Zeit, die man weit abgelegen vom Alltag im Nirgendwo verbracht hat, weil das der einzig richtige Ort war, um alles zu verarbeiten. Wirklich, dieser Post ist so schön, auch die Bilder – diese glitzernden Klebetattos sehen ziemlich fabelhaft aus.
Alles Liebe,
Mara <3
Liebe joana. Ich stehe kurz vor solch einem ende. Ich habe angst davor und weiß nicht damit umzugehen… was kann ich tun?
Dein Text ist so wunderschön und könnte glatt ein Poetry Slam Text sein, sehr gefühlvoll und ich denke dieses Gefühl kennt jeder. Ich kann mich in dem Text total wiederfinden auch wenn es bei mir nicht um Liebe geht. Die Gedanken sind lauter als alles andere aber man will sie loswerden, indem man läuft und läuft doch sie holen einen immer wieder ein.
Liebe Grüße aus Beckum von Vanessa. <3
So schön und vor allem wahr geschrieben Joana. So fühlt sich die erste Trennung an. Schade, dass die Kleider immer von Sheinside sind. Die gefallen mir immer so gut. 😀
Hey,
Diese Geschichte ist sooo toll!
Und diese Fotos sind echt der Hammer!!! 🙂
Lg,
Vici 😀
Wundervolle Worte. Wundervoller Text. Wundervolle Bilder.
Großartig und so wahr!
In diesen Texten von dir könnte ich mich verlieren. Bitte mehr davon.
– mach weiter so! :o)
Liebe Grüße <3
ich finde deinen post so schön und rührend!
Ich hab auf Instagramm den Hinweis auf einen neuen Post nur überflogen und nur „Liebe“ und „Trennung“ gelesen und dachte mir nur „oh nein, lass sie bitte nicht von Niklas getrennt sein, bitte nicht.“. Aber der Text ist so schön verfasst. Und so wahr. Ich hab mich nach meiner ersten großen Liebe auch verkrochen, wollte nicht drüber reden geschweige denn jemanden sehen. Aber alles braucht Zeit zum Heilen. 😉
ich hatte den selben Gedanken im ersten Moment und hab schon einen halben Herzinfarkt bekommen 😀
Liebe Joana,
deine Texte gehen fast immer unter die Haut, dieser aber besonders. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, bitte schreib immer so weiter!
xx
Katharina
www.teastoriesblog.squarespace.com
Oh ja der erste Liebeskummer /erste Trennung ist echt schlimm. Aber du hast Recht, die Wahrheit ist um einiges besser als Ungewissheit. So kann man viel besser damit abschließen..
Toll geschrieben und die Bilder passen so gut dazu! 🙂
Liebe Grüße <3
Ich bin schon wieder so fasziniert davon, wie du einfach immer die passenden Worte findest.. und es sind immer genug, also nicht zu wenige, aber auch nicht zu viele.. du bringst es auf den Punkt und auch ich fühlte mich soeben ein paar Jahre zurück versetzt und es war, als wäre es erst gestern gewesen.. alleine und verlassen auf der Bank in der Natur, nahe dem Wald, mit dem Gefühl ungeliebt und dumm zu sein.. Im Nachhinein kann ich glücklicherweise sagen, dass ich nicht dumm war, ich war sogar relativ stark, aber sowas weiß man zu dem Zeitpunkt ja nie..
Alina ist auch wieder sehr hübsch auf den Bilder – die mir nebenbei bemerkt auch sehr gefallen – und sie hat, finde ich, genau dieselbe Begabung vor der Kamera, wie du.. 🙂
Macht schön weiter so! 😀 Eine tolle Woche wünsch ich euch.. 🙂
Liebe Joana
Du schaffst es so oft, Gefühle auf den Punkt zu bringen und sie so wunderbar zu beschreiben wie bei dieser Situation. Wunderschön! Leider befinde ich mich auch gerade in so einer unklaren Situation, und das schon seit längerem… Es ist zwar keine Trennung, doch die Ungewissheit ist extrem unangenehm. Bitte schreib weiter so! Ich liebe Deine Texte.
Herzliche Grüsse, Mirjam
Wunderschöner Text.
Haben dein Freund und du sich getrennt`? Wenn ich fragen darf.