Ein Stück Gegenwart für später.

Ich mag Dinge, die alt sind. Möbel, mit denen man aufgewachsen ist. Ein Gemisch aus Gegenwart und Vergangenheit. Fotos, die in Kisten schon den ein oder anderen Umzug miterlebt haben. Schmuck, der innerhalb der Familie immer weitergegeben wurde. Dinge mit hohem emotionalem Wert. Früher hat man sich etwas angeschafft, dass dann ein Leben lang da war und vielleicht dann sogar weitervererbt wurde. Der Landhausküchenschrank von Oma, die Spazierstock von Opa mit den unzähligen Metallplaketten aus den Ländern, die er bereist hat. Die Kamera, mit denen das ganze Leben aufgezeichnet wurde. Die selbstgestrickte Babydecke, die bald vielleicht das eigene Kind bekommt. Das sind für mich Schätze. 

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Ich selbst besitze eine kleine Schachtel mit alten Schwarzweiß Bildern meiner Vorfahren von beiden Familienseiten. Ich kenne die Personen auf den Fotos nicht und liebe es mir zu überlegen, ob der da vielleicht meine Nase hat oder ob mir das Lachen bekannt vorkommt. Erinnerungen an Zeiten und Menschen, die so anders waren als heute. Ich habe ein kleines goldenes Stück aus dem Uhrenarmband meines Opas – ein ziemlich unbedeutender Gegenstand, den ich seit meiner Kindheit hüte wie einen Schatz. Er hat ihn mir geheimnisvoll zugesteckt, in einer Schachtel mit Watte. Ich war furchtbar stolz, dass er mir diesen Schatz anvertraut hat. Von meiner Oma habe ich eine Sammlung alter 5 Reichsmark Stücke, die ich in einer hölzernen kleinen Schatztruhe aufbewahre und mich schon so einige Umzüge begleitet. Einen Opa habe ich fast nie kennengelernt, aber ich habe in unserem alten Monopoly Spiel einen grünen Schein mit einem Brandloch gefunden, das er laut Papa mit seiner Zigarette mal verursacht hat. Auf einmal war dieser Schein für mich etwas Besonderes, fast schon magisches. Ich liebe die Fotosammlung in hölzernen und goldenen Rahmen über der Kommode meiner Oma. Ich kenne jedes einzelne Bild, aber bei jedem Besuch stehe ich immer wieder fasziniert davor, als hätte ich sie noch nie gesehen. Alte, fast schon farblose Abzüge in ovalen Messingrahmen zwischen eckigen Kunststoffrahmen mit bunten Laserausdrucken.

Manchmal macht mich das ein bisschen traurig. Sind wir die letzte Generation, die solche Schätze besitzen? Was sollen wir unseren Kindern vererben? Das Expedit Regal? Unsere unsortierte Festplattensammlung? Das Passwort unseres Spotify Accounts? Unseren hart erarbeiteten World of Warcraft Spielstand? Unsere Möbel kaufen wir genau so unbedacht wie unsere Kleidung und unseren Schmuck. Nichts von unseren Besitztümern hat wirklich das Potenzial zu überdauern. Die Mappe mit den Grundschulzeugnissen vielleicht oder das Fotoalbum der Kindheitstage, als es noch üblich war, Fotos einzukleben. Manch einer hat vielleicht noch ein altes Plüschtier oder den ersten Gipsarm, Zahnspange, ein bedrucktes Kissen mit der ersten großen Liebe oder ein Freundschaftsalbum mit Mickey Mouse oder Diddl aus der Grundschule. Eine Pokemonkartensammlung in Plastikhüllen, eine silberne Kette mit Sternzeichenanhänger oder dem eigenen Namen. Das sind jedenfalls Dinge, die ich noch so in einer Kiste schlummern habe. Ein Holzdöschen mit Milchzähnen und mittlerweile sogar einen langen blonden abgeschnittenen Zopf. Erinnerungen zum Anfassen, greifbarer als alles, was man auf virtuellen Datenspeichern ablegen kann.

Ich hoffe wir verlernen nicht den Wert in diesen kleinen Dingen zu sehen, wenn das Leben ständig mit Veränderung reizt. Wir sollten versuchen Spuren zu hinterlassen, die nicht durch einen Knopfdruck zu löschen sind. Erinnerungen, die keinen Speicherplatz, Internet oder Akkulaufzeit benötigen. Ich möchte auch diese Wand mit Bildern in meinem Haus, keine digitale Slideshow.

