Manchmal regnet’s.

Du liegst im Bett, es war ein guter Tag. Du hast echt viel geschafft und für morgen steht noch viel mehr an. Du gehst extra früh schlafen, stellst dir 5 Handywecker und legst sogar schon deine Klamotten raus. Alles vorbereitet, heute war gut. Morgen wird gut. 

Dann wachst du auf und du musst noch nicht einmal die Augen aufschlagen, um zu wissen, dass das nicht dein Tag ist. Du bist von alleine aufgewacht, denn dein Handy hat dich nicht geweckt. Es ist vom Bett gefallen und ausgegangen. Es ist halb 12 und mindestens 40% der Dinge, die du hochmotiviert morgens machen wolltest sind schon nicht mehr machbar. Du wolltest doch den Arzttermin machen – der hat schon zu. Du steigst aus dem Bett und zählst fast den Tränen nah in deinem Kopf die Dinge auf, die du so gut hättest machen können wenn wenn wenn. Du bist wütend. Einfach nur wütend. Wütend, weil es sinnlos ist, wütend zu sein. Ein Teufelskreis.

Beim Weg ins Bad steht deinem Zeh die Kommode im Weg und beim Zähneputzen spritzt du dir auf die Klamotten, die du dir Abends extra rausgelegt hattest. Du suchst dir fluchend Neue, es ist dir mittlerweile egal. Kurz bevor du rausgehst checkst du noch einmal dein Geld, ob es noch für ein schnelles Brötchen reicht – immerhin war keine Zeit für ein Frühstück. Im Portmonee finden sich tausend Kassenzettel, ein Einkaufschip und ein angeranztes Centstück. Dann kein Brötchen. Beim schnellen Blick in den Briefkasten findest du deine Bewerbung, die du noch schnell fristgemäß letzte Woche eingesendet hast mit einem dicken roten Stempel „unzustellbar, da unzureichend frankiert“. Man könnte meinen, das versetzt dir den letzten Schlag – aber es ist die Haustür, die dir der Nachbar vor die Stirn knallt, weil du beim Anblick des Briefes wie gelähmt davor stehengeblieben bist.

„Oh, Tschuldigung.“ Murmelt er verlegen und drückt sich nass an dir vorbei. Draußen regnet es in Strömen.

_0637web

Ich könnte diese Geschichte noch endlos weiterführen, aber ich denke ihr wisst, was ich meine. JEDER kennt diese Tage. Es sind sogar immer die Tage, an denen man am wenigsten damit rechnet. Sie kommen aus dem nichts und regnen einfach über uns alles Unglück der Welt ab. Aber dann ist das so. Dann kann man sich seinem Schicksal nur ergeben. Wenn ich eins gelernt habe, dann denn Regen auszuhalten und darauf zu hoffen, dass die Sonne bald wieder scheint. Denn so viel ist sicher: Auf Regen folgt Sonne. Man darf sich nur nicht so verkrümeln, dass man die Sonne nicht mehr sehen kann.

Manchmal regnet’s. Dann ist das halt so. Dann halt morgen.

0628web

Cardingan: h&m // Bluse: Sheinside* // Rock: Forever21 // Schuhe: Zara // Gürtel: h&m // Ohrringe: Madeleine Issing

0630web 0634web 0684web 0688web 0704web

31 Antworten zu “Manchmal regnet’s.”

  1. Tina sagt:

    Ich hoffe dein Freund sagt dir jeden doofen Regentag, wie putzig du bist. Trotz eines miesen Tages. Denn das rettet einem immer den Tag, egal wie bescheiden er zu werden droht oder es schon geworden ist 🙂

    Liebe Grüße
    Tina

  2. Johanna sagt:

    Was für ein schöner Text!
    Ich kenne diese Regentage sehr gut.
    Aber auch ich sage mir dann immer, dass die Sonne bald wieder scheinen wird. (:

  3. Luisa von una mattina sagt:

    So ein schöner Text! Und die Bilder sind noch besser. Du siehst einfach so niedlich aus. Immer wenn ich deine Bilder sehe, bin ich gleich viel besser gelaunt :). Ein Post von dir und ich bin glücklich (auch an regnerischen Tagen) ;).
    Liebe Grüße

  4. kawy sagt:

    Ich kenne solche Tage und lerne langsam, sie zu geniessen. Halte sie nicht aus, denn sie sind auch wichtig. Lebe sie und tue Dir etwas gutes! =)
    Bob Marley sagte mal: „Some people feel the rain, others just get wet.“

  5. Emmi sagt:

    „Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem“
    Um mal noch ein Zitat in den Raum zu werfen, kram ich doch mal diesen Karl Valentin hervor.

