Lichtpoesie Workshop – Ich bin doch nur eine von vielen.

Bei unseren Anfängerworkshops habe ich absolut keine Erwartungen an die Ergebnisse – ich bin eher darum bemüht, bei jedem das Ziel zu erreichen, seine eigene Kamera zu verstehen und damit umzugehen. Dieses Mal war ich wirklich überrascht, denn es gibt viel zu viele junge Fotografen, die gar nicht wissen, was sie schon können – oder es sich selbst einfach nicht zutrauen.

Natürlich kann ich das ein bisschen nachvollziehen. Der Markt ist so übersättigt an guten Fotografen und fast in jedem Haushalt gibt es eine Spiegelreflexkamera. Der Druck, besonders zu sein und seinen eigenen Stil zu finden scheint vielen jungen Fotografen schwer auf dem Gemüt zu liegen. So viele tolle Facebookseiten, Blogs, Tumblr… Tolle Internetpräsenzen, tolle Referenzen, teures Equipment – man findet immer etwas, was man bei anderen besser findet als bei sich selbst und das macht einen unsicher.

Man ist der Meinung, alle haben schon einen eigenen Stil und sind sowieso viel besser. Und das ist falsch.

Es ist ganz normal, nie ganz zufrieden mit sich zu sein. Der Drang besser zu werden motiviert ja auch – aber man darf nie vergessen, dass man sich nicht mit anderen vergleichen darf. Jeder Stil ist anders, jeder Geschmack ist anders, jeder hat andere Ziele und andere Voraussetzungen.

Solange man nicht unter die Top 10 der meistgebuchten Hochzeitsfotografen oder angesagten Fashion Starfotografen sehen möchte, kann man doch ganz entspannt sein. Es ist genug für alle da. Es gibt keinen Druck, außer dem eigenen Ansporn, mehr zu lernen, sich weiterzuentwickeln und Spaß daran zu haben.

„Ich traue mich nicht, Freunde zu fotografieren weil ich Angst habe, ihnen könnten die Bilder nicht gefallen.“  Zitat einer Teilnehmerin, deren Ergebnisse ihr hier unter anderem seht. 

Macht euch selbst keinen Druck – niemand erwartet etwas von euch. Lasst euch nicht die Leidenschaft nehmen, nur weil so viele andere auch gut sind. Ein guter Autor zweifelt ja auch nicht daran, ob er ein Buch schreiben soll, nur weil es schon so viele Bücher gibt.

Eure Fotos drücken eure Gefühle aus, die gibt’s nur einmal – in eurem ganz eigenen Stil. Und das ist gut so.

  

Foto: Sarah

Hallo!

Foto: Lena

Fotos: Kim

 

Foto: Sarah

 

Kleid links: Sheinside* // Kleid rechts: Sheinside*

Foto: Kim

Foto: Sarah

Foto: Lena

Fotos: Marie

Foto: Marie

Fotos: Marie

Kleid links: Sheinside* // Kleid rechts: Martofchina

Ein großes Danke natürlich an unsere beiden Mädels Nina  und Janine für’s Modellstehen! 

View Comments

  • Liebe Joana,

    besser hättest du es heute nicht treffen können... So genau wie heute hast du meine Gedanken und Gefühle glaub ich noch nie getroffen.
    Ich war erst gestern bei einem Fotoworkshop, alles super liebe Topfotografen aber im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern, die fast alle ausgebildete Fotografen waren, kam ich mir doch etwas klein vor als blutige Anfängerin....
    Das Ergebnis war dann das mich der Workshop eher deprimiert hat als das ich mit einem guten Gefühl nach Hause bin....
    Und dann kommst du und sprichst genau dieses Thema an, du hast mein Tag gerettet! Wenn nicht sogar die ganze Woche :) danke für diese aufmunternden Worte! :)
    Ganz liebe Grüße, macht weiter so! <3

  • Jaaa dieser Drang sich mit anderen zu vergleichen und dann noch besser zu werden ist einerseits schön, andererseits auch manchmal belastend. Als ich die Ergebnisse der Mädels gesehen habe dachte ich "Wow" und im nächsten Moment "Mist, Deine BEA war nicht so gut". Daran muss ich noch arbeiten. ;)

  • Ohh das sind ja schöne Bilder geworden! Ich habe noch nicht von allen Teilnehmern von meinem Anfängerworkshop die fertigen Bilder bekommen, aber wie hatten uns am Ende des Tagen Zeit genommen von allen jeweils die 3, die sie am besten fanden anzusehen und da war ich auch begeistert, wie viel Talent da von Natur aus schon mitgebracht wird! So schüchterne süße kleine Mädels, die viel mehr Angst vor dem Menschen vor der Kamera und sich selbst haben, als sie eigentlich haben müssten!

