Augen zu und durch. Tipps bei Schüchternheit.

Es gibt Charaktereigenschaften an mir, die kann ich selbst nicht verstehen. Schüchternheit. Ich bin schüchtern – und manchmal aber auch Selbstbewusst. Vorlaut, frech und ganz still. Ich bin beides. Das gibt es wirklich.

Ein Leben mit angezogener Handbremse – könnte besser sein, wenn man die loslassen würde. Das Schlimme daran: Man weiß es genau, aber kann es nicht ändern.

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Diese Zwiegespaltenheit zieht sich schon durch mein ganzes Leben. Ich war nie das Mädchen, das auf andere Mädchen strahlend zuging: „Willst du meine Freundin sein?“. Ich hatte den selben Schulweg wie mein Papa, also stand ich jeden Morgen still neben ihm an der Bushaltestelle, während die Mädchen aus meiner Klasse quatschend und lachend in einer Traube etwas weiter abseits standen. Ich kannte sie alle. Ich mochte sie, sie mochten mich glaub ich auch. Aber ich konnte nicht hingehen. Ich stand weiterhin still bei meinem Papa, aber eigentlich wollte ich dazugehören. Es hätte ja auch so einfach sein können. Mein Papa konnte das nie verstehen: „Die kennst du doch alle, Joana! Sag doch mal Hallo!“. Aber ich hab gar nicht hingesehen. Und glaubt mir, so jung war ich da nicht mehr.

Dann gab es aber auch die starke Seite. Ein Schubser für meinen Bruder, ein Wort gegen meine Schwester oder eine Ungerechtigkeit gegen eine Freundin. Gerechtigkeitsmodus: ON. Sankt Martin oder Sterntaler waren nix dagegen. Für meinen Bruder hab ich Jungs verhauen und für meine Schwester war ich erwachsen und stark, um andere Mädels in ihre Schranken zu weisen. Die große Schwester. Anlaufstelle in der Not. Vertrauensschülerin. Wenn es um Andere ging, konnte ich stark sein. Ungerechtigkeit und Wut konnte mich zu Dingen motivieren, die ich mir selbst nie zugetraut hätte. Nur wenn es um mich ging, war ich still, sensibel, verletzlich und nah am Wasser gebaut. Ich stand mir schon immer selbst im Weg. Hab mir neue Aufgaben nicht zugetraut.

Noch heute kämpfe ich mit diesen Eigenschaften und ich denke nicht, dass sich das jemals ändern wird. Ich werde nie diejenige sein, die auf Events im Vordergrund steht – auf der Straße von Lesern angesprochen zu werden lässt mein Herz schneller rasen, als eure. Garantiert! Ich würde mich als wirklich wortgewandt bezeichnen, aber in solchen Situationen setzt mein Gehirn aus und ich wünsche mir ein Mauseloch – ein paar Minuten später ärgere ich mich furchtbar und frage mich traurig, ob derjenige jetzt denkt, ich sei unfreundlich. Andererseits gebe ich Workshops und stehe selbstbewusst vor 8-10 Mädels, denen ich etwas über mich und die Fotografie erzähle. Ohne mit der Wimper zu zucken. Wie soll man das verstehen. 

Manche Dinge kann man lernen. Wenn mich am Anfang der Ausbildung jemand angemotzt hat, warum Passbilder so unverschämt teuer seien, dann war ich immer kurz vorm heulen. Im dritten Jahr stand ich da, eiskalt. War mir doch egal, was der denkt. Ich brauch keine Passbilder, ER braucht Passbilder. Haben oder nicht haben. Nicht mein Problem. Das heißt nicht, dass ich dann arrogant oder unfreundlich war – aber ich habe SEIN Problem nicht mehr zu MEINEM gemacht. Manche Dinge ändern sich von ganz alleine, wenn man täglich damit zu tun hat und genug Abstand dazu gewinnt. Ich frage mich in manchen Situationen heute immer noch eine Frage, bevor ich drohe, zu verweifeln: „Ist das wirklich MEIN Problem? Muss MICH das belasten oder sollte mir das egal sein?“ Das ist nicht arrogant, das ist Selbstschutz. 

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Im Laufe der Zeit habe ich ein paar Dinge festgestellt, die mir das Leben erleichtern und vielleicht nicht die Lösung des Problems an sich sind, aber es sich so wunderbar austricksen lässt. Ich hab mir mal ein paar Tipps für euch überlegt, falls ihr wie ich mit diesen Problemen zu kämpfen habt.

– Leute, die ihr nicht mögt, braucht ihr nicht versuchen zu beeindrucken. Man muss nicht immer überall dazugehören. Sucht euch lieber Leute, die so sind wie ihr. Die coolen Leute in der Raucherecke sind ein paar Jahre später übrigens oft gar nicht mehr so cool, weil sie durch zu viel Party und ein bisschen hier und da auf einem Langzeitstudium festhängen, das sie eigentlich gar nicht so richtig interessiert. Hauptsache Studentenlifestyle, herzlichen Glückwunsch. Ich sage euch das schon vorher, damit ihr euch diesen Weg erspart. Echt sein ist so viel mehr wert als cool sein.

 

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– Beleidigungen nicht einfach hinnehmen – aber auch nichts entgegenfeuern. Auf keinen Fall darf man in eine Verteidigungshaltung fallen, denn das zeigt, dass ihr verletzt seid und deren Masche zieht. Auf blöde Bemerkungen könnt ihr ganz ehrlich und sachlich reagieren: „Sag mal, hälst du das wirklich für nötig? Was gibt es dir, mich zu verletzen?“ Vielleicht kommt beim ersten Mal etwas zurück wie „Ja! Hahaha, ich will, dass du heulst!“ oder so. Idioten gibt es immer. Aber: Durchziehen. Wer immer sachlich bleibt, ist als Opfer ziemlich langweilig. Direkte klare Blickkontakte zeigen, dass man sich nicht einschüchtern lässt. Gewalt und Beleidigungen sind keine Lösung, einfach ehrlich sein. Der Weg zum Lehrer oder den Eltern sollte nicht der erste Weg sein, aber auf jeden Fall notwendig, falls alle Stricke reißen. Blöde Spitznamen werden übrigens uninteressant, wenn man anfängt, sich selbst so zu nennen – sei es Fettarschkuh. „So, die Fettarschkuh schwingt sich jetzt nach Hause.“ Zeigt ganz schön viel Stärke und zeigt, dass die Beleidung an einem vorbeigeht. Wer als Pummeliger Dickenwitze macht, dem kann man nichts anhaben. Umgekehrt sind Flachbrustwitze bei dünnen Mädels natürlich auch ziemlich stark. Einfach den Spieß umdrehen. Wenn man selbst die besten Klopper bringt und das auch noch witzig findet, nimmt man anderen ziemlich den Wind aus den Segeln. Wer als dürres Klappergestell bezeichnet wird, kann in jeder Situation Dinge raushauen, die darauf anspielen. Beim Völkerball kannst du deine Vorteile anpreisen, weil du zu dünn bist, um eine Angriffsfläche zu bieten. Erzähl von deinem früheren Leben als Stabheuschrecke oder biete deinen Arm an, wenn jemand nach einem Zahnstocher fragt. Wer dann lacht, lacht mit dir, nicht über dich.

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– Wer einen Raum betritt mit Leuten, die er noch nicht kennt, ist erst einmal überfordert. Ein kurzes und lautes „Hallo Zusammen!“ mit einem Lächeln sollte man hinbekommen, auch mit Herzklopfen. Dann darf man sich die stille Ecke suchen und das Geschehen erst einmal beobachten. Es gibt übrigens immer Sicherheit, etwas in der Hand zu haben – auf Partys sind es Gläser oder Flaschen, zur Not erst mal die ausgezogene Jacke oder die Tasche. Nicht sofort weglegen! Auf keinen Fall irgendwo mit dem Handy rumstehen und nur darauf rumchatten. Bei Blickkontakten Leuten freundlich zulächeln, vielleicht kommen ja dann von allein freundliche Leute auf einen zu, dann muss man das nicht selbst tun.