    Egal wie schlecht der Tag ist, irgendwie findet man etwas schönes daran. Ich habe mir angewöhnt an solchen „Regentagen“ raus zu gehen in die Natur. Musik auf die Ohren und so lange durch den Wald oder die Apfelplantagen spazieren bis es wieder gut ist. Geht aber nur wenn man Zeit hat. Sonst gibt es da in meiner Tiefkühltruhe noch ein Paket Schokoeis, das nur an schlechten Tagen angerührt wird. So werden meine „Regentage“ zu „Schokoeistage“.
    Das mag vielleicht nicht die Grundstimmung des Tages retten aber wie sagst du immer so schön „Was zählt ist der Moment“.

  6. Curly Jack sagt:

    Ich kenne das Gefühl, wenn einfach nichts so will wie es sollte – muss dafür nicht mal regnen. Aber irgendwie gehen diese Tage auch vorbei und ich bin schon stolz auf mich, wenn ich dann nur vielleicht eine Sache, die ich mir vorgenommen habe, erledige und mich nicht gleich wieder ins Bett verkrümmle.

    Was ich fragen wollte. Gibt es eigentlich auch mal einen (Vorstellungs)Post über Jessi? Vielleicht hast du schon mal was diesbezüglich erwähnt, aber ich weiß es nicht mehr, deswegen frag ich lieber mal 😀

    Und der Rock ist übrigens verdammt schön 🙂

    Alles Liebe, Jacky

  7. Fanny sagt:

    Da hast du genau den Punkt getroffen. Toller Post. 😉
    Und mit den Fotos hast du dem Regen mal schön den Mittelfinger gezeigt (wenn man das so offen sagen darf)- die letzten zwei find ich ja am Besten. Spaß und Freude trotz miesen, dunklen Wolken. 😀

  8. Anne sagt:

    Im Leben geht es nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen. ♡

  9. Sammy sagt:

    Wie recht du hast… :)!

  10. Ronja sagt:

    Oh ich hatte heute leider auch so einen Tag. Mit Kopfschmerzen aufgewacht, die auch einfach nicht weggehen wollten : ( Naja dafür gab es heute Abend Ben&Jerries Eis – das macht alles besser : )
    Liebe Grüße, Ronja
    www.sothisiswhat.com

  11. Bastian sagt:

    das sind aber ungewöhnliche fotos…der regenlook steht dir super 🙂 besonders das letzte bild ist toll !!

  12. Lydia° sagt:

    Richtig schön geschriebener Text. Wer kennt diese Tage nicht?! Man muss eben optimistisch bleiben 😉

    LG Lydia°

    my-little-creative-world.blogspot.de

  13. Sabrina sagt:

    Ja, das kennen wir alle… Aber ohne Regen gäb es ja auch keinen Regenbogen!

  14. Janina sagt:

    Du wunderbares, mir aus der Seele sprechendes Mädchen! 🙂 Ich danke dir – danke, danke, danke. <3

  15. Missi sagt:

    Bäh Regentage:( Die hab ich Gott sei Dank nur im Winter:) Toller Post Joana, Liebe Grüße
    Missi

  16. Tina sagt:

    Ich ärgere mich. Ich ärgere mich sehr. Ich ärgere mich sehr, dass ich erst jetzt so richtig auf deinen Blog stoße ! Wie kann das sein, dass mir ein so zuckersüßer,aufgeräumter und toller Blog durch die Hände gleitet ???! Dein Text ist wunderbar geschrieben und die Bilder sind toll ! Zu dem bist du sehr sehr sehr sehr hübsch und du hast auf jeden Fall eine neue Leserin !!
    Ganz liebe Grüße CHristina ♥

  17. Pinkpetzie sagt:

    Wahre Worte. Jeder kennt diese Regentage, aber sie gehen vorbei. Selbst dann wenn es gleich mehrere Tage in Strömen regnet. Irgendwann scheint die Sonne wieder. Ganz bestimmt.