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Kleid: Sheinside*

44 Antworten zu “Ein Stück Gegenwart für später.”

  1. Lisa Brüning sagt:

    Hallo liebe Joanna,

    ich schaue nur ab und zu mal herein. Aber dieser Blogpost hat ein mulmiges Gefühl hinterlassen. Seit zwei Jahren studiere ich Design und wo, wenn nicht da, muss man sich der Realität der momentanen digital ausgerichteten Gesellschaft stellen? Dabei arbeite ich liebend gerne analog. Seit ca. einem Jahr verfolgt mich auch diese Frage: Was bleibt eigentlich noch von uns übrig? Es findet meiner Meinung nach eine Wertverschiebung statt, die wir nicht so akzeptieren können.

    Im Leben geht es nicht nur um Leistung, sondern auch um Produktivität in der Persönlichkeit. Wo soll das alles enden, wenn jetzt schon darüber nachgedacht wird, an Grundschulen keine Schreibschrift mehr zu lehren…? Nebenbei arbeite ich in einem Supermarkt und kaum etwas lässt während meiner Arbeitszeit mein Herz höher schlagen, als einen handgeschriebenen Einkaufszettel zu finden. Mittlerweile haben sich schon einige Exemplare bei mir angesammelt 🙂

    Sorry für diesen langen Vortrag. Was ich sagen wollte: ich bin da ganz deiner Meinung und freue mich, dass du darüber aufmerksam machst!
    Vielen Dank,

    Lisa

  2. Lisa Brüning sagt:

    Ach Mensch, entschuldige – Joana – verflixte Autokorrektur! Das wäre mir mit dem Stift nicht passiert 😉

  3. Ruth sagt:

    Sind die Bilder analog oder nur nachbearbeitet?
    Interessiert mich nur, weil echte analoge Bilder deinen Zeilen noch viel mehr Wert geben würden!

  4. Paulina sagt:

    I have no idea what you’re writhing here (cause I don’t speak in Germen), but I absolutely love your blog 🙂

    • Estelle sagt:

      Hey Paulina, I answer you, because I love this post so much that I think you should also understand what it’s about 🙂

      Joana writes about these old things that we keep, and old clock from your grandfather, old pictures of family members you don’t know, because they lived before your birth. These boxes with little things, for other they may have no reason, but for you they can be really valuable, emotional.

      And are we maybe the last generation which keeps such things? What about the kids of our kids, will they only have many disks with digital photo trash of all our smartphones. Or will they get only a password to a website…?

      Hope this helps you to understand it a little and my english isn’t too bad 😉

      Kisses
      Estelle

  5. Lisa sagt:

    Ein wunderbarer Artikel, der so wahr ist – darüber sollte wohl jeder mal nachdenken! Irgendwie stellt sich bei mir in der letzten Zeit auch so ein kleiner Wandel ein… Klar, einiges kauft man einfach auf Zeit, aber dennoch finde ich es wichtig, auch ein paar Stücke zu haben, die persönlich und mit einer Geschichte verbunden sind. Ich kaufe zwar trotzdem noch viel zu viel, aber ein paar besondere Stücke (von meinem Papa selbstgebaute Kerzenständer oder meine umgesprühte LC-A) sind in letzter Zeit schon dazu gekommen. Und die Idee von Lisa mit den Einkaufszetteln find ich auch toll! 🙂 Liebe Grüße, Lisa

  6. Nadja sagt:

    Wieder so ein wahrer Post.. auch bei mir hinterlässt er ein etwas seltsames Gefühl.. wir leben mit Technik, „unsere“ Kinder besitzen schon mit 12 ein Smartphone und halten all ihre Erinnerungen nur noch per Tastenklick fest.. Das Fotoalbum ist heutzutage Facebook und was ist eigentlich mit den Freundschaftsbüchern aus der Grundschule? Handgeschriebene Briefe oder auch „nur“ Postkarten sind das schönste, was du aus dem Urlaub verschicken kannst.. selbst, wenn ein Bild am Strand per Wlan innerhalb ein paar Sekunden verschickt ist, während die Postkarte meist erst ein paar Tage, nachdem man wieder Zuhause ist, ankommt.
    Ich liebe meine Bilder auf den Festplatten, aber ich freu mich tierisch sie entwickelt in der Hand zu halten.. außerdem hab ich seit einigen Jahren ein Album, wo ich all meine Eintrittskarten etc, einklebe.. Joar.. 😀
    Wir müssen anfangen Erinnerungen zu sammeln, festzuhalten für die nachfolgenenden Generationen und vor allem unseren Nachkommen vorzuleben wie man das macht, dass es nicht auf die Technik ankommt, dass man Dinge zum festhalten aufbewahren muss, Spuren hinterlassen.. all das was du aufgezählt hast.. 🙂
    Ich finde den Stil der Bilder hier auch super schön und das passt wirklich toll, dieses „auf alt gemacht“! Bin begeistert! 🙂