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– Zu zweit ist man stärker. Ich kann nicht allein sein, am stärksten fühle ich mich zu zweit. Wenn euer Freund oder Freundin von euren Problemen weiß, kann jede Situation gemeistert werden. Das Bestellen im Restaurant ist für den anderen kein Problem? Wunderbar, er kann für dich mit bestellen! Du schiebst einen Anruf die ganze Zeit vor dir her? Dein Freund oder Freundin wird dich schon dran erinnern und dich sanft dazu zwingen. Jemand, der einen mit sanfter Gewalt antreibt, einen ab und zu liebevoll ins kalte Wasser stößt aber ernste Situationen bewusst abfängt und für dich übernimmt. Dreamteam. Natürlich beruht so etwas auf Gegenseitigkeit – man selbst übernimmt dann halt mal die Rechnung für das Eis, holt den Freund vom Bahnhof ab oder bereitet einen leckeren Überraschungsnachtisch vor.

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– Telefonate und Termine sofort erledigen. Beim Arzt heißt es, dass du dich für einen Termin melden sollst? Nein. Hol deinen Kalender raus und mache sofort vor Ort einen Termin. Der Lehrer sagt, man soll sich einen Partner für die Projektarbeit suchen? Dreh dich sofort zu jemandem um und frag: „Sollen wir?“  In einem Stuhlkreis soll jeder etwas über sich sagen – fang doch einfach an! Den Anfangsschock sofort bekämpfen, statt sich Sorgen zu machen und sich etwas aufzuschieben.

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– Du wirst in der Schule drangenommen und hast geträumt oder einfach keine Ahnung? Sei einfach ehrlich. „Tut mir leid, ich hab grad geträumt. Wird nicht mehr vorkommen.“ Bewahrt einen vor dummen Spruchen oder ausgelacht zu werden, wenn man hilflos anfängt rumzustammeln. Grundsätzlich hilft Lächeln, Blickkontakt und Ehrlichkeit immer weiter.

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– Bei Dates oder Gesprächen kann man als Anfangslockerung am besten lustige Geschichten erzählen. Dir ist gestern was peinliches passiert? Erzählen! Wenn dein Gegenüber weiß, dass du über dich lachen kannst und dich selbst nicht so ernst nimmst, ist doch alles gleich viel entspannter. Es wird auch garantiert eine peinliche Geschichte von ihm folgen, wenn er mal etwas ähnliches erlebt hat. Schon ist das Eis gebrochen. Übrigens darf man bei sowas ruhig ein bisschen flunkern und die Geschichte ausschmücken. Du bist nur fast gegen einen Laternenpfahl gerannt, weil du geträumt hast? Nee, du bist absolut reingerasselt und alle haben gelacht und du bist rot geworden. Klingt viel besser. Du hast dich in einer Autoscheibe gespiegelt und dann gemerkt, dass jemand drin saß? Nee, du hast seelenruhig deine Haare gekämmt, während du dich gespiegelt hast und dann ging die Scheibe runter und jemand hat lachend gewinkt. Ja. ist bestimmt genau so passiert. Wer weiß das schon. Ein bisschen Schwindeln schadet in solchen Fällen nie. Dein Gegenüber möchte doch auch unterhalten werden! Solange man nicht übertreibt und auf einmal Dinge wie Geschwister oder Haustiere erfindet, die es nicht gibt, ist alles in Ordnung. Natürlich sollte man so etwas nicht einreißen lassen und nur noch Geschichten erfinden, immerhin sollte das nur der Weg in ein Gespräch sein – besser, als über’s Wetter oder Germanys next Topmodel zu reden.

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– Dir ist etwas peinliches passiert? Auf der Treppe gestolpert und hingefallen? Aufstehen, laut lachen. „Habt ihr DAS gesehen?? Haha! Was bin ich für ein Trottel!“ Und auch später gern noch einmal daran erinnern: „Haha, weißt du noch, als ich mich vor allen Leuten lang gelegt hab…??“ Lernen, über sich selbst zu lachen zu können ist die wichtigste Lektion im Leben.

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Cardigan: S.Oliver* // Hose: S.Oliver *// Shirt: Zalando//  Uhr: Daniel Wellington* // Schuhe: Esprit // Armreifen, Ohrringe und Kette: Madeleine Issing

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Ich habe diesen Beitrag über Selbstbewusstsein auf den Wunsch einiger Leser geschrieben und hoffe, dass er einigen von euch helfen kann. Ändern wird man sich nie. Vielleicht wird man routinierter und lernt, eine Rolle zu spielen. Aber wer schüchtern ist, der wird über Nacht nicht zur Rampensau. Den eigenen Kopf kann man nicht abschalten, nur manchmal ein bisschen austricksen. Ängste kann man in bestimmten Situationen kurz ignorieren, aber nie ablegen. Man muss lernen, damit umzugehen, seine Schwächen zu kennen und lernen, damit umzugehen. Ich habe meinen Weg gefunden und habe mit diesem Blog die Möglichkeit, mich auszudrücken und meine Gedanken, Wünsche und Gefühle zu teilen, wie ich es sonst vielleicht nicht könnte.

Was ist schlimm daran, jemanden zu brauchen, der einem ab und zu einen Schubs gibt? Ab und zu ein „Du schaffst das schon, du weißt genau, dass du das kannst und ich weiß das auch! Ich glaub an dich!“ von einem guten Freund kann Wunder bewirken. Ein „Augen zu und durch“ mit einem kleinen Schubser kann zu Höchstleistungen anspornen. Wie ging noch mal das Lied von Rolf Zuckowski…? Ich schaff das schon, ich schaff das schon, ich schaff das ganz alleine…

70 Antworten zu “Augen zu und durch. Tipps bei Schüchternheit.”

  1. Sarah sagt:

    Oh das kenne ich zu gut, dieses zwiegespaltene. In manchen Situationen total schüchtern und in anderen wieder total selbstbewusst.
    Aber mittlerweile weiß ich, dass ich manchmal einfach über meinen Schatten springen muss.

    Liebst
    Sarah

  2. Lotte sagt:

    Das Rolf Zuckowski Lied hab ich mir lange lange Zeit selbst vorgesungen wenn mal wieder alles doof war (hat man als Teenie ja nicht unbedingt selten) 😀
    Ich bin auch so ein schüchterner Mensch, auch wenn mir das heute kaum noch einer glaubt, weil ich treu nach dem Motto ‚Angriff ist die beste Verteidigung‘ irgendwie gelernt habe, extrovertiert zu erscheinen. Die Situation an der Bushaltestelle kann ich definitiv nachvollziehen, das wäre ich auch gewesen. Leute ansprechen oder angesprochen werden oder auch nur mit Menschen reden, die ich lange nicht gesehen habe, fühlt sich für einen kurzen Moment immer an, wie von der Klippe zu springen. Nachher ist man dann erstaunt, dass es halbwegs gut gegangen ist 😀

  3. Lila sagt:

    wow. guter post!
    das am anfang beschriebene passt auch 100% zu mir
    danke für die tipps! 🙂

  4. Pia sagt:

    Ist das eine wunderschöne Daniel Wellington Uhr? Genau die habe ich mir im April gekauft. Ich liebe Sieeee!
    Schöner Beitrag 🙂

  5. Fred sagt:

    Super schön Post! Toll, wie du mit dem Thema umgehst und die Tipps find ich auch gut. Besonders bei der Bestellenimresterauntsache musste ich sehr schmunzeln – ich lass das auch immer die anderen machen. Und ja, vermutlich wird das immer so bleiben 🙂

  6. Phia sagt:

    Schöne ehrliche Worte. Das Wichtigste ist echt, einfach man selbst zu sein und das auch wirklich offen zu sein!
    Liebe Grüße!