  18. Na_Nati sagt:

    Nachdem ich in den letzten 3 Tagen deinen kompletten Blog durchgelesen und vor allem natürlich auch geschaut habe, war es toll jetzt noch eine neuen Eintrag zum Abschluss lesen konnte.
    Es macht so spass, deine Erfolgsgeschichte zu verfolgen. Egal wie schlecht das Wetter ist, du strahlst…, da braucht man fast keine Sonne mehr.
    Danke für die Offenheit und alles was du uns wissen lässt.
    Liebe Grüße, bin Absolut in deinen Bann gezogen!
    Nati

    p.s. sind die Schuhe eigentlich bequem? Oder eher doch nur Foto-Schuhe?

  19. Alina sagt:

    Hey 🙂 Sehr schöner Post und auch der Text ist echt gelungen. Ja, diese Tage kennt wirklich jeder 😀
    Aber wie du schon so schön gesagt hast: Auf Regen folgt Sonne 🙂 ♥
    xx Alina
    www.the-little-diamonds.blogspot.de

  20. Lisa sagt:

    Diese Tage hatte ich in letzter Zeit leider viel zu oft, aber es ist wie mit dem Regen: Regen, Gewitter, Nächte: Alles hat seine wundervollen Seiten 🙂

  21. Céline sagt:

    So wahre Worte 🙂 Aber manchmal erfrischt einen Regenschauer ja auch und man schüttelt sich einmal und macht weiter. Fall down seven times, stand up eight! Die Bearbeitung der Bilder finde ich übrigens sehr, sehr niedlich : )
    Liebe Grüße,
    Céline von http://electricfeel-now.blogspot.se

  22. Manon sagt:

    Herrje, du sprichst mir soooooo aus der Seele! Denn genau so ein Tag hatte ich heute(gestern) -.- Ich hatte schon einiges vorgehabt, wollte zusammen mit meinem Freund aufstehen. Wenn er zur Arbeit fährt, fange ich meinen Tag an. Aber aus irgendeinem Grund war ich so krass müde am Morgen, konnte meine Augen kaum offen halten und schlafe perfekt ungewollt bis 10Uhr. Komme immer noch nicht hoch. Ich chille dann ein bisschen im Bett, lese ein bis zwei Kapitel und möchte neue Blogposts lesen und da der Nächste: Blogger konnte mir meine Abonnenten nicht anzeigen, egal wie oft ich die Seite aktualisiert habe oder mich ab-und neu angemeldet habe. Mit angepisstem Gefühl stehe ich grummelnd auf, mache mir dann etwas zu Frühstück und was ich dann gemacht habe, weiß ich gar nicht mehr. Irgendwann war es 14Uhr und ich wollte mich langsam fertig machen, ich hatte doch was vorgehabt! Wieso ging das nicht viel früher? So gegen halb 3 war ich ausgehfertig und musste unbedingt etwas auf Instagram posten, aber da ich auf Englisch schreibe und irgendwie viel zu lange für den Text gebraucht habe, war es plötzlich 10 nach 3. Ich mache den Einkaufszettel schnell fertig und Mama musste unbedingt mit mir diskutieren. Also verpasse ich die S-Bahn. Auf die nächste gewartet und bin zur Bank. Da verlief es wenigsten reibungslos. Kurz zu Douglas, weil ich das neue Escada Taj Sunset mal schnuppern wollte. Das nächste Pech: War nichts mehr da. Auf dem Heimweg wollte ich noch schnell kurz einkaufen gehen. Da ich so oder so schon eklig von warmen und schwülen Temperaturen geschwitzt habe, die Tüte mir viel zu schwer war wegen den 5kg Wassermelone, trage ich sie auf beiden Händen, die immer wieder drohten auseinander zu rutschten. Als ich wieder zu Hause war, fielen mir die Augen aus dem Kopf: Es war bereits 17Uhr!!!!! Ich konnte meiner Mutter ihr Lieblingsessen nicht mehr kochen, weil ich die Zeit aus dem Augen verloren habe. Ich bekam so ein derart schlechtes Gewissen, das ich immer noch habe, und machte mich auf dem Weg zur Arbeit. Noch im Treppenhaus erinnerte ich mich an dem Arbeitsvertrag, den ich immer noch nicht unterschrieben habe. Ich wollte ihn also dort auffüllen und bemerke, dass mir Bankdaten und ID Nummer und vor allem ein STIFT fehlten. Stift lieh man mir, Bankdaten hat Mama noch extra für mich rausgesucht und geschickt und hinterher bemerke ich, dass die doch meine ID Nummer wollen und die konnte Mama nicht mehr finden, aber ich wusste ganz genau, wo sie war, aber ich hatte absolut keinen Nerv mehr dafür und beschloss den Vertrag wieder mit nach Hause zu nehmen. Wenigstens verschonte mich die Arbeit dort – es war nicht viel los und niemand nervte mich. Als ich wieder zu Hause war, hatte ich endlich gute Laune und trällerte mir die Musik aus dem Leib, aß noch spät mein Mittag und machte mich ans Werk, was ich eigentlich heute morgen vorhatte. Nun sitze ich seit 23Uhr daran und mache mich im Internet schlau, wie ich die Sachen los werde. Habe beschlossen, die Sachen an ein Unternehmen zu verkaufen. Fröhlich tippe ich die Nummern alle ein bis es plötzlich reihenweise Produkte nicht mehr zum Ankauf stehen. Ich könnte ausrasten, ehrlich. Innerhalb von 1 Stunde wurden sie alle wohl rausgenommen. In meiner Wut habe ich an das Unternehmen 2 halb freundliche und halb unfreundliche Mails hinterher einander geschickt,

