10 Tipps für Umzüge

Wir sind umgezogen! Das war ein Akt.

Nach einem letzten Bauarbeiterfrühstück und dem „wer hat das geilste Umzugsoutfit“ Contest (Melisa hat gewonnen…) ging’s los. Wie die Ameisen haben wir alle Habseligkeiten in Kisten, Tüten und Kartons aus dem Hamsterbau geschleppt. Mit vier Mädels haben wir sogar ohne männliche Hilfe den massiven Holztisch iiirgendwie rausbekommen. Nach einer Stunde Kistentetris war der geliehene Wagen randvoll, das Studio allerdings noch nicht ganz leer. Also allemann zur Werkstatt und wieder die Ameisenkette, diesmal das ganze rückwärts. Dann ging der Spaß von vorne los und mit drei Personen war unser Packteam eindeutig geschrumpft. Wir hatten unterschätzt, wie viele Wege wir mehr laufen müssen, wenn wir ein paar Personen weniger sind…

Nachdem das alte Studio ausgeräumt war und nur noch eine wabernde Staubflusenschicht und ein paar letzte Glitzersterne von unserer Weihnachtsaktion übrig waren, ging Umzug Teil 2 los. Unsere Privatwohnung. Liebe Leute, lasst euch eins gesagt sein: Was einmal drin ist, muss auch irgendwie wieder raus. Schafft euch niemals ein Ecktop Schlafsofa an und versucht dieses Monster bei Schneematsch in einen matschigen Transporter zu laden!

Außerdem glaubt man kaum, wie viele Kisten man aus einer so kleinen Wohnung schleppen kann. Wir wohnen jetzt also im alten Studio in einem unausgepackten Kistenparadies – denn wie immer hatte das Studio Priorität. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Wir hatten aber die letzten drei Tage wunderbare tatkräftige Hilfe, alle hatten Spaß, niemand hat genörgelt und niemannd wurde verletzt. Alles gut gegangen. Ein großes großes Danke an Niklas Eltern und Niklas Schwester, an meine Eltern und meine Schwester, das ganze Team Lichtpoesie, unseren tollen französischen Erasmus Studenten Maxi (yeess, so tolle Jungs kann man bei der Möbelspedition buchen!), Micha, Backi und unserem netten Vermieter für das Leihen der heiligen Sackkarre.

 

v.l.n.r. Lena (100TAUSENDLUX und Odernichtoderdoch), Melisa (Lichtpoesie), Katharina (Lichtpoesie), Jessi (100TAUSENDLUX und Odernichtoderdoch), Joana, Kim liegend (helping Hands) und Niklas der Hahn im Korb

Lecker Kuchen mit Herz und die drei Äffchen.

Ich hab mich schon eigerichtet in meinem kleinen neuen Reich! Jaaa, dieses hässliche Telefon ist nicht auf meinem Mist gewachsen!

Ich denke das wird meine neue Lieblingsecke. Meine Odernichtoderdoch Bastelecke für kreative Nachteulen Aktionen und neue #machichnurnichtheute Kreationen!

10 Tipps für Umzüge:

1. Ihr selbst:

Gut gefrühstückt und gemütlich angezogen in Klamotten, die dehnbar und robust sind, warmhalten (aber nicht zu warm!) und dreckig werden dürfen. Schuhe mit gutem Halt und einer nicht rutschigen Sohle. Die Kombination aus Gummistiefeln mit Skisocken, Jogginghose mit Strumpfhose drunter, Shirt mit Kapuzenpulli und Daunenweste drüber fand ich für mich bei den Temperaturen und Schneematsch super. Packt euch Labello, feuchte Tücher, Taschentücher und Pflaster in die Jackentaschen.

2. Equipment:

Ihr braucht beim Umzug ein paar Dinge, die euch viel Arbeit abnehmen können.

– Packband, damit könnt ihr Kartons zukleben und Schubladen davor bewahren, ihren Inhalt auf der Straße zu verteilen und eure Finger zu quetschen

– Edding. Alles beschriften, was euch in die Finger kommt. Das hilft ungemein beim zusortieren und wiederfinden! Markierungen wie „schwer“ und „zerbrechlich“ oder „Lebensmittel“ können sehr nützlich sein – vor allem wenn es darum geht, Kisten an unterschiedlich starke Personen zu verteilen.

– Sackkarre. Die kann man sich am besten bei einem freundlichen Nachbarn ausleihen. Super für gestapelte Kartons und kleinere Möbelstücke.

– Möbelgleiter. Das sind so Bretter mit Rollen dran – und damit meine ich nicht diese Blumendinger, das haben wir bereits probiert und sind kläglich gescheitert. Vier kleine Bretter mit Rollen oder ein großes Brett sind perfekt.

– Luftpolsterfolie. Perfekt für Geschirr und empfindliche Elektronik. Außerdem könnt ihr mit Luftpolsterfolie Ecken polstern, damit sie in engen Treppenhäusern nicht beschädigt werden, wenn sie mal an die Wand schrabben. Wir haben uns eine große Rolle über Amazon bestellt, wiegt nix, ist sehr ergiebig und günstig. Kann man ja auch immer wieder verwenden, statt die einzelnen Folienstücke später wegzuschmeißen!

– Gurte. Perfekt für sehr schwere Kartons (z.B. mit schicken roten deutschen Gesetzestexten, die Juristen so gern im Schrank stehen haben) oder Schubladenelemente.

– Robuste Papiertüten, Pappkartons in allen Größen, Seidenpapier, Zeitungen. Einfach ein paar Wochen vor dem Umzug alles an Packmaterial aufbewahren.

– Große Ikeataschen: Kosten nix und sind perfekt für Bettwäsche, Handtücher und Klamotten. Wasserdicht und gut zu transportieren.

3. Zeitmanagement:

Rechtzeitig anfangen zu packen spart einem Stress und unübersichtliche Kartons. Zuerst Bücher, DVD’s und Deko einpacken. Erst einen Tag vorher sollte man die Dinge einpacken, die man eventuell noch braucht: Küchen- und Badutensilien!

4. Verpflegung:

Rechtzeitig an die Verpflegung denken, die Personenanzahl und die Tageszeiten. Freiwillige Helfer sind viel motivierter, wenn es etwas leckeres zu Essen und zu trinken gibt! Fingerfood und beschriftete Plastikbecher sind super. Belegte Brötchen Morgens, kleine Wraps, Rohkost und Frikadellenbrötchen Mittags, Muffins und Kuchen für Nachmittags. Ein Feierabendgetränk kommt auch immer gut an!

5. Ruhe bewahren.

Auf alles gefasst sein. Es kann immer etwas kaputt gehen. Wenn man besonders wichtige Dinge hat, sollte man die immer selbst tragen oder ganz genau anleiten. Nicht schimpfen, wenn etwas kaputt geht, denn bei Umzügen ist die anhaltende Motivation sehr wichtig! Ärger runterschlucken – meine versauten Sofapolster musste ich auch hinnehmen.

6. Helping Hands

Am Vorabend auf Facebook nach Freiwillen zu fragen, ist zu spät. Mindestens einen Monat vorher sollte man verbindlich Leute fragen, die man fest einplant. Schickt den Leuten eine Woche vorher einen genauen Ablaufplan – wer wo wann was. Dann ist es absolut verbindlich und jeder kann sich drauf einstellen. Am Umzugstag alleine dazustehen ist das blödeste, was passieren kann.

7. Das richtige Auto.

Fragt rum, ob jemand einen Anhänger hat oder mietet euch einen kleinen Transporter für einen Tag, so teuer ist das nicht. Den Kram mit 482 PKW Fahrten zu erledigen ist sehr müßig und bei manchen Teilen (Bett…) ziemlich unmöglich.

8. Liefern lassen.

Neue Möbel, neue Deko, Ikea? Das könnt ihr euch einfach liefern lassen! Bestellt es so, dass die Sachen ein zwei Tage nach eurem Umzug an eure neue Adresse geliefert werden und ihr spart euch eine Menge Stress! Wenn alles andere aufgebaut ist, macht es auch viel mehr Spaß, neue Dinge aufzubauen und zu dekorieren.

9. Klingelschild und Postkasten

Gerade für den eben genannten Punkt sehr wichtig. Nichts ist ärgerlicher als Pakete, die zurückgehen, weil man einfach nicht darüber nachgedacht hat.

10. Parkplätze reservieren.

Klar, klappt nicht immer – wie das obligatorische Handtuch auf der Liege – aber versuchen sollte man es. Kauft euch Absperrband und druckt euch Zettel aus „Bitte freihalten, Umzug von dann bis dann, vielen Dank!“ und befestigt das Band zwischen zwei alten (!) Stühlen oder Hockern, um es dann auf den gewünschten Parkbereich zu stellen.

Ich wünsche euch viel Erfolg! Falls euch noch etwas einfällt, immer her damit! Ich rödel dann mal weiter hier rum…

View Comments

  • Hey, Punkt 10 lässt sich viel eleganter lösen, und klappt immer. Beim Ordnungsamt den Umzug anmelden. Dann stehen ca. 1 Woche vor dem Umzug "Parken-Verboten-Schilder" mit dem Termin und Uhrzeit. Wer dann noch da parkt wird einfach abgeschleppt...
    Liebe Grüße, viel Spaß und Erfolg im neuen Studio
    Torsten

    • vor allem ist das Absperren mit Eigenkreationen in einigen Kommunen auch verboten und kann mit einem Bußgeld belegt werden wenn die Polizei vorbei kommt oder die neuen Nachbarn sich als garstig herausstellen

  • Ich mag keine Umzüge, ich bin selbst vor einem Monat umgezogen. Ich war so froh als alles vorbei war.
    Ich glaube da will ich mir nicht vorstellen wie es ist, gleich zwei Umzüge zu machen, aber bei dem tollen Team, kann dir Motivation nur gut bleiben :)
    Bei mir ist zum Glück nur ein Spiegel kaputt gegangen, aber er hängt trotzdem wieder im Schlafzimmer, weil er mir so gefällt und einen neuen kann man beim Ikea günstig wieder holen :)

    Oh und zum Thema Luftpolsterfolie, da kann man sich bestimmt prima drin ein Rollen und durch die Wohnung knacksen :)

    Ich wünsche euch noch alles gute fürs Kisten auspacken und einleben im neuen Studio und neuem Zuhause :)

    LG Tammy

    • Und Achtung:
      Die Schilder müssen drei Tage vor dem rechtswirksamen Termin (also Umzugstermin) dort stehen, sonst dürfen Autos dort parken und man kann sie, trozt Parkverbot nicht abschleppen lassen.
      Das Problem hatten wir beim letzten Umzug, die Schilder standen einen Tag zu spät und wir mussten mit unserem LKW mit Warnblinklicht versuchen vor Einfahrten zu stehen.

  • In den letzten Jahren bin ich wundervolle vier mal umgezogen, oft über Landesgrenzen
    hinweg und man lernt wirklich hinzu. Schöner wird es natürlich trotzdem nicht, aber deine Tipps sind toll : ) Ganz viel Spaß beim Ankommen im neuen Studio und Heim!
    Liebe Grüße,
    Céline von http://smultronstaellen.blogspot.co.uk

  • Ach wie großartig! Ich freue mich so riesig für euch dass ihr jetzt ein so tolles Studio habt. Und ich hoffe wir bekommen es bald mal zu sehen. Liebe Grüße vom Dorf.

  • Toller Beitrag.
    Ich habe mir meinen Kram auch von IKEA liefern lassen, allerdings noch vor dem Umzug damit die Männer es mir ausbauen konnten.
    Selber heute lass ich alles sperrige Liefern und gebe den Männern dann eine Kleinigkeit wenn sie im 6. Stock (ohne Fahrstuhl) angekommen sind

  • Schön. Wenn ihr euren Umzug gemeistert habt *daumenhoch*

    Aber was überhaupt nicht geht ist Tipp nr. 10 ... Ich könnte kotzen wenn ich sowas sehe. Beim Ordnungsamt kam man einem Umzug anmelden und bekommt ENTSPRECHENDE Schilder dafür. Ja.am zahlt, hat aber auch die Garantie, dass man in der parkverbotszone Leute abschleppen lassen kann. Bei Stühlen dann eher Pech. Dafür gibt es die Schilder und Stühle sind auch mal ganz fix weg...