  7. Sonja sagt:

    Wunderschöner Text, vielen Dank. Hab mich in jedem Satz wiedergefunden und bin unglaublich froh das ich nicht alleine damit bin in der Welt.
    Mache derzeit auch eine Ausbildung in einem Passbildstudio und hab genau die gleiche Entwicklung durchgemacht wie du.
    Der Text hat mir grad wieder neue Kraft gegeben und ich werd auch ein paar deiner Tipps ausprobieren. Danke 🙂

  8. Lia sagt:

    Was für ein wertvoller und schöner Beitrag das doch war… :‘) ich bin mir sicher, gerade fühlen sich viele so, als ob du ihnen aus der Seele sprichst.
    Auch ich muss zugeben, dass ich bei manchen Zeilen schon fast ’ne kleine Träne in den Augen hatte und zeitgleich gelächelt hab, weil davon so vieles von mir wiedergespiegelt wird.
    Es ist schön zu lesen, dass es nicht nur einem selber so geht, sondern auch andere ..“sich selbst im Weg stehen.“

    Ich arbeite total gerne mit Menschen zusammen und lerne so gern neue Menschen kennen aber gleichzeitig fühle ich mich oft überfordert, wenn ich dann als Mediengestalterin Kunden beraten muss oder generell vor fremden Menschen dann präsent sein muss. Oft huscht mir dann der Gedanke durch den Kopf, dass es jetzt doch schöner wäre, irgendwo zu arbeiten, wo keine Menschenseele einen stört und man ganz für sich ist. Wie du schon sagtest, man steht sich selbst im Weg..

    In der Schulzeit ging es mir ähnlich. Einerseits wollte ich dazugehören und nicht der typische Außenseiter sein – und ich wusste, dass mich viele eigentlich mochten. Aber andererseits konnte ich nicht so handeln, wie ichs damals von mir vllt gewünscht hätte, was mich dann eben zu einem „gemochten Außenseiter“ gemacht hat.
    Ich denke, ich habe lange Zeit unter dem Problem von mir gelitten. Einereits mal total aufgedreht und wild, andererseits klein und schüchtern wie eine Maus.

    Mittlerweile geh ich damit lockerer um, weil ich weiß, dass ich einfach so bin und das nicht ändern kann. Ich habe nicht viele Freunde und bin auch oft allein, weil es nicht unbedingt leicht ist, Menschen zu finden, die auf einer wellenlänge mit dir sind, Interessen teilen und Verständniss für deine auf- und ab’s haben. Aber irgendwie ist das okay so. Ich hab ein paar wenige, die mir wirklich wichtig sind und das reicht. 🙂 Ich denke, ich bin in der Zeit auch irgendwie mein eigener Freund geworden, was vielleicht auch ein wichtiger Prozess ist, denn dann erst kann man sich wirklich mögen…mit all seinen Ecken und Kanten, auch im charakterlichen Bereich.

    Meine Sprache sind Fantasybilder, weil ich selbst mehr in so einer Welt lebe als in unserer Realität. In ihnen drücke ich mich aus, meinen Weg, meine Erfahrungen und Gefühle – und es ist einfach jedesmal ein schönes Gefühl, wenn jemand schreibt, hey wow, dein Bild hat mich total berührt. Weil sowas bedeutet dann, dass du einen Menschen erreicht hast…und dass er dich versteht und du nicht allein auf dieser Welt mit diesen Gedanken bist.
    Und genauso ist es gerade mit dem Blogpost hier.. du hast mir damit ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. 🙂

  9. Ilka sagt:

    Vielen Dank für die super Tipps, liebe Joana! Mir geht es oft genauso wie dir, vor allem wenn ich neue Leute treffe. Ich komme dann leider oft arrogant und unfreundlich rüber, obwohl ich mich nur einfach nicht aus mir raus wage. Ich arbeite da jetzt seit gut einem Jahr dran, indem ich mich selber durch den Kakao ziehe und einfach mal öfter ein nettes lächeln aufsetze. Es wird tatsächlich besser und ich hätte nie gedacht, dass über mich selbst lachen so lustig sein kann! Danke dir! Solche Posts geben mir die nötige Kraft und Motivation, weiter an meiner unsicherheit zu arbeiten! Liebe grüße ans Team!

  10. Paulina sagt:

    Wunderbarer Post. Ich habe mich sofort darin wiedergefunden. Wie du es beschrieben hast, hat mich echt berührt. Es ist toll zu wissen, dass man mit dem Problem nicht alleine ist. Ich versuche schon eine ganze Weile, nicht mehr so schüchtern zu sein, aber so richtig gelingt es mir nicht…
    Langsam versuche ich es einfach zu akzeptieren, es ist halt einfach Teil meiner Persönlichkeit. Ganz werde ich die Schüchternheit eh nicht ablegen können…
    Vielleicht helfen mir deine Tipps ja, danke dafür. (:
    Liebe Grüße. <3

  11. Lichthauch sagt:

    Echt sein ist so viel mehr wert als cool sein <3
    Diese Wörter werden mir für immer in Erinnerung verbleiben!

    • Lisa sagt:

      irgendwie komisch in Verbindung mit den vielen Tipps darüber, wie man auf andere weniger unsicher wirken kann, indem man Witze über sich selbst macht. Versteh mich nicht falsch, ich hatte auch eine ganz ähnliche Strategie, die ist eigentlich ganz wirksam gegen Beleidigungen. Wenn man nichts von sich selbst hält, sind die Beleidungen von anderen nicht so verletzend, fast schon gerechfertigt. Das stellt sich glaub ich automatisch ein, aber ist nicht der richtige Weg. Klar, man muss sich nicht immer so ernst nehmen, aber über bestimmte Situationen muss man dann einfach drüberstehen und irgendwann merkt man, dass der Fehler nicht auf der eigenen Seite liegt, wenn man ständig beleidigt wird…

      • Fred sagt:

        Ich glaube, über sich selber lachen zu können, heißt nicht automatisch, nichts von sich selbst zu halten. Im Gegenteil! Die eigenen „Schwächen“ oder sagen wir mal „Angriffspunkte“ zu kennen und ihnen mit humorvoller Distanz (denn Humor schafft ja immer eine gewisse Distanz und somit steht man auch „drüber“) zu begegnen zeugt von ziemlicher Stärke und vor allem suggeriert es Stärke denen gegenüber, die einen gerade „fertig machen wollen“ oder eben ihre eigene Schwäche überdecken, in dem sie sich über andere lustig machen. Können sie dann nicht mehr, wenn sich schon selbst ein bisschen auf den Arm genommen hat. Das ist das wirkliche Gute an der Strategie! Ich glaube aber, dass ist keinesfalls so gemeint, dass man sich selber so runtermachen soll, dass einem die Beleidigungen gerechtfertigt erscheinen. Das wär ja furchtbar!

  12. Kathi sagt:

    Wow. Du sprichst mir aus der Seele! 🙂
    Ich liebe es, deine Posts zu lesen! Da ist man immer für ein paar Minuten in einer eigenen Welt und vergisst alles um sich herum, großes Lob! 🙂

  13. Romina sagt:

    Hallo 🙂
    Mit diesem Post hast du bei mir genau ins Schwarze getroffen! 🙂 Ich habe mich wirklich in jeder Situation, die du beschrieben hast, wieder gefunden. Und sogar das Lied, das du am Ende zitierst, War für mich ein großer Ansporn in meiner Jugend weiter zu machen und mich nicht unterkriegen zu lassen, von all den Herausforderungen im Alltag. Danke für diesen wunderschönen Beitrag!!! Wie sagt man so schön: It Made my day 🙂

    Ich habe auch herausgefunden, dass es sich durchaus lohnt, an sich selbst zu glauben. Egal wie abwegig man es selbst findet, etwas zu schaffen (und das hab ich echt schon oft von mir gedacht), am Ende schafft man es meistens doch 😉 und man schafft es eben leichter, wenn man sich selbst unter die Arme greift.