    Herrje… Jetzt bin ich einfach nur noch erschöpft von dem Sch***tag. Das Wohnzimmer ist voll von Sachen und ich habe keine Lust die einzupacken. Musik läuft seit 5 Stunden ununterbrochen. Wir haben jetzt fast 2Uhr morgens und ich bin wach. Und jetzt? Lesen lesen, lesen, mein Balsam für meine Seele… Hauptsache lesen, egal was.

    Durch Schreiben werde ich auch meine Frust los. Hoffentlich wird morgen ein besserer Tag mit irgendwelchen guten Chancen für was auch immer.

    Liebste Grüße

  23. Anne sagt:

    Das hast du so schön geschrieben! Und du hast so verdammt recht!
    Die schlimmsten Tage kommen dann, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet.
    Aber egal, wenn man ganz unten ist, kann es nur wieder hinauf gehen 😉
    Liebe Grüße ♥

  24. Silberdistel sagt:

    Das letzte Foto ist einfach perfekt!!!! schade dass dein Gesicht sonst so oft von der Kamera abgewandt ist.

  25. ekiem sagt:

    Ja, ich glaube diese Tage kennt jeder 😉 toller Post!

  26. Lilli sagt:

    Das ist aber ne kleine Pfütze im Vergleich zum Rest von Münsters Straßen momentan :D.

  27. julia sagt:

    achgott diese Tage kennen wir doch alle, aber dennoch siehst du unglaublich gut gelaunt aus und dein Outfit ist auch klasse 🙂
    Hast du sehr schön geschrieben. Ich hatte auch erst am Montag so einen Tag, ja sicher, allein schon wenn es ein Mo. ist – pff dieses Klischee 😀
    Naja, der Tag ist gottseidank auch vergangen. 🙂 So wie auch deiner.

    Liebste Grüße, hab noch nen schönen Abend
    Julia, www.chicchoolee.com

  28. Sandra Pusteblume sagt:

    Liebe Joana,

    Ich muss echt sagen, ich liebe viele deiner Posts abgöttisch! Ich mag deinen Schreibstil irrsinnig, und die Art, wie du alltägliche Sachen damit einfängst. Du sprichst oft genau das an, was mich auch schon beschäftigt hat und beschäftigt. Das hattest du wahrscheinlich eh nicht vor, aber bitte hör nicht auf damit!

    Alles Liebe,
    Sandra

  29. Ambra sagt:

    Wir alle kennen diese Tage, aber über den Wolken ist der Himmel immer blau. Dein Outfit ist klasse!

    LG
    Ambra

  30. Miriam sagt:

    Super Text, schööne Bilder, und dürfte ich deinen Kleiderschrankinhalt haben, bitte? 😀

  31. Sophia sagt:

    und dann muss man lernen auch im regen zu tanzen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert