10 Tipps gegen Pickel – das hilft wirklich!

Was tun gegen Pickel? Ich möchte euch ein paar Tipps gegen Pickel aufzählen, die wirklich helfen. Da es nicht viel hilft, bestehende Pickel zu bekämpfen, sollte man eher an den Ursachen arbeiten und wissen, wie ein Pickel überhaupt entsteht.

Wie entsteht ein Pickel.

Unsere Haut ist überzogen von kleinen Öffnungen, in denen jeweils ein feines Härchen sitzt. An dieser Haarwurzel sitzt eine kleine Talgdrüse, die einen Ölfilm produziert, der durch die Öffnung abtransportiert wird und unsere Haut vor dem Austrocknen schützt. Durch eine erhöhte Talgproduktion (die verschiedene Ursachen haben kann) oder Schweiß und Dreck (auch Make Up!) kann es vorkommen, dass die Öffnung verstopft wird und sich so unter der Hautoberfläche ein Gemisch aus abgestorbenen Zellen und Talg sammelt. Durch diese Mischung baut sich ein Druck auf und es kann passieren, dass der Pfropf am oberen Ende des Kanals bricht und das Gemisch an die Oberfläche dringt. Durch den Sauerstoff entsteht eine schwarze Färbung – ein Mitesser (Blackhead) ist entstanden. Sollte es die Oberfläche nicht durchbrechen, fühlen sich Bakterien in der verstopften Pore so wohl, dass sie sich stark vermehren und eine Säure produzieren, die das Gewebe angreifen (Whitehead) . Der Körper wehrt sich gegen die Bakterien indem er versucht, die Fremdkörper und die durch sie verursachte Verunreinigung durch Eiter abzusondern – die schmerzende Ansammlung von Eiter hinter einer verstopften Pore kennen wir als Pickel. Ein Pickel ist also eine Abwehrreaktion des Körpers, um das Gleichgewicht der Haut wieder herzustellen.

Die Pickel in den Griff kriegen: Weiß man, wie ein Pickel entsteht, geht es hauptsächlich um diese Dinge: Talgproduktion regulieren, Haut vor Bakterien bewahren, Entzündungen sanft abklingen lassen.

1. Tipp gegen Pickel: Gesicht reinigen.

Morgens und Abends muss die Haut gründlich von überschüssigem Talg, Schweiß und Schmutz gereinigt werden. Eine kleine Katzenwäsche mit Wasser reicht hier nicht aus. Hier muss man aufpassen, dass man es aber auch nicht zu extrem macht, denn wäscht man seine Haut zu oft und mit zu extremen Mitteln, wird der natürliche Säureschutzmantel (den die Haut braucht um sie vor der Austrocknung zu schützen) zerstört und produziert noch mehr Talg – hier gerät man schnell in einen Teufelskreis. Die Pickel werden zwar ausgetrocknet, aber die Talgproduktion nur noch mehr angeregt. Also: Finger weg von aggressiven Anti-Pickel-Produkten mit Alkohol und Parfüm. Eine gute Waschlotion sollte alkoholfrei und pH-Hautneutral sein (pH Wert von etwa 5,5). Mein Arzt hat mir La Roche Posay Effaclar H verschrieben, was leider aber auch einen stolzen Preis hat. Ich habe es mir nach der ersten Flasche nicht nachgekauft aufgrund des Preises und bereue es hart, weil meine Haut schon wieder schlechter geworden ist (nutze jetzt aktuell Seba Med Reinigungsschaum stattdessen).

2. Finger aus dem Gesicht!

Die härteste und wichtigste aller Regeln, denn drücken und knibbeln an entzündeten Stellen machen alles noch viel schlimmer. Grundsätzlich: Hände aus dem Gesicht! Unsere Hände berühren den ganzen Tag fiese Dinge – dreckige Tastaturen, Türklingen, Geld, Telefone… Man sollte sich lieber nicht vorstellen, was wir alles an Bakterien an unseren Fingern mit uns herumtragen, die sich bestimmt auch in unserem Gesicht pudelwohl fühlen. Da ich aber weiß, dass man lieber dieses Risiko in Kauf nimmt, anstatt mit einem Leuchtturm im Gesicht rumzulaufen wie das letzte Einhorn, empfehle ich euch DIESES Gerät. Ich habe es mir heimlich im Internet gekauft und es immer beschämt im Badezimmer versteckt – aber es ist immer noch tausendmal besser, als sich mit den Fingern im Gesicht herumzudrücken. Zur aller größten Not, die Zeigefinger mit zwei Kosmetiktüchern umwickeln und vorsichtig die betroffene Stelle bearbeiten. Mit einem sauberen Tuch tupfen und mit einem sauberen Wattestäbchen etwas Zinksalbe auftragen, die der geschädigten Stelle bei der Heilung hilft. Keine Experimente mit Zahnpasta oder billigen Gesichtsmasken auf blutigen und offenen Wunden!

