Eigentlich hatten wir zu einem Workshop aufgerufen. Zwei Termine hatten wir angegeben, aber komischerweise wollten alle nur an dem einen Tag kommen. Die liebe Julia blieb über einen Monat unsere einzige angemeldete Teilnehmerin, weil niemand anders an diesem Tag konnte. So etwas ist uns auch noch nicht passiert, aber wir haben dann kurzerhand einfach ein Einzelcoaching daraus gemacht. Julia war schon einmal bei einem unserer Anfängerworkshops und daher kannten wir uns sogar schon, es war daher fast schon wie ein Treffen mit alten Freunden. Ihren Freund Marcel konnten wir beim gemeinsamen Frühstück sogar auch noch für unseren kleinen Ausflug begeistern und dann sind wir einfach los gefahren.
Team Lichtpoesie und Team Licht und Liebe.
Ich frage mich, warum man so etwas nicht öfter macht. Heutzutage haben alle Angst, etwas von sich preiszugeben, um ja nicht kopiert zu werden. Fotografen beäugen sich gegenseitig misstrauisch auf der Suche nach den kleinsten Anzeichen von sogenannten „Copy Cats“. Copy Cats sind Menschen, die nicht nur einen ähnlichen Stil haben, sondern einfach stumpf andere nachahmen. Trittbrettfahrer, die sich selbst und ihren Stil noch nicht gefunden haben. Manchmal vielleicht böswillig und provokant, meistens aber unabsichtlich und einfach nur, weil sie den Stil, den sie kopieren so schön finden. Copy Cats sind also eher ein Kompliment für den, der kopiert wird. Wovor haben wir dann also Angst? Ein Original war schon immer besser, als eine Täuschung. Außerdem kochen wir alle nur mit Wasser – was gibt es schon für Geheimnisse, die man anderen nicht anvertrauen kann? Es gibt keine.
Fotografie besteht aus einem Basiswissen an Technik, das kann man Menschen beibringen. Der Rest ist Routine, Gefühl, Erfahrung und ein gewisses Talent. So etwas kann man eh nicht kopieren. Das muss man sich erarbeiten. Echte Bilder sind aus einem Gefühl des Fotografen entstanden, „kopierte“ Bilder bestehen nur aus einer hübschen Hülle – handwerklich ok, aber was ist die Aussage? „Ich traue mich nicht, meine Gefühle zuzulassen“ ist die Aussage.
Einander im Internet oder auch im wahren Leben zu beneiden oder zu kopieren macht keinen besseren Fotografen aus einem. Anderen etwas beizubringen, was man sich selbst erarbeitet hat, ist mutig – und wenn man es den Leuten verrät, deren Herz für die Fotografie schlägt, dann ist das sehr viel wert. Wir sollten uns als Künstler untereinander viel mehr unterstützen, als uns gegenseitig zu kritisieren.
Mir persönlich gibt es viel mehr zu sehen, wie glücklich jemand über neu erlerntes Wissen ist, das er gelernt hat anzuwenden, als zahlreiche Lobeshymnen über etwas, das ich vielleicht kann aber nicht teilen mag. Wer nur Angst hat, vergisst wie schön es ist, zu teilen.
Das ist die liebe Julia von Licht und Liebe.
Auch mal vor die Linse gelaufen: Katharina!
Rollentausch! Wenn die Beiden schon mal da sind, kann man ja auch mal die Rollen tauschen.
DAS ist doch mal der perfekte Freund und Assistent, liebe Mädels!
Tja liebe Julia, eine Seite Sichtschutz reichte bei so vielen Kameras vor Ort nicht aus… Ab ins Internet damit!
Man weiß nicht, ob das eine coole Pose sein soll, oder eher den Ärger über Hundehaufenkontakt mit seinen Schuhen ist.
Das tolle Bild von Melisa hat Julia gemacht – die Ergebnisse zeige ich euch im nächsten Post!
Habt ihr schon mal Erfahrungen mit Copy Cats gemacht?
Als Fotografin – noch nicht.
Als Mädchen – sehr oft. Egal ob meine Lieblingslieder, meine Frisur, mein Whatsapp Status oder mein Stil. Langsam nervt das und nein – ich bin kein Trendsetter.
great pictures! 🙂
xoxo
http://myheartaintabrain.blogspot.pt/
schön! man sieht euch an wie viel spaß ihr hattet 🙂
Du hast eine großartige Einstellung zu dem Thema! Schöner Einblick in den Workshop.
Tolle Bilder, freu mich schon auf die Ergebnisse! beim ersten Bild dacht ich ja wirklich erst sie steht auf nem Berg und um sie herum lauter Wolken 😀
Hallo liebe Joana!
Ich finde es toll, dass du dieses Thema ansprichst und dass du diesbezüglich so anders bist als viele andere Fotografen. Ich habe auch oft das Gefühl, dass viele ein riesiges Geheimnis um ihre Werke machen und nichts über ihre Arbeit Preis geben möchten. Das finde ich sehr schade!