    Liebe Mädels und Jungs da draußen, die ihr an euren Bildern zweifelt: Glaubt an euch, wenn ihr das liebt was ihr tut! Schämt euch nicht für etwas das euch selbst gefällt, nur weil jemand anderes das nicht so sieht. Seid nicht nur ehrlich mit euch selbst in Bezug auf Kritik, sondern auch in Bezug darauf, was euch wirklich gefällt. Das überträgt sich auf die Bilder, die ihr macht und mit eurer Begeisterung werdet ihr dann ganz schnell auch andere anstecken :) <3

  • Der Post trifft es auf den Punkt! Fühl mich ganz genau so, wenn es um die Fotografie geht. Aber aufhören sollte man deswegen niemals. Sind wunderschöne Bilder geworden!
    Darf man fragen, woher das schöne blaue Kleid von Nina vom ersten Bild ist? Auch von SheInside?

  • Die Bilder sind alle total schön, ich finds super, was du aus deinen "Anfängern" so rausholen kannst! Und naja, wenn man seinen eigenen Stil finden möchte muss man viel ausprobieren, das geht an Freunden doch super! Vor allem freuen die sich ja auch über das ein oder andere schöne Foto, es muss und kann ja nicht jedes perfekt sein.
    Liebe Grüße Leni :)

  • Ich glaube, vielen geht es auch gar nicht um den Stil ihrer Fotos, sondern eher um die Qualität. Da wird gemeckert, weil mal ein Foto nicht scharf genug ist oder verwackelt oder überbelichtet, unterbelichtet, nicht gerade genug. Das finde ich viel viel unangenehmer! Dann möchte man das vielleicht nicht zeigen, weil nur ein Auge scharf ist, obwohl es ansonsten ein klasse Foto ist. Es geht ja nicht immer nur Qualität, wie du so schön sagst, zeigen Fotos Gefühle. Egal ob stilmäßig jemandem sehr ähnlich oder qualitativ für manche nicht gut genug. :)

  • Das hast du wirklich schön auf den Punkt gebracht, ich beobachte das auch so oft bei anderen Frauen. Schade, dass viele so wenig Selbstvertrauen haben!
    Bei mir ist es eher ein Mangel an technischem Verständnis. Ich habe immer hundert kreative Ideen, wie ich etwas inszenieren könnte, aber dummerweise kann ich nicht so wahnsinnig gut mit meiner Nikon umgehen. ;) Ich habe mir meine Lieblingseinstellung einmal als Programm weggespeichert und traue mich seitdem nicht mehr, an Zeit/Blende/etc herumzuspielen. Außerdem fotografiere ich nur noch mit meinem 50mm Objektiv, da fällt mein Unvermögen nicht so stark auf. ;)

  • Da sind richtig schöne Fotos mit bei :) Und die Kleider, die da so hängen sind bestimmt der Hammer :o !

    monkey-with-the-crown.blogspot.com

  • Ich kann so gut nachvollziehen was du über diese Anfangs-Unsicherheit schreibst! Es ist so ein erleichterndes Gefühl, dass ich nicht die einzige bin. :) Deine Fotos sind übrigens spitze! Und du hast doch auch schon ein bisschen einen eigenen Stil! Ich kenne das von mir selbst, das merkt man gar nicht unbedingt - aber von außen ist da ganz viel persönliches und einzigartiges.

    Du bist spitze, jeder deiner Posts lässt mich viel positiver durch den Tag gehen. Danke dafür!