3. Stress und Ausgeglichenheit

Stress lässt unsere Haut leiden, denn unter Stress schüttet unser Körper Hormone aus und reduziert die Säureschutzschicht der Haut, was sie dadurch anfälliger für Bakterien und Entzündungen macht. Unter Stress ernähren wir uns schlecht, schlafen schlecht, trinken zu wenig und haben keine Zeit für eine gute Reinigung – alles ist aus dem Gleichgewicht. Stress gehört manchmal zu unserem Leben dazu und es ist nicht einfach zu sagen: „Chill mal, du hast zu viel Stress!“ Aber vielleicht kann man ja schon Kleinigkeiten tun, um sich wieder ein bisschen ins Gleichgewicht zu bringen: Ab und zu ein Gang an der frischen Luft, ein bisschen früher ins Bett oder eine Runde Joggen gehen kann Wunder bewirken. Man muss ja nicht gleich zum Yoga Guru werden, aber sich ab und zu mal bewusst eine kleine Pause zu gönnen wirkt wunder – nicht nur für die Haut.

4. Ernährung und Unverträglichkeiten können Ursachen sein

Pickel können ihre Ursache auch in der Ernährung haben, ohne dass wir es wissen. Der Körper verändert sich und es kann vorkommen, dass man irgendwann eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Inhaltsstoffe entwickelt, die sich dann durch Pickel bemerkbar machen. Sollte man den Verdacht auf eine Unverträglichkeit haben, kann man ganz einen einen Test beim Hautarzt machen lassen. Ansonsten sollte man darauf achten, dass man genug trinkt und den Körper mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen, die sich positiv auf unsere Haut auswirken. Der Verzicht von Zucker und Milchprodukten kann bei manchen Wunder wirken, man kann es ja einfach mal ausprobieren und schauen, ob sich etwas ändert.

5. Hormone und Pille können Pickel begünstigen

Hormone sind gemein und unberechenbar. Pickel können durch die Pille verschwinden oder auftauchen, durch das Absetzen der Pille kann sogar Akne entstehen. Ein Gespräch mit der Frauenärztin kann hilfreich sein, denn es gibt verschieden stark dosierte Pillen, die Haut und Haare stark positiv beeinflussen können. Hormone spielen aber nicht nur im Zusammenhang mit der Pille eine Rolle, denn auch ohne die Einnahme der Pille schüttet unser Körper Hormone aus, die unsere Haut in einen Ausnahmezustand versetzen können – z.B. während der Periode oder vor allem kurz davor. Mit diesem Problem hat fast jede Frau zu kämpfen. Durch den sinkenden Östrogenspiegel vor dem Einsetzen der Periode überwiegt das Testosteron und es wird mehr Talg produziert, der die Poren verstopfen kann.

6. Bakterien verursachen Pickel.

Fiese Bakterien lauern überall. Nicht nur in unseren Händen, sondern vor allem auch auf unserem Smartphone, das wir uns gern an die Wange drücken. Hier ist es wichtig, dass wir alle Gegenstände gelegentlich mal gründlich reinigen, mit denen unsere Haut in Berührung kommt. Das gilt vor allem für Schminkpinsel, Handys und Telefone, Handtücher, Kopfkissenbezüge, Mützen, Fahrradhelme, Brillen und natürlich unsere Hände. Ich nutze gern diese kleinen Handtücher von Ikea, die sind supergünstig und alle zwei Tage nehme ich mir ein Frisches. Dass man nicht jeden Tag seinen Kopfkissenbezug wechseln kann ist auch klar, aber je nach Zustand der Haut kann man sich gut ein Handtuch drunterlegen, wenn man Abends ein paar entzündete Stellen im Gesicht findet. Bakterien vermehren sich übrigens auch gern in Cremedöschen, wenn man immer mit dem Finger reingeht – hier gilt es also sich gut die Hände zu waschen, bevor man mit dem Finger in seine Kosmetikprodukte geht.