    • Jette sagt:

      Liebe Nadja,
      Ich stimme dir total zu, obwohl ich erst 14 bin und gar keinen Facebookaccount besitze, verbringe ich, meiner Meinung nach viel zu viel Zeit im Internet. Manchmal wünsch ich mich in eine Zeit, in der es nicht nur darum ging, die meisten Likes und Follower zu haben und so spät wie möglich auf Whatsapp zuletzt online gewesen zu sein. Allerdings war früher auch nicht alles besser. Diesen Blog würde es nicht geben und es wäre viel schwerer Kontakt zu halten, für mich grade ein sehr relevanter Aspekt da ich am Mittwoch von Stuttgart nach HH ziehen werde…
      Jedenfalls – tut mir leid, dass ich so ausschweife 😉 – finde ich, kommt es aufs Verhältnis an. Ich bastle beispielsweise liebend gern Scrapbookzeugs – mit digital fotographierten Photos! Und trage Ringe meiner Mutter die ich gerne auch meinen Töchtern – who knows? – weiter vererben würde. Als ich meinen Schreibtisch gestern zum Warenhändler gehe lassen musste… hab ich geweint. Bin halt ein emotionaler Mensch in dessen Welt Dinge mit Geschichte und Hintergrund eine eigene Persöhnlichkeit entwickeln… Ich finde diese Konsumgesellschaft einfach sau nervig… Vor allem hab ich aber in dieser Hinsicht `Angst` vor der Zukunft – wird das noch extremer werden?
      Virtuelle Grüße 😉
      Jette
      P.S. Wir schreiben uns im Unterricht immer noch Zettelchen und Poesiealben gibt es auch noch 🙂

  7. Tina sagt:

    Ich habe viele kleine Erinnerungen aus den ersten Jahren mit meinem Freund. Den getrockneten Kopf der ersten Rose die er mir geschenkt hat. Die Kinotickets als wir zusammen aus waren, kleine Dinge eben, die schon über 7 Jahre existieren. Wenn wir mal alt sind, Kinder und Enkel haben, werd ich das definitiv weiterreichen oder ihnen damit die tollen Geschichten erzählen, die damit verbunden sind 🙂

    Liebe Grüße
    Tina <3

  8. Michèle sagt:

    Liebe Joana, vielen Dank für diesen Beitrag. Ich bin einerseits froh, dass du aufmerksam machst darauf. Andererseits stimmt mich diese Situation wirklich traurig. Ich möchte meinen Kindern auch solche Erinnerungen schenken können, frage mich aber immer was? Ich habe wie du, bestimmte Erinnerungsstücke, die mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen sind. Zum Beispiel eine uralte Kamera (ich fotografiere auch und habe nebenbei eine Leidenschaft für uralte Kameras). Oder eine Brosche von meinem Uropa.
    Danke für diesen Beitrag, wirklich!
    Michèle

  9. anna sagt:

    Hallo joana,
    Ich habe deinen post mal wieder verschlungen und bin abermals fasziniert wie jemand, den man überhaupt nicht kennt es immer und immer wieder schafft das eigene innerste anzurühren… bewahre dir das gut, das ist ein wahnsinnig wertvoller wesenszug 🙂

  10. Doro sagt:

    In hundert Jahren werden sich vielleicht deine Nachkommen deine Fotos anschauen und das Gleiche fühlen wie du. Wer war das schöne blonde Mädchen? Was hat sie in dem Moment gedacht? Denn Fotos werden immer – egal ob analog oder digital – den Moment transportieren und vor allem für die Ewigkeit festhalten.

  11. Baby's Kussmund sagt:

    Ich denke wie du auch ganz oft darüber nach, wie es in unserer Gesellschaft heute zu geht. Der Wandel, die Schnelllebigkeit und geringere Wertschätzung. Wie du schreibst gibt es nur noch wenige Schätze und ich hoffe trotzdem meinem Sohn später irgendwas emotional wertvolles mit auf seinen Lebensweg zu geben. Irgendetwas, was seine Gedanken und Gefühle berührt und sein Herz erwärmt. Bei mir zu Hause habe ich eine Kiste, wo jeder persönliche Brief und jede Postkarte von Herzensmenschen drin ist. Wenn ich mir von Zeit zuZeit die Karten ansehe, kann ich mich in die Zeit zurück versetzen und mir fallen aufeinmal wieder ganz wundervolle, fast vergessene Abschnitte ein…