    Also nochmal Danke, ich habe grade Tränen in den Augen, so gerührt bin ich! 🙂

    Habt einen schönen Tag ! 🙂
    Romina

  14. Judith sagt:

    Du hast mich mal wieder echt berührt 🙂
    Ich glaube in irgendeiner Weise kennt jeder dieses Zweigespaltene in sich 😉

  15. catlée sagt:

    so ehrlich geschrieben! und tatsache ist, das sind alles echt nützliche lebensweisheiten. kann ich nur bestätigen 😉

  16. Maiki sagt:

    Danke Joana! 🙂

  17. Steffi sagt:

    Vielen Dank für diesen Post. Ich habe mich so sehr darin wieder gefunden. Es ist so schwer anderen Menschen zu erklären, warum man manchmal reagiert wie man es tut, weil man einfach schüchtern ist und dein Text drückt es ganz wunderbar aus!

  18. sonquatsch sagt:

    man soll selbst garnicht sagen, dass man dasschlechte und dasschlechte ist
    was erzählst du den Teenies für einen Blödsinn?
    hol dir mal ein paar psychologiebücher, wenn du schon keine Ahnung hast

    du verteilst hier ratschläge an Teenies, die kein Hand und kein fuss haben
    les dir mal deinen eigenen text nochmal durch!

    und die Fotos: dein freund trifft die schärfe nicht am richtigen platz
    da nützt einem auch nicht eine mark III !

  19. Tine sagt:

    Hey,
    Ich war als Kind auch schüchtern und bin heute noch sehr zurückhaltend. Ich versuch oft aus mir herauszugehen, deine Tipps sind dafür echt hilfreich. Aber oft frag ich mich auch, was jetzt eigentlich so schlimm daran ist. Wie du geschrieben hast, andern kann man sich sowieso nicht. Warum werden Schüchterne eigentlich immer als Mauerblümchen abgestempelt? Vor allem bei der Bewerbung um Jobs. Es gibt halt total aufgeschlossene und zurückhaltende Menschen…
    Lg. Tine

  20. Marina sagt:

    Was für ein wundervoller Post!
    Der Spruch mit den dürren Armen anstelle eines Zahnstochers hat mich umgehauen. Ich muss ja immer noch lachen, wenn ich an diese Worte denke!

    Du schreibst einfach klasse und ich lese deine Posts wirklich wahnsinnig gerne.

    Viele liebe Grüße,
    Marina

  21. Anja sagt:

    Gefällt mir seht gut der Text… und erinnert mich an meine Schulzeit… für die coolen war ich nicht hübsch und hipp genug aber auch toleriert, zu der gruppe der komischen außenseiter hab ich aber auch nicht gehört und gehören wollen… gut ging es mir dann als ich im jahrgang über mir Freunde fand. Das letzte Jahr, als die dann fertig waren war dafür ganz schön einsam… oft hatte ich auch das Gefühl mit meinen Interessen alleine zu sein lesen, träumen, verkleiden… wie uncool. Heute geht ein Teil von meinem Freundeskreis mit auf Mittelalterfestivals- in Gewandung.. ich hab gelernt mich an die leute zu halten von denen etwas positives zurück kommt (jedenfalls im privaten 😉 ) und seit ich nicht mehr cool sein will hab ich sehr viel mehr Spaß.
    Das mit dem Partner stimmt übrigens, gestern erst standen wir auf einem markt in der Türkei, alles war mir ein bisschen ungeheuer und er hat mich überredet die tomaten zu kaufen statt es selbst zu machen. Der Händler konnte kein Wort einer mir bekannten Sprache, aber es hat funktioniert und das erfolgserlebnis waren echt gute Tomaten 😉

  22. Charleen sagt:

    Toller, ehrlicher Post…
    Erinnert mich an manchen Situation an mich…ich bin zwar nicht schüchtern, aber vorsichtig neuem gegenüber.
    Müsste viel schmunzeln und auch mal herzhaft lachen, als es um die Selbstironie ging 😀

  23. Ramona sagt:

    Das Gute am Schüchtern-Sein ist, dass man sich auch Gefahren schützen kann, weil man viel mehr beobachtet, statt einfach drauf los zustürzen. Und mit Geafhren meine ich zB Enttäuschungen durch Mitmenschen.

  24. Alina Gross sagt:

    Hey lieb Joana, du sprichst mir wirklich aus der Seele, der Text ist richtig toll! Wünschte ich könnte auch so schön schreiben:) bei mir ist es genauso und ich hab mir so oft gewünscht jemand anderes, beliebteres, cooleres zu sein, was mir bis jetzt nicht gelungen ist, da ich gelernt habe, dass man sich nicht verbiegen muss im Leben, dass es Leue gibt die dich mit all deinen Ecken und Kanten, fehlern und Makeln lieben und dich genauso nehmen wie du bist, ob schüchtern oder selbstbewusst! Ich habe tolle Freunde und eine tolle Familie und das bedeutet mir am meisten! Den Punkt mit der Selbstironie habe ich auch schon oft erfahren, wenn man sich selbst nicht so ernst nimmt geht alles leichter! Liebe grüße, Alina:)

    doso

  25. Julia. sagt:

    Toller Post!
    Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein schüchterner Mensch bin. Eigentlich bin ich ziemlich offen gewesen in der Grundschule, war mit der ganzen Klasse befreundet und war Klassenbeste. Allerdings gab es da immer dieses eine Mädchen, eine Freundin von mir, die der Meinung war, dass sie viel erwachsener und reifer ist, als ich. Ich war eben noch an Puppen interessiert und sie an der Bravo. Jedenfalls wurde mir ständig das Gefühl gegeben doof zu sein und irgendwann hatte ich keine Lust mehr andere anzusprechen, weil ich dachte, dass alle sind wie sie. Ich bin nicht mehr auf andere zugegangen und wurde immer stiller. Irgendwie wurde ich schüchtern und ängstlich.

    Ich habe keine Probleme andere Leute anzusprechen, aber ich fühle mich dabei nicht wohl. Ich denke die eigene Schüchternheit hängt auch damit zusammen, wie einen andere Menschen (z.B. Freunde) wahrnehmen. Ständig wird mir gesagt, ich wäre sowieso zu schüchtern um dies und das zu tun ( zum Beispiel: den neuen Mitschüler anzusprechen). Insgeheim würde ich das auch gerne und in Kursen, wo meine besten Freundinnen nicht dabei sind, rede ich auch gerne mit anderen. Ich spreche wirklich gerne mit Anderen, aber dafür muss man sich erstmal trauen den Anderen anzusprechen. Das fällt mir leichter, wenn niemand dabei ist, der zu meinen weiß, wie ich bin.

    Das klingt jetzt ziemlich komisch, aber ich denke irgendwann bekommt man ein bestimmtes Schema aufgedrückt und alle erwarten, dass man so ist und wenn man sich anders verhält sind alle verstört.

    • Nadja sagt:

      Dir sagen deine Freunde, dass du das-oder-das sowieso nicht kannst? Machen sie dies, um dich anzutreiben es doch zu tun, oder einfach, weil sie das wirklich glauben? Wenn es das zweite ist finde ich das aber ziemlich gemein.. Freunde sind doch (wie Joana geschrieben hat) dafür da um einen dabei zu helfen über seinen Schatten zu springen..

    • Alina Gross sagt:

      Ich kenne dieses Gefühl auch ganz genau, ich weiss total was du meinst! Ich dachte immer ich wäre die einzige die dieses Problem hat aber bei ein paar meiner Freundinnen, nicht bei allen, habe ich auch immer das Gefühl in einem Käfig gefangen zu sein, der mir nur erlaubt schüchtern zu sein, ansonsten würde ich nicht mehr ich selbst sein. Ich bin mir nicht sicher, ob sowas dann eine wahre Freundschaft ist .

