„J“, „L“, „O“.
Joana, Lichtpoesie, Odernichtoderdoch. Das bin ich. Das hab ich geschafft. Das ist mein Leben.
Man ist mit niemandem so kritisch, wie mit sich selbst.
Die wichtigste Lektion im Leben ist Vertrauen. Nicht nur anderen, sondern vor allem sich selbst. Ich bin jemand, der gern mit angezogener Handbremse fährt. Natürlich nicht bildlich gesprochen, aber ich mache gern nur so viel, dass ich mich sicher fühle. Das bedeutet aber auch, dass ich nur etwa 40% von dem ausschöpfe, was ich vielleicht wirklich kann. Alles andere könnte bedeuten, dass man enorm viel Mühe und Herz in etwas steckt und dann am Ende enttäuscht wird. Oder aber dass es nicht gelingt. Oder wenn es gelingt: Dass dann alle immer die selbe Leistung wieder erwarten. Also lieber Tiefstapeln. Auf Nummer sicher gehen. Auf Sparflamme laufen.
Hätte ich Niklas nicht kennengelernt, wäre das heute noch immer so und ich säße vielleicht immer noch mit einer Jahrespraktikantin an meinem Schreibtisch in meiner kleinen Wohnung und würde den ganzen Tag nix anderes machen als Shootinganfragen per Email zu beantworten und die ein oder andere Hochzeit zu fotografieren.
Vielleicht wäre ich zufrieden und beruhigt – aber ganz bestimmt nicht glücklich.
Sowohl in meiner Ausbildung als auch bei meiner Arbeit mit Niklas wurde ich oft ins kalte Wasser geschmissen. Ich musste etwas leisten – ob ich wollte oder nicht. Und ich konnte es – jedes Mal. Jedes Mal, wenn ich meinen Ausbilder unter Tränen und panisch angesehen habe, weil er wieder irgendetwas Neues von mir verlangte sagte er mir: „Joana – du machst das schon. Ich weiß das.“ Und ich habe diesen Satz gehasst. Ich habe IHN dafür gehasst. Und doch bin ich ihm jetzt so dankbar für all das Vertrauen, das er in mich hatte. Weil ich es konnte. Ich musste mich nur trauen. Vertrauen in mich selbst haben. Über meinen Schatten springen.
Noch heute ist das so, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm wie früher.
Ich habe jemanden an meiner Seite, der mich ganz genau kennt – vor allem meine Schwachstellen. Jemand, der mich in die Weißglut treibt, weil er mich in fremde Gewässer stößt, ohne vorher den Zeh hineingesteckt zu haben. Ich habe gelernt, dass es keinen anderen Weg gibt, wenn man selbst nicht die Kraft dazu hat. All diese Möglichkeiten, neuen Leute und neuen Kenntnisse wären mir vielleicht erspart geblieben, wenn da nicht jemand wäre, der an mich glaubt.
„Du musst mal ein bisschen selbstbewusster werden, Joana!“ sagt Niklas immer.
Muss ich das? Nein. Meine Selbstzweifel werden immer bleiben, denn sie schützen mich. Es reicht mir, wenn andere Vertrauen in mich haben und an mich glauben – denn für diese Menschen springe ich über meinen Schatten und gebe jeden Tag auf’s neue mein Bestes. Ich bin stolz auf all das, was ich geschafft und gelernt hab und dankbar für die, die mir die Möglichkeit dazu geben.
Selbstvertrauen kommt nicht von alleine und vielleicht kann man auch nicht lernen, seine Fähigkeiten voll Selbstbewusstsein voll auszuschöpfen. Mein Selbstvertrauen basiert auf den Menschen, die an mich glauben – das ist ein geschlossener Kreis. Denkt niemals, ihr müsstet irgendwo allein durch. Sucht euch jemanden, der eure Schwachstellen kennt und dem ihr vertraut – vielleicht ist es genau die Schwäche, die euch ausmacht. Ein Verborgenes Talent, das nur mit Unterstützung funktioniert.
Es ist okay, nicht alleine alles zu schaffen. Niemand kann alles. Niemand ist perfekt.
Glaube an dich und glaub an deine Schwächen, denn sie sind das, was dich ausmacht.
(Die Armreifen hat mir meine Freundin Madeleine geschenkt und sie extra für mich in Kindergröße angefertigt, haha! Danke dafür <3 )
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Ein wirklich sehr schöner Beitrag. Du hast vollkommen Recht, das unsere Schwächen uns erst zu dem machen was wir sind und uns aus Einzigartig machen. Man muss definitiv nicht alles können, denn das wäre unmöglich. Für solche Sachen, die einem Angst machen, hat man aber sicher immer einer Person, die einen dabei unterstützt auch diese Herrausforderung zu meistern.
Liebe Grüße
Luise | http://www.just-myself.com
Ich musste es, und ich muss das auch noch lernen. Nicht alles muss perfekt sein. Manchmal tut übergroßer Perfektionismus den Dingen nicht gut.
Ich arbeite daran.
Auch an der Tatsache Hilfe annehmen zu können.
Liebste Grüße
Liebe Joana,
als ich vor 10 Jahren mit meiner Selbstständigkeit anfing, ging es mir sehr ähnlich wie dir. Kann ich das überhaupt? Was ist, wenn ich versage?
Diese Angst vorm Versagen hat mich viele Jahre blockiert. Genau wie du, habe ich mich stets nur in sicheren Gewässern bewegt, Gewässer die ich kannte. Sehr gut kannte. Und auch die befuhr ich nur mit "Stützrädern" ;).
Obwohl ich eigentlich wusste, dass ich schon ohne Stützräder fahren kann, traute ich mich nicht sie wegzulassen. Was, wenn ich doch hinfalle? Ne, das wollte ich nicht riskieren. Auf keinen Fall. Angst fressen Seele auf. Lieber höre ich auf Fahrrad zu fahren als die Stützräder abzumachen!
Doch irgendwann, ich weiß nicht so recht, was der Auslöser war, fand ich heraus, dass es garnicht schlimm ist, wenn man mal hinfällt. Das ist dann halt so, passiert jedem. Je mutiger man wird, desto höher ist nunmal die Chance bei einer waghalsigen Aktion zu stürzen. Hauptsache, man steht auf und steigt wieder aufs Rad. Man hat ja aus dem Sturz gelernt. Okay, man darf auch kurz über die kaputte (Boyfriend ;))Jeans jammern aber es geht weiter.
Irgendwann merkt man, dass es auch ohne Stützräder geht. Sehr gut sogar. Und man ist viel freier ohne die lästigen Dinger, man kann sich tief in die Kurve legen und den Schwung geniessen, man kann immer schwierigere Strecken bewältigen...
Ich bin nach wie vor kein Mensch, der die Stützräder komplett aus seinem Leben verbannt. Ich mag das Gefühl, dass ich sie bei Bedarf wieder anbauen könnte. Aber nur im Notfall. Wenn sonst nichts geht. Solange liegen sie gut verstaut im Keller.
Ganz lieben Gruß,
Paulina
Wirlich cooler Beitrag! Sehr schön geschrieben! :)
XX,
Christina Key
Schon wieder ein Blogpost von dir, der mir aus der Seele spricht. Ich gehöre auch zu den Menschen, die auf Sparflamme fahren. Ich gehe ungern ein Risiko ein und generell versuche ich, alles so "sicher" wie möglich zu haben. Das passt aber nicht wirklich zu meinem Job.
Als ich als Model das erste Mal ins Ausland (Paris) gegangen bin, hatte ich panische Angst davor. Andere Sprache (ich kann zwar Französisch, aber es ist neben Deutsch und Englisch erst meine dritte Sprache), andere Sitten, weit weg von Zuhause. Ich hatte so Bammel vor der großen Welt und fühlte mich ziemlich verloren. Casting hier, Job da. Doch glücklicherweise ist mein Freund mit mir mitgereist und er hat alles so viel besser gemacht. Er hat mich immer wieder motiviert und mir gesagt, dass ich mir ruhig mehr zutrauen soll, dass ich auch in Paris super arbeiten kann. Und siehe da, es hat dann auch geklappt! Ich ergatterte super Jobs, meine Agentur war ganz glücklich und ich letzten Endes auch. Aber ich musste mich wirklich oft überwinden und mir mehr zutrauen.
Jetzt steht eventuell bald ein neuer großer Schritt an, und zwar eine 4-wöchige Reise ins Ausland ohne ihn im Juli. Ich weiß nicht, ob ich das will und soll, ob es wichtig für meinen Reifeprozess wäre. Muss man nicht mal ganz allein auf eigenen Beinen stehen? Ist es falsch, dass ich das eigentlich nicht will?
Du kannst jedenfalls sehr stolz auf dich sein, denn du hast mit deiner wunderbaren Fotografie und deiner tollen Art zu schreiben etwas geschaffen, das viele Leute schätzen. Und wahrscheinlich wird es dir noch oft genau so ergehen, wie du es beschrieben hast, aber irgendwie bringt einen das dann trotzdem immer weiter im Leben.
In diesem Sinne alles Gute und ganz liebe Grüße, ich hoffe dass deine Pizza, falls du in der Zwischenzeit eine gegessen haben solltest, ohne Pilze geliefert wurde!
xx
Katharina
http://www.teastoriesblog.squarespace.com
Danke für deine ermutigenden Beiträge, liebe Joana!
...du sprichst mir aus der Seele, danke Joana <3
Ich werde den Beitrag jetzt meinem Freund schicken :)
Fühl dich umarmt!
Wirklich ein toller Beitrag und er erinnert mich so sehr an mich selber... :D
Sehr schöner Post :)
so ein schöner Text und so wahr :)
Ich bin genauso... ich mache nur so viel, wie ich denke, dass es mir gelingt und habe Angst, Risiken einzugehen usw.
Ich bin selber Fotografin im zweiten Lehrjahr und wurde schon so oft ins kalte Wasser geschmissen....seien es Hochzeiten, anspruchsvolle Shootings oder wie jetzt- Messe. Davor hatte ich, unerklärlicherweise, total den Horror. Und habs gepackt :)!!
Samira
Wunderschöner Beitrag und spricht mir aus der Seele :-)
Ich bin auch eher ein Vortaster, ein Zögerer, ein "Mal schauen, vielleicht, ich weiß es nicht sicher" Mensch. Schlimmer noch: ein Listen-Macher. Wäre mein Freund nicht so hartnäckig gewesen, wären wir nicht zusammen. Ich bewunder ihn im Nachhinein für seine Geduld. Es hat drei Monate gedauert, bis ich zugab, dass es auch ohne 5-Jahres-Plan funktionieren könnte, dass man eine Beziehung einfach leben kann und alles ausprobieren kann, ohne dass man eine sichere To-Do-List im Hinterkopf laufen hat, die einem sagt "so weit ist noch sicher. Ja so weit kannst du dich wagen, alles andere... oh Himmel, zu gewagt!"
Das war ein Sprung ins kalte Wasser, besonders weil ich noch daran knabberte, dass mich im Jahr zuvor eine echt gute Freundin von einer Sekunde auf die nächste abserviert hat, ich ins kalte Wasser der Universität gestoßen wurde und dort die ersten zwei Semester herumtaumelte, in der Hoffnung, dass irgendwas was ich tue richtig ist. Ich hab den Bachlor nun und mach den Master. Es hat sich NICHTS geändert. Außer, dass ich mittlerweile mit den Professoren vertrauter bin und ungefähr weiß, was die sich vorstellen.
Sätze wie "Ach, das kriegen Sie schon hin. Ich vertrau Ihnen da." hörte ich oft genug. Man selbst steht dann vor der geschlossenen Tür des Büros und denkt sich "Sind die alle blind, dass die mich so wahrnehmen oder hab ich so ein schlechtes Bild von mir selbst?" Der Satz, wo mir am meisten das Herz in die Hose rutschte, war als mein Professor mir eine Mail bezüglich der Abschlussprüfung schickte mit einer elendslangen Liste an Dingen zu Lernen und endete mit: "Machen Sie sich schlau und mich stolz!"
Ich glaube, wo ich mich bisher allein entschieden habe ins kalte Wasser zu springen war, als ich beschloss für einen Monat zu meiner Verwandten in Amerika zu fliegen. Ich hasse fliegen. Das Gefühl den Boden zu verlieren und sich auf eine Blech/Plastikkiste zu verlassen ist für mich ein Alptraum. Es war ein sehr schöner Monat. Bis auf das Heimweh die ersten Tage über. Aber ich möchte irgendwann wieder dorthin. Es fühlte sich an, als wäre ich Zuhause.
Man packt alles im Leben immer irgendwie. Meine Uroma sagt immer "Des kriagn wa scho hin Dirndl" (= "Das kriegen wir schon hin, Mädel") und ich versuche mir dieses Motto anzueignen und es zu verinnerlichen.
Immer wenn ich solche (ich weiß nicht, wie ich es besser formulieren soll) persönlich, oder gar tiefgründigen Posts lese, weiß ich nie, was ich kommentieren soll ohne das Gefühl zu haben zu viel privates zu erzählen. Ich finde es einfach wundervoll, wie du es schaffst Gefühle und Gedanken mit Worten auszuschmücken. Die Welt wär glaube ich einfacher, wenn das mehrere Menschen könnten und tun würden. Auch wenn ich glaube, dass es vielen Menschen ähnlich wie dir geht, ist doch das wichtigste, jeden Morgen aufstehen zu können, in den Spiegel zu schauen und sich dabei denken: "Heute wird ein wunderschöner Tag!" Man muss immer Hürden nehmen, und über seinen Schatten springen, die größte Hürde ist es jedoch meist sich das einzugestehen! Wenn man die Unterstützung bekommt die man braucht, hat man eh schon die halbe Miete :)! Was immer passiert, ich finde es wirklich unglaublich, was du geschafft hast in meinem Leben! Viele bewundern und beneiden dich dafür, da darfst du ruhig stolz auf dich sein :)! Bleib einfach so wie du bist und tu weiterhin, was dich glücklich macht, mehr braucht man nicht :)!
das ist so ein wunderbarer, inspirierender post, joana! ich glaube du sprichst da sehr viel an und aus, was anderen bis jetzt nur so nebenbei im kopf rumkreiste, worüber sie sich nie trauten nachzudenken. es ist toll, dass du das ansprichst und damit gleichzeitig die angst davor nimmst. danke! ♥
Schön beschrieben. :) Ja, es muss nicht alles perfekt sein. Irgendwie erinnert mich das auch gleich wieder an den Satz: Sei du selbst, denn alle anderen gibt es schon.
Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass man Selbstvertrauen erlernen kann. Ich versuche jeden Tag eine bessere Version von mir selbst zu werden. Ich weiß, dass mir das helfen wird, meine Ziele zu erreichen.
Liebe Grüße
Melina :)
Ein wunderschöner Post Joana! Und ich hatte überhaupt gar nicht den Eindruck, dass du nicht selbstbewusst bist. Du bist eher selbstbeschützerisch (ist das ein Wort?) und das ist völlig ok <3
Flow und ich würden ohne einander auch immer noch "sinnlos" vor uns hin studieren, ohne etwas zu schaffen ohne dabei zufrieden zu sein und auch ohne glücklich zu sein. Aber wir haben uns aufgerafft, uns angeschrien und wieder eingekriegt. Pläne gemacht und Bücher studiert - und auf einmal wurde es viel greifbarer. Als du damals gesagt hast, er soll doch einfach machen was er gut kann, hat ihn das nicht mehr losgelassen und auch mir hat der Besuch bei euch die Augen geöffnet. Dafür, dass ich eigentlich gar nicht wirklich mit meiner Heimatstadt unzufrieden war, sondern mit mir und damit, dass ich es nicht wirklich angepackt, mich nicht getraut habe. Das ändert sich grade und ich danke dir dafür, dass du geholfen hast uns zu schubsen, auch wenn du das vielleicht gar nicht wusstest <3