    Alles Liebe
    Sina

  12. Märchenkind sagt:

    Ich liebe diese Dinge. Die Schatztruhe in meinem Zimmer, innen mit Samt bezogen, gefüllt mit Münzen die ich nicht mehr kenne. Das Märchen, das mein Urgroßvater geschrieben hat, noch in alter Frakturschrift – ein Märchen, das eigentlich so kritisch und anklagend ist, dass er unter anderem deswegen aus Deutschland fliehen musste. Die kleinem Glasdackel auf meinem Schrank.
    Ich fände es traurig, wenn nicht mehr von mir übrig bleibt als Worte auf einer Festplatte und Schnäppchen von Butlers. Wahrscheinlich liegt in meinem Zimmer deshalb kein Kindle herum – mir täte es Leid um den Duft der Seiten, das Geräusch beim Umblättern, verblasste Spuren neben den Buchstaben und die bunten Einbände im Regal. So war es schon vor Jahrhunderten, so ist es jetzt auch noch schön.
    Die Bilder sind ganz wunderbar!

    Alles Liebe,
    Mara

  13. Marina sagt:

    Liebe Joana,
    das ist ein ganz wundervoller Bericht.
    Die Bilder sind einfach klasse! Aber wie hast du sie so toll bearbeitet? Würdest du davon mal ein Tutorial machen?

    Viele liebe Grüße,
    Marina

  14. Sophie sagt:

    Tolle Bilder (wie immer, hihi). 🙂
    Ich selbst habe nichts, das mir vererbt oder weitergegeben wurde. Ich hatte mal einen Ring, den meine Mama als Jugendliche getragen hat, allerdings habe ich ihn so ca. mit 13 Jahren immer getragen, obwohl er mir viel zu groß war und ihn irgendwann verloren. Ich bin manchmal schon ein bisschen neidisch, wenn ich höre, dass andere so tolle Kleinigkeiten aus ihrer Familie haben. Ich habe eine Kiste mit Dingen, aus meiner Kindheit, die ich selbst gesammelt habe. Darin sind z.B. kleine Fossilien aus Museumsshops, Glasbonbons aus Venedig oder ein glänzender Stein (so, wie man sie an einigen Weihnachtsmarktständen kaufen kann) den ich im Kindergartenalter im Wattenmeer gefunden habe, glatt geschliffen vom Meer. Als ich ihn gefunden habe, habe ich mich gefühlt wie der tollste Schatzsucher, der etwas ganz wertvolles gefunden hat. 🙂
    Ich finde solche Dinge echt toll und liebe es, sie mir anzuschauen, allerdings hänge ich nicht so sehr an den Dingen. Letztendlich ist alles vergänglich und die Schätze auf der Erde sind so gesehen wertlos. Ich finde den Glauben und die Erinnerung viel wichtiger und schöner. 🙂

    Liebe Grüße ♥

  15. Amy sagt:

    Toller post ❤
    Ich finde es so schade, dass die 5. Klässler von heute gar nicht mehr wissen was für einen wert ein kleiner Gegenstand hat, sie sehen nur den wert ihres Smartphones und wünschen sich doch ein neueres, besseres… Ich habe nur einen Opa kennengelernt und den leider auch nur sehr kurz, von ihm habe ich eine kleine Schmuck Schatulle bekommen in der ich besonderen Schmuck habe. ❤

  16. Erika sagt:

    Liebe Joana,
    du hast wieder mal einen wundervollen Blogeintrag verfasst. Ich liebe deinen Blog und lese ihn regelmäßig. Ich bin immer ganz aufgeregt, wenn es einen neuen Post gibt.
    Ich persönlich habe auch so eine Kiste, eigentlich sogar zwei – eine bei meinen Eltern in meinem alten Kinderzimmer und eine in meiner eigenen Wohnung. Ich fotografiere sehr viel und sehr gern und ich habe immer noch Fotoalben! Ich liebe es einfach die schönsten Bilder auszusuchen, ausdrucken zu lassen und sie dann in mein Fotoalbum zu kleben. Ich bin da ganz altmodisch und schreibe viel auf und sammle Eintrittskarten und kleine Dinge. Die kommen dann alle wenn es geht in eins meiner Alben.
    Deine Bilder sind großartig! Macht weiter so. 🙂
    Liebe Grüße,
    Erika

  17. Nilishi sagt:

    Wow die Bearbeitung ist fantastisch. Deinen Worten kann ich übrigens auch sehr gut folgen und stimme dir da absolut zu. Wirklich gelungen.