  26. Julia sagt:

    Liebe Joana,
    danke für dein Eintrag, er wird vielen bestimmt helfen!
    und hier und da habe ich mich auch wirklich wieder gefunden 😉
    es stimmt wirklich, wenn man etwas in der Hand hat ist es leichter,
    bei mir ist es die Kamera. Mit Kamera in der Hand fühle ich mich
    oft viel stärker, kann wildfremde Menschen herumkommandieren
    und werde plötzlich ganz lebendig und auch laut.

  27. Meritt sagt:

    Oh man, das kommt mir bekannt vor. Laut meiner liebevollen gesamten Familie bin ich „zu nah am Wasser gebaut“. Ich nehm die Sachen schnell persönlich und hab schnell Tränen in den Augen, hat sich gebessert aber ich bin immer noch sehr emotional.
    Ich gehe ungern als erste in nen Restaurant weil ich denke jeder starrt mich an und auf ner Party einmal in die Runde zu winken und zu sagen „hier bin ich“ is immer noch so ne Übungssache. Aber ich hab auch gelernt dass ehrlich sein immer das sinnvollste ist. Meistens wird daraufhin gelacht. Grad eben bei solchen Dingen wenn man aufgerufen wird und kein Plan hat „hab grad nicht zugehört, tut mir leid“ und alles ist gut. Das lernt man. Ich glaube diesen Charakter wie deinen, den du beschreibst, gibt es recht häufig. Wichtig ist sich nicht unterkriegen zu lassen, so wie du es auch gut beschreibst 🙂

  28. Bastian sagt:

    superschickes herbstoutfit…die fotos sind toll. im gesamten eine schöne farbzusammenstellung von outfit, hintergrund, sonnenlicht usw.
    (hosen stehen dir übrigens richtig gut)

  29. Nadja sagt:

    Ein wirklich toller Post! Ich war früher wirklich schüchtern, war dadurch auch ein gutes Mobbing-Opfer, denk ich.. Hatte zumindest mindestens einen „wunderschönen“ Spitznamen.. Ich glaub ein Jahr lang ging das wirklich ab und zu soweit, dass ich keine Lust hatte zur Schule zu gehen etc.. Iwann fing ich dann an mir keine Gedanken mehr zu machen, was andere von mir halten, hab über mich selbst gelacht und Kontra gegeben – erstens hab ich dadurch schon wirklich wunderbar viel Selbstbewusstsein bekommen und zweitens hatte ich danach auch noch eine super schöne Schulzeit mit der Klasse.. 🙂
    In manchen Situationen steh ich mir allerdings immer noch selbst im Weg.. als ich vor einem Jahr mit meiner Ausbildung anfing war ich immer gehemmt iwo anzurufen, Kunden anzunehmen etc., jetzt hab ich die letzten 2 Monate ganz alleine im Büro sitzen müssen, hatte keine Ausrede, niemand auf den ich das abschieben konnte und das hat mir wirklich wahnsinnig geholfen! 🙂 Wenn ich alleine durch Halbdeutschland auf Schulung fahre, auf Inforeise gehe oder sonstiges – bin ich anfangs zwar aufgeregt, aber ich gehe viel offener damit um.. Nur in meiner Berufschulklasse bin ich immer noch total verschüchtert, finde nicht so richtig Anschluss – höchstwahrscheinlich fehlte mir da am ersten Tag noch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein und nun finde ich nicht mehr den richtigen Zeitpunkt um mich anzuschließen und dazuzugehören, aber wenns nicht sein soll, soll es wohl einfach nicht sein.. Ich glaub iwann kann ich damit auch gut umgehen..

    Danke für deine Tipps und aufbauenden Worte!

  30. Nadja sagt:

    Oh oh.. bei so viel Text im ersten Kommentar hab ich doch noch was vergessen – wunderbare Bilder und dieser Cardigan *-* richtig, richtig schön! Das musste noch einmal gesagt werden 😀

  31. Lara sagt:

    Danke!
    Deine Tipps werden mir bestimmt super weiterhelfen!
    Bei mir ist das leider auch so…. aber erst nachdem ich meine einzige Freundin in der Schule verloren habe!
    Ich war immer Selbstbewusst und jetzt bin ich total schüchtern und schaff es kaum auf andere zuzugehen. Werde einfach als Zicke abgestempelt, obwohl ich gar nicht so bin.

  32. B sagt:

    Tja…ich weiß bis heute nicht so genau, was bei mir schiefgelaufen ist, aber es ist so, wie du schreibst.
    Ich stehe mit beiden Beinen im Leben, mir geht´s wirklich gut, aber es gibt Situationen, da schalte ich komplett in den „off“-Modus.
    Ich bin nicht schüchtern, aber ich hasse es, Mittelpunkt zu sein. Ich meide Clubs und Diskotheken seit nunmehr 15 Jahren, weil ich diese Menschenmassen hasse, mich bekommen keine zehn Pferde in öffentliche Verkehrsmittel, weil ich es nicht leiden kann, wenn fremde Menschen mir zu nah kommen (jaja, Nahverkehr, aber ich mag es nicht, wenn Fremde direkt neben mir sitzen).
    Ich parke niemals in Sichtweite meines Stamm-Cafés, weil ich nicht auf mein Fahrzeug angesprochen werden möchte.
    Meine Eltern meinten früher mal zu mir, ich könne mich schlecht anpassen – ich hatte immer eher Schwierigkeiten, Freunde zu finden.
    Heute muss ich sagen – ja, ich konnte und kann mich schlecht anpassen. Warum aber sollte ich denn?!
    Früher wollte ich auch immer zu den coolen Kids gehören. Heute sind das oftmals die, die mein Auto waschen. 😛

    Abgesehen davon ist ein gewisses Maß an Vorsicht absolut nicht verkehrt. Das Leben ist eben nicht immer Sonnenschein, ich hätte Manches in meinem Leben so auch nicht erwartet, im Positiven und im Negativen.

    Rolf kannte ich früher tatsächlich mal persönlich, er ist der Patenonkel meines besten Grundschul-Freundes. Singen wollte ich damals aber nicht mit seinen Kids, weil – zu schüchtern. 🙂

  33. Kezia sagt:

    Oh, genau dasselbe Problem hat mich auch durch meine Unter- und Mittelstufenzeit begleitet, weil ich einfach nicht auf andere Menschen zugehen kann (und es auch immer noch nicht kann), aber im Gegensatz zu früher kann ich inzwischen auch über mich selber lachen. Ich bin vor zwei Jahren auf der Abschlussfeier der Realschule im langen Kleid mit hohen Schuhen eine Treppe in unserer Schule runter gelaufen (also wirklich gelaufen) und habe mich vor meinen Klassenkameraden hingepackt – ich musste Tränen lachen und bin aber dann froh gewesen, dass es nicht während der Zeugnisübergabe passiert ist.
    Du sagtest, dass man böse Spitznamen selber gebrauchen soll und, für einige mag das vielleicht seltsam klingen, aber es funktioniert tatsächlich. Ein ehemaliger Freund von mir meinte mal, mich immer Schlampe nennen zu müssen, wenn ich nicht das machte, was er wollte und ich meinte dann auch dann nur „Ja, die Schlmape macht jetzt xyz“ danach ist er immer ruhig gewesen, weil er gemerkt hat, dass ich darauf nicht richtig eingehe und es mich auch nicht interessiert, wie er mich nennt.
    Ich hatte auch gerade nachdem meine Beste Freundin nach der zehnten Klasse beschlossen hat eine Ausbildung anzufangen, Angst keinen Anschluss zu finden und jetzt als ich in die zwölfte gekommen bin, war die Angst immer noch da. Ich bin auch einfach nicht der Mensch, der auf andere zugeht, aber ich habe mich dann einfach zu denjenigen gesetzt, die ich sympathisch finden könnte und so hat es sich jetzt eingefädelt 🙂 Man muss sich nur trauen und eben den ersten Schritt wagen, dann funktioniert das. Auch auf den Kinderfreizeiten, wo ich als Teamerin dabei bin, ist das immer wichtig. Kleine Kinder sind ja immer sehr offen (ich habe zumindest das Gefühl) und haben auch sofort eine Bindung zu dir, gerade wenn sie dich schon kennen. Sobald die dann immer mit weit ausgestreckten Armen auf einen zugelaufen kommen und man diese Umarmung erwiedert ist das schon der erste Schritt – und ein guter. Dadurch fällt die Schüchternheit Stück für Stück ab.

  34. Annika sagt:

    Haha, die Situation mit dem Treppe runterfallen hat mich an eine witzige Szene im Hörsaal erinnert: ich habe es bei einem einzigen kurzen Vortrag vor 60 Leuten tatsächlich geschafft, dreimal über die gleiche blöde Steckdose im Fußboden zu stolpern, hab beim dritten Mal danach getreten und meine Kommilitonen zur Erstaufführung von Dinner for One in Marburg willkommen geheißen. Das Schönste daran: ich erinnere mich nur ans Stolpern und an den Vortrag, alles andere haben mir meine Freundinnen später erzählt. 🙂

  35. Nina sagt:

    Du sprichst mir aus der Seele. Toller Post! 🙂

  36. jules sagt:

    Liebe joana,
    Habe mich vor allem in den ersten Sätzen eindeutig wieder gefunden ! Manchmal sau schüchtern dann wieder voll extrovertiert – vor allem wenn derjenige mir gegenüber genau so schüchtern ist, dann werd uch plötzlich zur mutti!

    Allerdings kann ich verstehen das einer meiner vorredner an einigen tipps anstoß findet. Auch wenn man das nun wirklich anders zur sprache hätte bringen können – aber anonymität schafft die größten redner (mich vermutlich eingeschlossen :-D)

    Nur ich muss sagen das diese selbstbeleidigungs masche zwar wind aus den segeln nimmt, aber zeitgleich auch einem selber schadet. Auch sich selbst zu beleidigen tut weh und aus Erfahrung weiß ich, dass man damit nie echte freunde findet und nur zum seltsamen unterhaltungsobjekt für andere wird…

    Dein ehrlich sein und sagen“warum tust du das? Bringt das was?“ Zeugt allerdings wirklich von stärke. Denn wie ich nachher feststellen durfte waren meine größten albträume oft selber opfer von fiesen Sticheleien.

    Letzt endlich ist mein großer tip: für jeden gibt es irgendwo einen platz. Meiner hat sich jetzt in der uni gefunden, für andere ist es vllt wie bei dir die passende ausbildung oder eine neue stadt! Das wichtige ist: man kann danach aktiv suchen.

    Liebe grüße
    Jules

  37. Angela sagt:

    Das hätte ich gerne vor 10 Jahren gelesen ^^. Einiges habe ich zwar schon selbst herausgefunden, aber es ist immer gut dieses Wissen zu ergänzen und sich seine Erkenntnisse in Erinnerung zu rufen ;).
    Danke für diesen Beitrag.

  38. Selina sagt:

    Oh Joana,
    du glaubst gar nicht wie sehr du mir mit diesem Post geholfen hast.
    Ich konnte mich nach der ersten Zeile direkt mit dir identifizieren.
    Vllt kannst du öfter so kleine Tipps geben, die sind wirklich hilfreich!
    Vielen vielen Dank für dieses Post und diese atemberaubenden Bilder! <3

  39. Märchenkind sagt:

    Danke, Joana. Wirklich. Es tut gut, sowas zu lesen. (:
    Ich hatte auch immer so meine Probleme, hab in Gegenwart von Fremden kaum gesprochen und auch jetzt weiß ich immer noch nicht, ob ich mich an der Bushaltestelle zu den anderen stellen soll – mein Jahrgang, bald machen wir alle zusammen Abi, aber irgendwie ist da etwas, was mich zurückhält. Was auch immer. Aber gerade deswegen bin ich irgendwie jedes Mal ein bisschen stolz, wenn ich mal den Mund aufkriege, über Wetter-Smalltalk mit Fremden hinweg komme und für einen Moment nicht mehr das einsame Mädchen bin. Und so seltsam einige das auch immer wieder finden, aber ich glaube wirklich, dass die Blog-Welt mir den ein oder anderen Schubs in Richtung Selbstvertrauen gegeben hat.

    Alles Liebe,
    Mara

  40. Jana sagt:

    Auf die Gefahr hin, dass ich mich unsympathisch mache: in der Schule gab es die Menschen, über die blöde Sprüche gemacht wurden und die, die Sprüche gerissen haben. Ich hab früher zu den letztgenannten gehört und möchte etwas zu den Punkt sagen, dass man einfach anfangen soll, sich selbst diese bösen Spitznamen zu geben.
    Ich denke, dass ist ein ganz falscher Ansatz. Wenn jemand etwas blödes zu dir sagt, sagt man entweder etwas intelligentes zurück oder wenn man schüchtern ist, sollte man einfach drüber stehen. Wenn jemand sich hingegen selbst mit fiesen Spitznamen betitelt, wirkt das auf mich, wie ein Eingeständnis oder wie ein verzweifelter Versuch doch noch dazu zu gehören und sei es als der Trottel der Gruppe. Das finde ich eher bemitleidenswert. Also: Stark sein, drüber stehen und ab und an mal eigene Stärken ausspielen.

  41. Caro sagt:

    Das mit dem Telefonieren verstehe ich so gut 😀 früher hatte ich da echt bammel vor und hab immer meinen freund anrufen lassen wenn es um irgendwelche Sachen wegen unserer Wohnung ging, aber mittlerweile zwingt er mich dazu auch mal anzurufen, steht dann daneben und hilft mir im Notfall wenn mir die Worte fehlen 😀 und danach sagt er „siehst du, war doch gar nicht so schlimm“, und beim nächsten mal habe ich ein bisschen weniger schiss. manchmal braucht man eben jemanden der einem in den Arsch tritt 😀

  42. Elisabeth sagt:

    Hallo liebe Joana! 🙂
    Ich finde deinen Post unglaublich schön !
    In meiner jetzigen Situation hat er mir so sehr geholfen ! Ich denke, ich bin selber wirklich sehr schüchtern wenn es um mich geht. Beleidungen oder ausgelacht zu werden macht mich schnell unsicher und angreifbar. Im „krassen“ Gegenteil dazu, bin ich Stufensprecherin und Ansprechpartnerin bei Problemen von anderen. Was das angeht habe ich mich komplett identisch in deinem Post wieder gefunden. Die letzte Woche war ich nur zwei Tage in der Schule weil ich mich so unwohl dort fühle, weil ich mir die Sätze und Taten von Idioten zu sehr zu Herzen genommen habe. Als ich über diesen Satz nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass es tatsächlich Idioten sind und es einfach nicht wert ist, darüber so sehr den Kopf zu verlieren…
    Ich fande es so schön deinen Post zu dem Thema zu lesen und es hat mir auch noch einmal Mut gegeben. Du bist eine wunderschöne, kreative und liebe Person und eine riesige Inspiration 🙂
    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag-Nachmittag!
    Herzlichst
    Deine Elisabeth 🙂

  43. Natascha sagt:

    Wow! Was für ein toller Post 🙂 Bin wirklich ganz begeistert davon, wie du schreibst und mag deinen Blog immer total gerne lesen und freue mich immer wieder über neue Posts von dir 🙂
    Liebe Grüße Natascha

  44. Linda sagt:

    DU BIST SO WUNDERBAR!!!! Ganz lieben Gruß von einem 27-Jährigem „Mädchen“, die nun noch mal ganz von vorn anfängt mit einem Kunst- und Englisch Lehramtsstudium auf Berufskolleg… Und schon ganz doll Panik vor den ganzen 17-Jährigen Kommilitonen hat. Danke für’s Träumen, Joana. Ehrlich!