7. Make Up und Schminke, Beautyprodukte

Bei Pickeln ist ein gutes Make Up und ein deckender Concealer das Wichtigste. Hier gilt es aber darauf zu achten, dass die Produkte die Pickelbildung nicht auch noch zusätzlich anregen! Achtet bei Produkten darauf, dass sie „nicht komedogen“ sind, also keine Pickel begünstigen. Solltet ihr feststellen, dass ihr nach der Verwendung eines bestimmten Produkts vermehrt Pickel bekommt, solltet ihr dieses Produkt nicht mehr verwenden und einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen, um bei neuen Produkten darauf zu achten, dass sie diese Stoffe nicht auch enthalten. Diese Regel gilt vor allem für Cremes! Eine gute Creme hält die Haut im Gleichgewicht – eine schlechte (oder falsche) Creme belastet eure Haut zusätzlich. Eine zu fettige Creme kann eure Poren vertopfen, eine zu aggressive Creme gegen Pickel kann eure Haut zusätzlich zu euren Reinigungsprodukten noch mehr austrocknen und schädigen. Hier gilt es, ein Produkt zu finden, dass eure Reinigung abrundet und die Haut beruhigt. Ich nutze im Moment auf Empfehlung meiner Ärztin die La Roche Posay Effaclar Creme zur Beruhigung meiner Haut nach der Reinigung. Insgesamt gilt bei Beautyprodukten die Regel: Weniger ist mehr! Lasst eure Haut so weit es geht in Ruhe und überfordert sie nicht mit zu vielen Produkten – vor allem versucht eine Routine zu schaffen, so dass sich die Haut nicht immer wieder an neue Produkte gewöhnen muss. Eure Haut ist kein Testgelände, auf dem ihr sofort am nächsten Tag Ergebnisse sehen könnt!

8. Hausmittel und Arnika gegen Pickel.

Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber schon viel gehört: Arnika hilft gegen Entzündungen und Schwellungen und kann helfen, die Entzündung zu bekämpfen und die Schwellung zu mildern – gerade wenn man hingebungsvoll an einer Stelle herumgedoktert hat und es so noch viel schlimmer gemacht hat. Zinksalbe wirkt antiseptisch und austrocknend und kann auf kleine Wunden im Gesicht getupft werden. Heilerdemasken helfen Entzündungen zu lindern und entzieht der Haut überflüssige Gewebsflüssigkeit. Meersalz trägt dazu bei, abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen, z.B. als Peeling oder Maske.

9. Tipp gegen Pickel: Peelings!

Ein Peeling löst verhornte Hautschuppen und reguliert die Neubildung von Hautzellen an. Es unterstützt die Regeneration der Haut und fördert die Durchblutung. Hier ist es allerdings wichtig, dass man sein Gesicht nur sanft und vor allem nicht zu oft peelt – denn auch wenn es sich gut und wirkungsvoll anfühlt, kann man mit übermäßigem Peelen seiner Haut mehr schaden als nutzen. Zu häufiges peelen zerstört den Säureschutzmantel und zu kräftiges peelen kann die Haut an den entzündeten Stellen schädigen, so dass sie anfälliger für Bakterien sind.  Es gibt verschiedene Möglichkeiten von Peelings, manche davon kann man in einem Kosmetiksalon machen lassen (z.B. mit Fruchtsäure), andere kann man ganz einfach Zuhause anwenden (mechanische Peelings). Mehr als 2 Mal pro Woche sollte man seine Haut vorsichtshalber nicht peelen.

10. Letzter Tipp gegen Pickel: Hautarzt.

Alle Tipps sind schön und gut, manchmal hilft aber nur noch der Gang zum Hautarzt, denn bei richtiger Akne kann man selbst nicht viel machen. Sollten all diese Tipps keine Besserung bringen, sollte man sich nicht weiter vor dem Gang zum Arzt drücken. Ich kann davon ein Lied, singen – meine Akne Geschichte findet ihr HIER.

Schlusswort

Es gibt natürlich unendlich viele Tipps gegen Pickel und jeder hat im Laufe der Zeit seine eignen Erfahrungen gesammelt. Jeder Körper ist anders, was mir gut hilft muss euch nicht zwangsläufig genau so helfen. Wichtig ist nur, dass ihr eure Haut nicht überfordert/überpflegt und nicht zu viel Geld für teure Produkte ausgebt, anstatt sich einmal von einem Hautarzt, einem fachkundigen Kosmetiker/in oder der Frauenärztin beraten zu lassen. Ich wünsche euch viel Erfolg, lasst mich doch wissen, falls ihr noch Tipps, Erfahrungen oder Produkttipps für mich oder die anderen Leser habt!

Eure Joana

Vorschläge für nächste Posts zu dem Thema:

– Hautpflegeroutine bei unreiner Haut
– Drogerieconcealer im Test
– Make Up Tipps bei Pickeln