  18. Ronja sagt:

    Du schreibst toll, Joana, keine Frage und immer wieder triffst du es mit deinen wundervollen Texten auf den Punkt, aber selten fand ich einen Beitrag so grandios und wahr wie diesen hier!
    Lg Ronja

  19. Lina sagt:

    Ein wundervoller Post. Und du hast so recht, wir digitalisieren zu viel und investieren zu kurzfristig. Aber wenn man das realisiert hat, kann man ja anfangen wieder nachhaltiger zu leben 🙂

  20. Mareike Sophie sagt:

    Wunderschöner Beitrag. Du hast so recht mit dem was du schreibst, dadurch das alles digitalisiert wird geht so viel verloren. Ich habe vor ein paar Wochen alte Dias von meinen Großeltern gefunden, das war so schön sich die anzugucken. Ich glaube nicht, dass sich später irgendjemand mal denk: „Oh toll ein alter Laptop, da sind bestimmt schöne Bilder drauf“.. mal abgesehen davon, dass der meistens sowieso nicht aufgehoben wird.

    Liebste Grüße. MS
    http://allmylovems.blogspot.de

  21. paula sagt:

    ich liebe deine bilder dund deine bearbeitung. deine warmen worte und die ehrlichkeit. wow.

  22. Céline sagt:

    Was für ein wunderschöner Text : ) Natürlich sind wir eine sehr viel schnelllebige Generation, aber ich habe das Gefühl gerade dadurch, dass viele Dinge für uns so vergänglich sind, achten wir auf alte Schmuckstücke und Familiengegenstände, ich zumindest. Schön, dass es bei dir auch so ist : )
    Liebe Grüße,
    Céline von http://electricfeel-now.blogspot.de

  23. Lydia° sagt:

    Du schaffst es einfach immer wieder. Jedesmal, wenn ich einen deiner Posts lese, denke ich „Genauso ist es!“. Erinnerungsstücke sind etwas echt wertvolles. Ich habe den Hang dazu, so ziemlich alles, was auch nur den kleinsten persönlichen Wert hat aufzuheben. Zum Beispiel haben meine beste Freundin und ich früher, in der Grundschule immer Briefe geschrieben. Ich hab sie alle aufgehoben, worüber ich echt froh bin. Es ist total interessant und lustig zu sehen, auf was man als Kind Wert gelegt hat.

    LG Lydia°

  24. Sylvia sagt:

    Liebe Joana,

    Dieser Post ist wunderschön geschrieben und trifft den Nagel auf den Kopf. Auch ich denke oft traurig darüber nach, dass unsere Leben immer schnelllebiger und unbeständiger werden in der heutigen digitalen Welt. Aber besser hätte ich einen Aufruf zum Erhalt dieser kleinen Schätze nicht in Worte fassen können. Alles andere ist doch nur nebensächlich und digitale festplatten auch nur Schall und Rauch. In meinem Wohnzimmer steht ein Koffer einer Urgoßtantevon mir, di damals vor vielen Jahren als junges Mädchen damit als Au Pair nach Amerika gereist ist. Ich habe Rollen druntergeschraubt und integriere ihn als Couchtisch in meinen Alltag ♥ liebe Grüße von der Theater-Sylvia

  25. Elisabeth sagt:

    Nun, es sind ja nicht wir, sondern unsere Nachfahren die unseren Dingen Wert beimessen. Wer weiß schon was diese einmal als emotional wertvoll erachten? Überhaupt ist das eine sehr subjektive Angelegenheit. Für mich haben die meisten Sachen die du aufgezählt hast keinen Wert. Ich nenne das Kitsch. Ich kann mit Dingen, die in einer alten Box verstauben nichts anfangen.
    Wichtig ist was in unserer Erinnerung bleibt.
    Wenn ich den uralten Krups Mixer meiner Oma benutze stelle ich mir vor welche Kuchen sie damit gezaubert hat. Meinst du sie selbst hätte dem Mixer emotionalen Wert beigemessen? Bestimmt nicht.
    Also merke: 1. Emitionaler Wert wird unseren Gegenständen durch unsere Nachfahren beigemessen. 2. das ist alles höchst subjektiv.

    Abgesehen davon. Diamantenbesetzte verlobungsringe und teure Uhren sind so angesagt wie noch nie…

    Fazit: die digitale Revolution zerstört nicht unser Potenzial wertvolle Erinnerungen zu hinterlassen.

    Liebe Grüße!

  26. Marko sagt:

    Hallo Joanna,

    vielen Dank für diesen Artikel. Er hat mich sehr zum Nachdenken inspiriert. Ich bin mit meinen 37 Jahren in einer analogen Welt groß geworden, dennoch liebe ich das Digitale von heute. Analoge Kameras zum Beispiel waren mir immer ein Graus. Einfach zu umständlich. Und dennoch drucke ich sehr gerne meine Fotos aus – denn auch ich fühle die Bilder lieber, als Sie nur digital zu betrachten. Es ist eine andere Wahrnehmung.