Oft sehe ich großartige Fotos und frage mich, wie es entstanden sein könnte, welche Kameraeinstellungen man für diesen und jenen Effekt braucht, welche Perspektive zum Model eingenommen wurde etc. Nicht immer bekommt man auf solche Fragen auch eine Antwort, da die Angst des Kopiertwerdens zu groß ist.
Auch Vorher- Nachher Bilder finde ich immer extrem spannend. Leider habe ich noch nie gesehen, dass jemand dazu geschrieben hat, welche Schritte bei der Bearbeitung verfolgt wurden oder welche Methoden man am liebsten verwendet.
Ich würde mich freuen, wenn es mehr Fotografieseiten gäbe, auf denen ein Austausch zwischen Fotografieinteressierten stattfindet. 🙂
Viele Grüße und Danke für diesen schönen Beitrag…und alle anderen Beiträge 😛
Lisa
Hallo Joana!
Ich liebe deine Art zu fotografieren über alles und freue mich über jeden neues Blogpost von dir! Ich habe ein „Problem“, das ich nicht loswerde. Seit 4 Jahren habe ich jetzt schon meine Nikon D5000, weil ich mich schon immer für Fotografie interessierte, allerdings sind meine Fotos immernoch nunja „schlecht“. Seit 3 Jahren habe ich das Nikkor 50mm 1.8 und fotografiere auch meistens damit. Ich war sogar schon in einem Fotokurs um mir die Technik näherbringen zulassen und ich bin der Meinung, dass ich mich gut damit auskenne! (Zumindest kenne ich Leute, die null Ahnung davon haben und trotzdem viel bessere Fotos schießen als ich..) Joana? Heißt das, dass ich einfach kein Talent habe und es mit meiner geliebten Fotografie sein lassen sollte? 🙁 Oder hast du irgendeinen Tipp für mich?
Ich verstehe es, wenn du mir nicht antwortest, du hast natürlich auch nicht allezeit der Welt 😉 Bist trotzdem super!
Viele liebe Grüße,
Maya (die in 4 Jahren immernoch nichts dazu gelernt hat)
<3
Hey Maja, zeig uns doch mal bitte ein paar von deinen Bildern! Wenn man konkret welche sieht kann man immer ganz gut mit konstruktiver Kritik dir bestimmt gut weiterhelfen. Mir hat das damals auch sehr viel gebracht meine Bilder „auseinander“ nehmen zu lassen. Denn für jeden Fehler den jemand gesehen hat habe ich quasi was dazugelernt.
Wenn du das nicht im Internet machen möchtest gibt es auch in vielen Städten Fotografinnenenrunden wo man sich Abends mal zu so einer Bilder zeigen & besprechen Runde trifft.
Wow, hätte nicht gedacht, dass ich eine Antwort erhalte 🙂 Danke dafür!
Ich habe leider gar kein Photoshop, es ist einfach zu teuer :/ ich kann später eins, zwei Fotos anhängen, falls das in Ordnung geht.
Viele liebe Grüße, Maya
Hallo Joana! 🙂
Tolle Fotos, mich würde mal interessieren wie du deine Bilder bearbeitest, das sie so ‚weich‘ sind und die Haut und das Licht so schön ist.
Ich finde es ganz wichtig sein Wissen zu teilen, deswegen biete in in Rostock im Januar auch einen komplett kostenlosen Workshop für alle an, die mit ihrer Kamera noch so gar nicht umgehen können 🙂
Mit Kopierern hatte ich noch keine Probleme, ich denke das hängt erstens damit zusammen, dass ich dafür gar nicht bekannt genug bin und zweitens würde ich das vermutlich gar nicht mitbekommen so wie ich mich kenne 😀
Viel Erfolg für weitere Einzelcoachings bei euch! Ich glaube euch kann Teilnehmer einfach einen tollen Tag haben, der nicht nur das Gehirn sondern auch das Herz bereichert <3
„Bei euch kann jeder Teilnehmer“ meinte ich natürlich!
Habe auf der Licht und Liebe-Fb-Seite das Bild von dir als Header gesehen, dieses Kleid macht dich überirdisch schön…
was für tolle Bilder! War sicher ein toller Tag 🙂
Hallo Joana 🙂
Ich lese jetzt schon seit einiger Zeit deine Beiträge und bin jedes Mal wieder begeistert.
Dieser neue Post und deine Ansicht zur Weitergabe von Wissen oder Methoden finde ich toll!
Auch die Beantwortung auf die Frage deiner ’soften‘ Bearbeitung gefällt mir sehr. Ich kenne es nämlich selten, dass Fotografen ihr technisches Wissen usw. Teilen. Das ist spitze, dass du auf diese Weise auch andere an deinen eigenen Erfahrungen teilhaben lässt.