    Schaut doch mal vorbei! :)

    Hugs, Thea / http://maedchenvommeer.blogspot.de/

  • Ein schöner Post und ich kenn diese Gefühle auch nur zu gut.. Zwischendurch bin ich manchmal so deprimiert, dass ich beispielsweise meine Facebook-Seite löschen möchte.. Allerdings muss ich sagen ich hab vor allem letztes Jahr viel dazu gelernt.. weniger Gedanken darum gemacht was nicht so läuft, wie ich es möchte, mehr auf Leute zugegangen und was vllt das Wichtigste ist: Nicht zwanghaft einen Stil gesucht, sondern einfach gemacht und ja vllt unterscheidet sich mein Stil nicht großartig von anderen, vllt ist er eine Mischung aus anderen Stilen, vllt, vllt vllt... Das zählt aber doch eig nicht, solange man Spaß hat, solange Menschen deine Bilder sehen und lächeln und wenn dann jemand zu dir sagt "Du hast einen tollen Stil!" - dann hast du deinen Stil gefunden, ohne ihn zu suchen.. :D :)
    Es gibt so viele tolle Fotografen, so viele Menschen, die tolle Bilder machen, aber nicht nur die Bilder sind eine Kunst, sondern es ist auch eine Kunst auf sich aufmerksam zu machen..
    Ich wünsche euch eine schöne Woche! :)

  • Oh das Vergleichen kenne ich nur zugut. Am Samstag habe ich ein neues Mädchen kennengelernt, wir waren noch mit einer anderen Freundihn Kaffeetrinken. Ich hatte meine Kamera (eine asbach-uralte Canon Eos400d) eingepackt und plötzlich meinte sie so, dass sie Fotographin ist. Mir ist das Herz ganz schön in die Hose gerutscht. Mhm also doch keine Bilder beim Spazieren gehen von der schönen Natur machen?!
    Ich hab mich dann doch überwunden! Ich bin kein Profi, aber es gibt so viele Menschen die einfach nur mit dem Handy ihre Fotos machen und ich benutze den Manuellmodus meiner Spiegelreflex und habe mir vieles selbst erlesen.
    Deswegen denke ich das man immer stolz sein kann auf seine Arbeit, egal ob man Profi ist oder gerade erst sich eine Spiegelreflex gekauft hat ;)

  • Seit nun etwa 10 Jahren fotografiere ich aktiv. Ich habe bereits mehrere Hochzeiten begleitet, ich habe viele Freundinnen fotografiert und auch schon Shootings mit fremden Models gehabt.
    Und trotzdem empfinde ich mich als nicht gut genug, ich vergleiche mich ständig und denke "dort ist das Bild viel spezieller" oder "hier ist das mit dem Licht so viel besser" usw. Dieses Vergleichen und ewige Zweifeln ist ohnehin eine Schwäche von mir. Momentan versuche ich sie gerade ein wenig abzulegen - aber das ist gar nciht einfach ...

    Ich würde wirklich gerne einmal an einem Workshop von dir teilnehmen. Leider bist du da einfach ein bisschen weit weg für mich - aber vll. irgendwann einmal. Bis dahin schmöker ich noch ein wenig in den Berichten darüber und träume auch von solchen schönen Fotos :)

    Liebe Grüße

  • Hi . Ist schon richtig der Satz "Ich bin doch nur eine/r von vielen". Bei sovielen Fotografen und die es gerne sein möchten heutzutage, ist man einer von Millionen.

    Na und?

    Man kann gerne zu denen aufschauen, die tolle Fotos machen und sie als Vorbild nehmen. Aber man darf sich nicht mit denen vergleichen und sich dann selbst abwerten. Jeder auf seiner Stufe des Könnens und Wissens.

    Manchen macht das nichts aus, sie knipsen vor sich hin und sind zufrieden. Allen anderen kann man schon einen Fotokurs empfehlen, aber man sollte einen Kurs besuchen, der vom Anspruch zu einem passt. Also besser in einen Anfängerkurs und was sinnvolles lernen, statt gleich zum Profikurs und nur Bahnhof verstehen.

    Und hier sind die Veranstalter gefragt: Ein Anfängerkurs muss Themen und Inhalte haben, die diesem gerecht werden. Und man muss versuchen, den Teilnehmern Positives zu vermitteln.

    Ich denke so wie ihr das macht, ist das ein sehr guter Weg! Motivation und Wissen vermitteln, ohne zu überlasten. Gutes Konzept sowas.

    Gruß
    Peter

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Veröffentlicht von
Joana

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