    Du hast Recht! Was hinterlassen wir unsern Nachfahren, wenn alles nur noch digital ist? Wenn keine emotionale Verbundenheit mehr da ist? Ich werde wohl noch eine Weile über Deine Worte nachdenken. Vielen lieben Dank!

  27. Lichthauch sagt:

    Liebe Joana, du zeigst mir von mal zu mal immer mehr, dass es wirklich noch solche Menschen gibt, die auch das Leben und die Vergangenenheit würdigen und schätzen. In meinem Freundeskreis kann kaum einer nachvollziehen, warum Fotos und diese eine silberne Kette, so besonders für mich sind und einen größeren Wert als eine Designer Handtasche haben. Ich glaub wir leben in einer Welt an der für viele nur das Jetzt zählt, doch auch ich möchte Spuren hinterlassen. Die Kette, die ich ständig trage, später meinen Kindern geben, ihnen Fotos voller emotionen zeigen und selbstgeschriebene Geschichten in denen so viel meiner Seele steckt, vorlesen. Ihnen einen Halt geben, und sie erinnern, dass das wahre Leben, besser als alles digitale ist.

  28. Vivien sagt:

    Du hast so Recht, so etwas sind echte Schätze. Aber für mich ist klar, was weitergegeben wird – u.a. das, was die Generationen überdauert hat, bis zu dir und mir, die Dinge die schon ewig alt sind und eben weiter leben sollen. Ich habe schon vor Ewigkeiten meiner Oma „mitgeteilt“, dass wenn sie leider irgendwann nicht mehr ist, ich mich wahnsinnig über ihr wunderschönes, bemaltes Hochzeitsgeschirr und die Tiffany-Lampe, beides aktuell auch Stücke ihres Wohnzimmers freuen würde – eben weil ich seit ich klein bin jedes Mal vor diesen Dingen stehe und sie bewundere und befühle. Von meinen Eltern würde ich an emotionalen, materiellen Dingen neben bestimmten Schmuckstücken gerne die Tagebücher (die wir schon öfter rausgekramt und über Ereignisse gelacht haben) behalten, und mein Papa macht, wie du und ich z.B. auch, Fotobücher digital, klar sind sie wieder technisch, aber das ist eben unsere Zeit, und auch diese möchte ich später mal erben. Ich habe von meiner Oma zum Abitur einen Ring bekommen, den sie damals von meinem Opa, der seit ein paar Jahren nicht mehr lebt, bekommen. Er ist riesig groß, aus dunklem Gold mit einem großen grünen Stein. Er ist mir viel zu groß irgendwie, und eigentlich auch nicht mein Stil, aber ich traue mich eh nicht ihn zu tragen weil er so einen hohen Wert für mich hat. Diesen werde auch ich später weiter geben – ich finde es auch bedeutend, dass sie den Ring nicht an meine Mama oder andere Tochter (meine Tante) gegeben hat, sondern direkt an mich..

    Ich für meinen Teil habe ebenso wie du eine große Ikea Box, in der wirklich sehr sehr viele Erinnerungen, ob unbedeutend wie Kinokarten bestimmter Tage oder Veranstaltungszettel, oder bedeutend wie eben Dinge mit emotionalem Wert schlummern. Diese möchte ich irgendwann mal etwas mehr ordnen und dann auch weiter geben. Genau wie meine Foto-Scrapbooks und Fotobücher – man merkt, Fotos haben einen extren hohen Wert irgendwie.

    Ach, ein tolles Thema, über das auch ich stundenlang schreiben könnte. Merkt man 😀 Danke, dass du oft Themen ansprichst, die wirklich zum Austausch anregen! 🙂

  29. Anni von Positiviphy sagt:

    Ich habe Möbel, die schon seit über 100 Jahren in der Familie sind wieder aufbereitet 🙂 Ich hoffe dass sie mich noch sehr lange weiter begleiten und auch noch weiter gegeben werden können. Alte Bilder hängen an meinem Mood-Board genauso wie neue – es kann schonmal passieren, dass Omi als junges Mädchen im Bikini das Model vom Zeitschriftenausschnitt aussticht 😉
    Die wichtigen Sachen, die ich jetzt nicht brauche aber später bereuen würde, dass es sie nicht mehr gibt (Plüschtier zur Geburt, Zähnchen & ähnliches) lagere ich bei meinen Eltern auf dem Dachboden, sicher verstaut und bereit hervorgeholt zu werden <3

  30. littlenecklessmonster sagt:

    Hey,
    seh ich genauso! Alte Dinge erzählen Geschichten von etwas was man vielleicht selber gar nicht erlebt hat, aber trotzdem fühlt man sich direkt verbunden damit. Irgendwo muss ja auch die Faszination Polaroidfotos herkommen. Denn die Qualität ist ok, aber es gibt viel besseres. Doch es ist einfach das Gefühl, was dadurch entsteht. Man fühlt sich an die Kindheit erinnert oder es schafft einfach Geborgenheit. Und Beständigkeit, denn letztendlich ist es doch schön etwas zu haben, das beständig ist, wenn heutzutage alles so schnell geht 🙂

    Liebe Grüße aus Darmstadt!