    Liebe aus Paderborn nach Münster <3

  45. Lydia° sagt:

    Wow, wieder einmal ein überwältigender Post, in dem ich mich zu 100% wiederfinde. Ich bin auch eher eine schüchterne Person, wenn ich allerdings in einer Gruppe bin und merke, dass alle etwas unsicher sind, dann fühle ich mich plötzlich sicher und kann den ersten Schritt tun. In einer Gruppe wiederum, wo alle schon ihren festen Platz haben und sich sicher fühlen und ich allein dazu komme, dann fühle ich mich doch etwas unsicher. Manchmal verstehe ich mich selbst auch nicht so ganz. Aber inzwischen habe ich gelernt stark zu sein und es ist auch nicht schlimm wenn man mal allein ist. Im Gegenteil, erst wenn man die Zeit, die man für sich allein hat, schätzt, dann merkt man erst wie stark man wirklich ist.

    LG Lydia°

  46. Lisa sagt:

    Bordeaux rot steht dir unheimlich gut 🙂
    Toller Text! In vielen Punkten fand ich mich selbst wieder

  47. Sammy sagt:

    Sprichst mir aus der Seele 🙂
    In manchen Situationen bin ich richtig schüchtern… bei den unmöglichsten Dingen, aber als Fotografin… da werde ich oft ins kalte Wasser geschubst und bin auf einmal selbstbewusst.

    LG

  48. Christina sagt:

    Ich kann mit dem Ratschlag, sich selbst solche Spitznamen zu geben, ebenfalls gar nichts anfangen. Ich habe in der Schule eher zu denen gehört, über die sich lustig gemacht wurde, aber wenn ich dann auch noch selbst angefangen hätte, mich die alte Hässlette zu nennen, hätte das alles nur noch verschlimmert. Wo bleibt denn die eigene Würde, wenn man sich vor anderen noch selbst runtermachen soll? Auch wenn es dann „witzig“ gemeint sein soll, es wirkt es wie bereits von Jana erwähnt einfach nur anbiedernd und erbärmlich und ist man noch mehr das Gespött der anderen als ohnehin schon.

  49. Alina/Vanillataste sagt:

    ganz ganz toller Post liebe Joana 🙂 saß gerade ganz gebannt davor und hab nicht genug vom lesen bekommen! 🙂 Liebe Grüße Alina

  50. Maybrit sagt:

    Haha, das mit dem Anfangsschock kenn ich…! 😀 Funktioniert tatsächlich immer wieder hervorragend und hilft einem, über seinen Schatten zu springen. 🙂 Jedenfalls bei mir.

  51. Beatrice sagt:

    Du bist einfach eine beeindruckende Frau! Mit so viel Lebenserfahrung, obwohl du noch so jung bist.
    Der Text ist wunderschön und hilft sicher einigen Menschen, die manchmal vergessen an sich zu glauben. Es ist so schön, dass du so etwas wundervolles kreiert hast aber trotzdem noch so nah und menschlich für deine Leser bist. Du stellst dich nicht über sie, sondern mit ihnen auf eine Stufe. Respekt, du scheinst wirklich ein wundervoller Mensch zu sein!

  52. Vanessa sagt:

    Ich erkenne mich da wirklich wieder, ich bin irgendwie auch beides in einer Person und das ist wirklich schwer :/

    Ich hab dich übrigens getaggt 🙂

    http://kroko615.wordpress.com/2014/09/21/tag-10-fragen-10-antworten-10-blogger/

  53. Be sagt:

    Die Tipps sind echt super hilfreich 🙂
    Ich war früher auch sehr schüchtern, das ist zwar mittlerweile echt viel besser geworden, aber-wie du schon sagtest, ruhig und zurückhaltend (bei Fremden, großen Menschenmengen etc.) werde ich wohl immer bleiben.
    Danke für deine tollen, ehrlichen und wunderschönen Posts!
    Liebe Grüße
    Be 🙂

  54. Andrea-Ioana sagt:

    hallo Joana,
    vielen Dank für diesen Post. endlich bin ich dazu gekommen, ihn zu lesen. und deine Worte gehn mir sehr ans Herz. und sie geben mir Mut.
    ich bin auch sehr schüchtern und wohne nun seit 4 Jahren in einer neuen Stadt. zu Hause, selbst damals in der neuen Schule war es noch einfach zu cachieren, aber in letzter Zeit ist das mit der Schüchternheit immer schwieriger.
    ich habe in meinem Job auch immer die Situation, dass ich meiner Chefin eine Interaktion mit einem Kunden schildere, und sie sagt mir dann, ich soll mir keine Sorgen und keinen Kopf um die Kunden machen, weil eh alles passt. und auch ich mache mir oft Sorgen drum, wie ich auf andre Leute so wirke, wenn ich ihnen spontan über den Weg laufe. ich komme sehr schlecht mit Komplimenten zurecht, und setzt mich gern für andere ein, vergiss aber auch mal was für mich zu tun.
    vor einiger Zeit hat mir eine Freundin anvertraut, dass ihr jemand gesagt hätte, ich sei arrogant. das hat mich tief verletzt. eigentlich bin ich nur schüchtern, nicht sehr selbstsicher, und versuche so oft wie möglich, mich in mein Zimmer zu verkriechen, wenn eine Situation unangenehm wird.
    es ist etwas ermutigend, zu wissen, dass du auch sowas durchmachst, und dass du es trotzdem schaffst, so überzeugend zu wirken, so selbstsicher und motiviert. das gibt Kraft.
    dein Post erinnert mich übrigens ein an Buch, das ich letztens gelesen habe: Still. Die Kraft der Introvertierten. von Susan Cain. es spricht genau so, von diesen Schwächen, aber auch von den Stärken einer solchen Persönlichkeit, und wie man in gewissen Situationen ganz geziehlt seine Stärken einsetzen kann oder sein Gehirn austricksen kann.

  55. Anke sagt:

    Liebe Joana,
    dein Post ist wirklich schön und ich muss sagen, dass er mir sehr geholfen hat. Allein zu wissen, dass man mit diesem Problem nicht alleine ist, macht es nur noch halb so schlimm 😉 Telefonieren finde ich auch immer ganz furchtbar, ich bin nur noch nie auf Idee gekommen, Termine direkt vor Ort zu machen, dabei ist doch eigentlich so naheliegend; also vielen Dank dafür ;D Es wirklich toll, dass du so ehrlich schreibst, was du denkst! Mach weiter so!

    Liebe Grüße
    Anke 🙂

  56. Tanja sagt:

    Erkenne mich in vielen Dingen wieder…Bin absolut nicht auf den Mund gefallen, aber bin auch oft ganz doll aufgeregt und mir schlabbern die Knie. Besonders schlimm finde ich irgendwie Vorstellungsrunden 😀 Je näher MEINE Vorstellung rückt, desto doller klopft mein Herzchen. Und oft denke ich, dass bestimmt alle Leute sehen, wie mein Busen vor lauter Herzschlag ganz arg rumwackelt 😀 Doof irgendwie aber eben wahr…Toller Post Joana!! <3