  • Oh ich werde im Sommer umziehen und kann es kaum erwarten, mir eine Liste zu schreiben, Möbel zu kaufen und zu dekorieren. Eure zehn Punkte werden mir bestimmt helfen :)

    Liebe Grüße

  • Vorher den Helferlein die Hände eincremen ist auch immer eine gute Sache. Wenn man im Kalten umzieht gibts sonst gern mal rissige Hände und Blutflecken auf getragenen Sachen, weil man es zu spät mitbekommt, dass die Haut gerissen ist.

  • "Ruhe bewahren" - klappt allerdings nur bedingt, wenn die Möbelpacker da sind und man dann feststellt, dass der Göttergatte den Schlüssel vom Dachboden (verschlossen und vollgestellt) in irgendeine Kiste gepackt hat und die bereits weit hinten im LKW verschwunden ist :D DA KANN MAN NICHT RUHIG BLEIBEN! :,-D

  • Äh nur als Info, mit der Empfehlung von Nummer 10 wäre ich vorsichtig. Das eigenständige Reservieren/Freihalten von Parklücken ist eine Ordnungswidrigkeit. Klar in der Realität wird niemand dafür belangt werden, aber rein rechtlich kann man dafür ein Bußgeld kassieren.
    Der richtige Weg ist, wie zuvor bereits erwähnt, das Anmelden beim Ordungsamt :).

  • Danke für die lieben Tipps!
    mal sehen,w ie unser Umzug dann so läuft :)

    Ganz viele liebe Grüße

    Franzy

  • Zum Thema Parkplatz: eine Parkverbotszone für den Umzugstag kostet zwar 60-80€ spart aber Ärger. Einfach absperren kann Ärger mit der Streife und neuen Nachbarn geben. Wir entfernen regelm. solche illegalen Zonen und parken dann. Die Parkplätze bei uns sind rar und DAS Geld sollte man über haben. Bei Beschwerden durch Anwohner kanns naemlich Ärger mit der Polizei geben: Eingriff in den Straßenverkehr.

    LG
    Ela

  • Ja, den Spaß habe ich dieses Wochenende auch gerade hinter mich gebracht - mit Helfern die wegen Krankheit spontan abgesagt haben, Fußgängerzone vor der Haustür (natürlich mit Markt, wenn schon denn schon) und so weiter. Aber: geschafft! Ich hoffe, bei euch war es weniger stressig als bei uns! :)

  • Das sind tolle Tipps, die ich in nächster Zeit wohl auch brauchen werde :)

    Das mit eurem privaten Umzug hab ich gar nicht richtig mitbekommen. Hab ich das jetzt eingentich richtig verstanden, dass ihr privat in das alte Studio gezogen seid?

    LG Helena,
    Life is a Storybook

  • Bei Punkt 6 musste ich gerade total schmunzeln, weil ich letztens eine "Einladung" auf Facebook bekommen habe für einen Umzug.... auf diese Einladung hat halt einfach keiner reagiert dann, weil die auch einfach erst ein paar Tage vor dem umzug ankam und das halt dann bei niemandem funktioniert hat Q_Q

  • :) Hey! Mir fällt noch was ein zum Packband:
    Wenn man das braune nimmt, womit man auch normale Pakete bei der Post zuklebt, dann uuunbedingt aufpassen, dass man das nicht auf Hochglanzoberflächen klebt (z.B. Küchenfronten, weil sonst die Türen immer auffliegen) und auch nicht innen in den Kühlschrank (damit die ganzen Plastikeinsätze nicht durch die Gegend fliegen). Das Packband äzt die Beschichtung weg und an den Stellen (wenn man das dann mühsam wieder abgepopelt hat) wird die Oberfläche blind, bzw. von Hochglanz ist nur noch leicht "Glanz" übrig. Sieht nicht mehr so schön aus danach :( lieber anderes Band nehmen! :)

  • Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ein Umzug ist wirklich nichts für schwache Nerven. Da ist gute Planung wirklich wichtig.
    Mit besten Grüßen,
    Manuel

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Veröffentlicht von
Joana

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