    Habe gerade heute mit meinem Fotografie-Blog angefangen, nach langem „Soll ich?“ „Soll ich nicht?“ und freue mich über jeden Besucher! 🙂

  31. Christoph sagt:

    Liebe Joana,

    mir sind so manche Schätze auch wichtig. Ich führe Tagebuch, schreibe selbst Gedichte und einige meiner Fotos will ich mir irgendwann noch entwickeln oder als Fotoalbum drucken lassen. Eine Festplatte ist irgendwann kaputt, aber Fotos sind etwas für die Ewigkeit. Ich habe übrigens auch die sehr liebe Mail, die du mir mal zurückgeschrieben hast, ausgedruckt und in einem Fach in meinem Tagebuch verwahrt. (:

    Ich denke, es gibt noch Hoffnung für unsere Generation und nicht alles ist heutzutage digital und das ist auch gut so! Mit digitalen Büchern stehe ich auf Kriegsfuß und bin Stammkunde in einem kleinen Antiquariat. Das ist einfach ein Stück Vergangenheit und ein Stück weit auch eine andere Welt. Ich finde es immer wieder berührend, wenn ich Werke längst verstorbener Schriftsteller lese, die mir emotional sehr nah gehen.

    Vielleicht ist unsere Gesellschaft schnelllebiger geworden, aber ich verweile auch gerne mal in der Vergangenheit und habe ein unglaubliches Faible für alte Dinge und Gegenstände mit emotionalem Wert. Bei gebrauchten Büchern lese ich auch gerne die handgeschriebenen Widmungen, sofern sich welche in dem Buch befinden, und denke über den Schenkenden und den Beschenkten nach.

    Die Menschen werden immer etwas brauchen, an das sie sich emotional klammern können und das wird sich niemals in der virtuellen Welt finden.

    Ach, und ich schreibe auch noch Postkarten und Briefe und pflege Brieffreundschaften. In Briefen steckt so viel Persönlichkeit!

    Dein Christoph

  32. Charlotte sagt:

    Mal wieder ein unglaublich schöner Post, der zum Nachdenken anregt. Und natürlich passen die Bilder wieder so gut dazu, dass es besser nicht sein könnte. Es steckt verdammt viel Wahres, in dem was du schreibst und über manche Dinge habe ich mir wirklich noch nie Gedanken gemacht. Ein Möbelstück war früher noch schwer zu ersetzen und daher sehr wertvoll. Heute in der Zeit von 15€ IKEA Regalen kauft man sich einfach immer etwas Neues, wenn das Alte den Geist auf gibt. So verlernt man leider wirklich schnell einen alltäglichen Gegenstand, wie ein Möbelstück, wertzuschätzen.

    Dein Blog ist wirklich was Besonderes 🙂
    Lieber Gruß,
    Charlotte

  33. Natalie sagt:

    Sorry, normalerweise stimme ich dir immer zu, aber ich denke fast, dass du das zu arg in Schubladen steckst.
    Klar, wir leben in einer viel digitaleren Welt und vielen davon heiße gerade ich nicht gut – aber wenn man sich die Dinge ansieht, die du aufgezählt hast und die für dich eine Bedeutung haben, dann doch nicht das Materielle an sich.
    Selbst wenn es kein Monopolyschein wäre sondern eine Pokemon Sammelkarte, dann wäre es doch immernoch das gleiche Gefühl, das mit übergeben wird.
    Und so viele Leute verschenken Kalender mit gedruckten Bildern von sich….
    Eine Armbanduhr tragen die meisten auch heute noch, und könnte für irgendjemanden zu einer späteren Zeit eine emotionale Bedeutung haben.
    Ich würde sagen, dass wirklich nicht alles womit wir uns befassen und was wir lieben digital ist. Vielleicht bin ich da auch zu altmodisch, aber bei mir stehen immernoch Bücher, CDs und Brettspiele. Und Bilder. Eingerahmt.