Würde gerne auch mal so ein ‚privaten‘ Workshop haben, auch wenn das sicherlich nur durch den Zufall möglich wäre, dass sich kein anderer anmeldet oder?
Auf jeden Fall möchte ich nächstes Jahr einen Workshop von euch besuchen und freue mich jetzt schon drauf 😉
Was für ein wundervoller Ausflug. Ihr hattet sicherlich viel Spaß. Mit Copy Cats habe ich persönlich noch keine Bekanntschaft gemacht, aber man sieht es im Internet leider häufiger.
Liebe Grüße Kristina von KD Secret
PS: Mein Blog feiert sein 2-Jähriges und es gibt eine paar tolle Sachen zu gewinnen. Ich würde mich freuen wenn du auf meinem Blog vorbei schaust.
Klar habe ich Erfahrung damit! Und zwar, Hand aufs Herz: ich habe selber nachgeahmt (und mache es immer noch gelegentlich). Und ich finde das völlig ok! Denn durch Nachahmen lernt man und mit der Zeit entwickelt man dann seinen eigenen Stil. Wie lernen Babys und Kinder? Durch Nachahmen von dem, was sie bei Älteren/Anderen sehen. Also kann das so falsch nicht sein.
Also: Nachahmen finde ich völlig ok. Und ich finde es sogar auch ok, wenn man die Ergebnisse seines Nachahmens auch veröffentlicht. Der Fairness halber kann man aber natürlich seine „Inspirationsquelle“ ebenso benennen und würdigen. Das gehört für mich (mittlerweile) dazu. Zugegeben, vor 15 Jahren, als Teenie, hab ich es damit auch nicht so genau genommen.
Und manchmal begegnet mir jemand, der sich von mir inspirieren lässt. Dann fühle ich mich geehrt. Hat ja auch was 🙂
Liebe Grüße!
Zuerst mal: Wunderschöne Fotos und toller Post, wie immer!
Ja, damit habe ich leider auch Erfahrungen gemacht. Grade in meiner Heimat, im Dorf passiert das immer mehr, da natürlich jeder der eine Spiegelreflex hat auf einmal ein krasser Fotograf geworden ist, da bin ich immer ganz froh, dass ich da rausgekommen bin.
Ich hab mir mittlerweile denke ich ein bisschen was aufgebaut und Ich muss zugeben ich kann damit nicht so gut umgehen, wenn jemand meinen Stil bzw teilweise meine Fotos komplett ’nachbaut‘ ( das ist tatsächlich leider schon passiert und nicht nur ein, zweimal) auch wenn andere sagen, Linda reg dich nicht auf, das ist doch ein Kompliment. Ich seh‘ das irgendwie nicht so. Das ist mein Stil und meine Persönlichkeit, die ich durch meine Fotos ausdrücke, klar habe ich auch Vorbilder oder Stile die mir bei anderen Fotografen total gefallen, aber ich finde, das ist so gegen meine Würde, Fotos komplett zu kopieren bzw einen Stil nachzuahmen, der nicht meiner ist.
Sehr schöne Bilder 🙂
Ein toller Einblick in euren Einzelworkshop! 🙂
So hat man doch gleich viel mehr Möglichkeiten, das muss man schon nutzen 🙂
Liebe Grüße 🙂
Hey Joana,
bei so einem Workshop würde ich auch mal gern mitmachen. Ich habe deinen Blog aber erst gestern entdeckt. Also vielleicht beim nächsten mal 🙂 Finde deine Einstellung was Fotografie angeht echt toll! Ebenfalls deinen Blog, den mag ich jetzt schon wirklich sehr.
Viele liebe Grüße, Maya (eine andere als im obigen Post 😉 )
mirabelliii.blogspot.com
oh so ein einzelcoaching ist sicherlich auch ganz cool 😀
da lernt man sich auch noch ein stück besser kennen denke ich
Ein wirklich schöner Artikel von dir, Joana! Ich bin so wie du selbstständig und nehme oft wahr, dass andere in meinem Arbeitsumfeld extrem „geizig“ mit ihrem Wissen umgehen. Ständig haben sie Angst, es würde ihre Existenz gefährden, wenn sie ihr Wissen mit anderen teilen. Oder jemand nimmt ihnen ihr Wissen sozusagen weg und hinterher fehlt ihnen was. 😉 Das ist nicht nur sehr sehr schade, sondern auch unangenehm. Solchen Leuten möchte man doch selbst auch nicht mehr helfen, wenn sie irgendwann einmal Rat benötigen oder? In Wahrheit verrät ihr Verhalten einen Mangel an Selbstwertgefühl.
Ich empfinde es als wichtige Aufgabe, sein Wissen mit anderen zu teilen und zuzusehen, wie andere dadurch wachsen und Fortschritte machen, macht glücklich.
Und was Copy Cats angeht: Das sehe ich auch entspannt. Solange es keine Plagiate sind, ist doch alles im Rahmen. 😉