  57. Sina sagt:

    Wunderschön geschrieben! Die Situation kenne ich leider auch… ich wurde drei jahre lang in der Schule gemobbt und mein Selbstbewusstsein… ja, welches Selbstbewusstsein? Es war am Boden, aber meine Familie und Freunde außerhalb der Schule haben mir Kraft gegeben, denn ich konnte damals kaum jemandem vertrauen und stand meist schüchtern und allein irgendwo herum. Als mir dann aber jemand drohte, mich die Treppe herunter zu stoßen und jemand ein Foto von mir in der Umkleidekabine machte, reichte es mir. Ich begann, mich zu wehren, denn ich konnte da ja nichts dafür. Schließlich wurde es ruhiger und am Ende wurden eh alle Klassen aufgeteilt, und mit dem Kurssystem in der Oberstufe ist nochmals alles besser geworden. Die kleine graue Maus gibt es nicht mehr, ich habe neue Freunde gewonnen, bin sogar Kurssprecherin geworden, gehe hin und wieder auch mal feiern, besuche einen Tanzkurs und hab einfach Spaß am Leben. Und ich liebe es! Ich kann jedem nur raten, über seinen Schatten zu springen. Man ist nicht auf dieser Welt, um unglücklich zu sein, und: Wer mich nicht so nimmt, wie bin, kann mir auf meinen geilen Arsch gucken, wenn ich gehe 😉
    Danke für deine Ehrlichkeit, Joana! Das macht einem viel Mut 🙂
    Liebe Grüße, Sina

  58. anonymous sagt:

    oh, ich kenne das alles nur zu gut.. nur fehlt bei mir leider die ‚andere seite‘. ich bin einfach nur schüchtern und ängstlich. immer und überall.. (okay, außer bei meinem freund oder meiner familie). mit 24 ist mir das in den meisten fällen auch einfach nur noch unheimlich peinlich. meine mutter hat früher immer gemeint, es würde besser werden, wenn ich älter werde. mit 24 ist man erwachsen und sollte mit den meisten (eigentlich ja einfachen) situationen klarkommen. leider habe ich eher das gefühl, dass es zum teil eher schlimmer wird..
    geht’s mit den kollegen essen? mir ist dann garantiert kotzübel und ich kann nur einen kleinen salat essen oder es bleibt einfach die hälfte auf dem teller.. dann darf ich mir wieder kommentare anhören. „du musst essen, damit du mal was auf die rippen bekommst“, „kein wunder, dass du so dünn bist. du isst ja auch nie“. solche sprüche machen es nicht leichter.. ich denke sogar genau diese haben letztlich zu meinem ‚verhalten‘ geführt, denn schon meine großeltern warfen mir solche dinge an den kopf.
    telefonieren? essen bestellen? einfacher smalltalk? alles immer wieder eine riesen herausforderung! dabei habe ich nie etwas ’schlimmes‘ erlebt.. ich wurde nie gemobbt, hatte eigentlich immer freunde.. erklärungen dafür findet man wohl ohnehin keine..
    mein freund hilft mir nur manchmal.. oft denkt er, wenn ich das problem kenne, kann ich es doch auch ‚bekämpfen‘.. wenn es nur so einfach wäre..

    ich könnt noch ewig weiter schreiben, aber das würde wohl ausufern 😉

  59. Fashion Kitchen sagt:

    Ein wirklich sehr sehr schöner Text 🙂

  60. Franzi sagt:

    Omg du sprichst mir so aus der Seele. Wie oft wurde mir in der Schulzeit gesagt, dass ich daran arbeiten müsse offener zu werden und die Schüchternheit ablegen. Doch es ging einfach nie so richtig. In der Grundschule war ich total verzweifelt, wenn es darum ging Vorträge halten zu müssen. In den höheren Klassen habe ich still gebetet nicht zur mündlichen Leistungskontrolle dranzukommen. Nebenbei war ich nie diejenige, die auf Menschen zugehen konnte. Es war immer anders herum und wurde ich mit ihnen warm, so entstanden schöne Freundschaften in denen ich doch gar nicht so schüchtern war.
    In der Oberstufe hat es in vielen Fällen dann klick gemacht. Ich empfand es als gar nicht mehr so schlimm vor der gesamten Klasse zu stehen und etwas zu erzählen. Ich habe auch meine Telefonangst bzw. das Ungerntelefonieren iwie überwinden können. Auch als ich ausgezogen bin und angefangen habe zu studieren, habe ich vernommen, dass ich in manchen Momenten die Schüchternheit ablegen kann. Doch sie ist natürlich immer noch da, vor allem wenn ich in neue Situationen geworfen werde.
    Es ist iwie ironisch, dass ich Lehrerin werden möchte und auch auf diesem Weg bin. In meinem ersten Praktikum war ich soooo still und verklemmt gegenüber Lehrern und gleichzeitig so offen gegenüber Schülern, jüngeren Menschen. Ich kann es nicht erklären, aber vielleicht steigt mein Selbstbewusstsein, wenn ich mir sicher bin viel mehr vom Leben zu wissen, als mein Gegenüber.
    Ich danke dir für diesen Text und die Tipps, auch ich habe schon viele davon versucht.
    Ich kann sagen, ich bin auf einem guten Weg, und doch wird es immer ein Teil von mir sein. So bin ich nun mal, so wurde ich quasi geboren. Aber ein bisschen Vorsicht kann ja manchmal gut sein. Aber eben nicht immer…

  61. Elina sagt:

    Hallo!
    Danke für die Tipps, und einfach den ganzen Artikel!
    Ich bin sehr schüchtern Fremden gegenüber, ich übe zurzeit das in den Griff zu kriegen.
    Du bist mein Vorbild!
    Wegen dir habe ich einen eigenen Blog angefangen, aber natürlich nicht so professionell wie du!
    Viele Grüße
    *Elina*

  62. Luisa Hartmann sagt:

    Hey liebe Joana…
    Ich finde mich in so vielen deiner Sätze wieder ,denn ich gehöre auch zu der Sorte Mensch,die eher stillschweigend das Geschehen beobachtet anstatt mit vollem Selbstbewusstsein auf die Menschen zuzugehen und zu sagen:“Hey wo kommst du her und wie heißt du?“
    Diese Situation haben ich gerade erst in der Anfangsphase meines Studiums erlebt. Oooh mein Gott alles ist neu. Es war erstmal eine riesige Überforderung. Anfangs hatten sich schon Kleingruppen gebildet und ich hatte nicht so den Mut einfach auf die Leute zu zugehen,
    Und je länger ich schweige umso schlechter wird meine Stimmung,welche man mir gut ansehen kann.
    Aber zum Glück habe ich tolle Menschen kennengelernt wo es einfach gepasst hat und hey ich habe mich in der ersten Tagen auf der Treppe lang gelegt und wir haben herzlich gelacht. Genauso solche Menschen braucht man um sich wohl zu fühlen. Bei manchen Menschen passt es einfach ohne groß drüber nachzudenken was man sagt oder wie man sich verhält. Und genau diese Menschen sind besonders.

    Liebe Grüße …
    Ps.: Ich habe deine Homepage vor ein paar Wochen entdeckt und es macht mir unendlich viel Spaß hier zu lesen und rumzustöbern.
    Du bist ein tolles Mädchen was mich einfach nur inspiriert.
    Bleib so klasse wie du bist .

  63. Melina sagt:

    Ich bin gerade auf diesen Artikel gestoßen, weil ich wissen wollte, ob es Bloggerinnen gibt, die sehr präsent im Internet sind, obwohl sie schüchtern sind. 🙂 Schöner Artikel, hat mich sofort angesprochen! Ich meine sogar, ihn letztes Jahr schonmal gelesen zu haben, aber es ist immer wieder schön zu lesen, dass jemand da ist, dem es auch so geht. 🙂
    Guck mal hier, ich habe auch einen Artikel dazu geschrieben:
    http://vanilla-mind.de/mutiger-werden-geht-das-ueberhaupt-part-ii/

    Liebe Grüße
    Melina

  64. Sven sagt:

    Sehr schöner Artikel, der mich das eine doer andere Mal zum grinsen gebracht hat. Und wie Recht du hast, man macht sich viel zu viele Gedanken über „was die anderen von mir wohl denken, wenn ich mich jetzt hier vor allen auf die Nase lege…“.
    Hänge da leider auch noch viel zu sehr drinnen fest.

    Beste Grüße

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