    Ich hoffe das wird jetzt nicht falsch verstanden 😉

  34. Tanja sagt:

    Wunderschöne Bilder, ergreifender Text!
    Mein Gedanke bei den Bildern: an alle die, die doch immer ein Foto von deinen Füßen wollten ;D

  35. datmary sagt:

    Tagchen Joana,
    jeden deiner Posts lese ich. Manchmal rauscht es in meinem Kopf wegen des Alltags nur so vorbei. Manchmal habe ich aber die Zeit und setze mich hin, lausche deinen Worten und lasse meinen Gedanken Raum. Niemals kommentiere ich deine Beiträge. Heute doch.
    Deine heutigen Worte treffen mich mitten ins Herz. Ich kenne dich nicht. Hab keine Ahnung wie du bist. Und trotzdem schaffst du mit diesem Beitrag eine Brücke, von deiner Welt in meine. Ich möchte euch nicht verlernen, etwas Bleibendes zu schaffen. Dinge, von denen meine Enkel sich später ein Bild von mir machen können. Meine Enkel sollen Dinge haben, die sie in die Hand nehmen können, dran riechen können oder sich einfach nur so eine Traumwelt aufbauen können, von der niemand sagen kann, ob sie wirklich so war.

    Deine Worte sind so wunderbar! Du schaffst es mit deinen Worten, dem Alltag zu entfliehen! Genauso sehr mit deinen Bildern!

    Danke für diese 15 Minuten still stehen, nachdenken und lächeln. Das hast du mir heute geschenkt!

    Grüße
    datmary

  36. Lisa sagt:

    Hallo liebe Joana,

    wieder ein tolle Post von dir mit wunderschönen Fotos!
    Würdest du vielleicht mal einen Blogpost über deine Erfahrungen mit Onlineshops wie z.B. Sheinside und Co. machen? Das würde mich sehr interessieren!

    Viele liebe Grüße,
    Lisa

  37. Joana sagt:

    Ich verfolge deinen Blog Jetzt Schon seit einiger Zeit und ich muss sagen, dass er mir total gut gefällt. Du schreibst meiner Meinung nach über ernste und spannende Themen. 🙂 Und deine Bilder finde ich auch total schön.

    Ich fotografiere auch sehr gerne und hab mir schon ein paar Inspirationen bei deinen Bildern geholt. 🙂

    Liebe Grüße Joana

    Wer hät gedacht, dass es doch mehr Joanas Mit dieser Schreibweise gibt. 😉

  38. Lydia Thielgen sagt:

    Mein Freund und ich führen seit Beginn unserer Beziehung ein Tagebuch, wo wir in unregelmässigen Abständen Bilder einkleben, uns Liebesbriefe schreiben oder Eintrittskarten , Flugtickets oder Zettelchen einkleben. Wenn wir mal Kinder haben, werden sie darin lesen dürfen und sehen, wie sehr ihre Eltern sich lieben.

  39. Katharina sagt:

    Hallo Joana,

    ich denke, ich weiß, was du meinst. Als mir letztens meine Oma Ihre alte Gebäckpresse vermacht hat, mit der wir in meiner Kindheit jedes Jahr in ihrer kleinen Küche Kekse gemacht haben, hätte ich Tränen in den Augen. Das Stück ist über 60 Jahre alt und bedeutet mir unheimlich viel.
    Ich versuche in unserer schnell-lebenden Zeit Ereignisse bewusster wahrzunehmen und ich habe mir für das kommende Jahr ein Erinnerungsbuch gekauft, welches ich mit Kinotickets, Schnibseln, Fotos und vielem mehr füllen möchte. und ich freue mich jetzt schon darauf es in der Zukunft rückblickend durchzublättern 🙂

    Alles Liebe,
    Katharina

  40. lalala sagt:

    wow tolle bilder! da sieht man mal wieder das ein tolles bild nicht von der super-mega-high-price-kamera(qualität) abhängt sondern von der idee!

  41. FashionqueensDiary sagt:

    Ein sehr schöner Text und wunderbare Fotos!!!

  42. Shaylana sagt:

    Ich finde die Fotos richtig schön geworden zu dem Thema!

    Zu meinem 18. Geburtstag habe ich von meiner Mutter Sachen geschenkt bekommen, die mir bereits gehörten, von denen ich aber nichts wusste: Den ersten Strampler, mein total zerfleddertes Lieblingsstofftier, alte Kinderbücher, Fotos, Zeitungsartikel vom Kindergarten etc.
    Und was wäre eine Wohnung ohne die tollen Erinnerungen an vergangene Zeiten?
    Ich liebe es Fotoalben zu basteln, nicht digital: Alles per Hand. Fotos einkleben, der Flyer des Museums dazu, das Eintrittsbändchen, eine Muschel vom Strand: Erinnerungen die mir nicht mehr verloren gehen. Erinnerungen an schöne Zeiten. Denn Erinnerungen sind einmalig und besonders wertvoll!

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