Travel Guide: Antwerpen

Antwerpen ist eine Hafenstadt in Belgien und bietet Shoppingbegeisterten, Vintageliebhabern und Cafehoppern eine abenteuerliche Spielwiese mit vielen kleinen Gassen schönen Ecken, in denen es immer Neues zu entdecken gibt. Viele haben Antwerpen als Shopping Paradies noch gar nicht auf dem Schirm, weil es recht klein und unscheinbar ist – aber wer einmal da war, wird für immer verliebt sein.

Antwerpen war im 15. und 16. Jahrhundert eine der größten Städte der Welt und bekannt für seinen Diamantenhandel. Dieser leichte Glanz findet sich noch immer hier und da in prunkvollen Gebäuden und vielen Juwelieren, in denen der Schmuck in den Fenstern um die Wette glitzert. Ich persönlich empfinde die Stadt als idyllisch, friedlich und irgendwie ein bisschen märchenhaft. Neben mordernen Shops mit Mode, Interior und Design gibt es nicht selten kleine herabgekommene Lädchen, die von innen mit Pappe verklebt sind und trotzdem nicht störend wirken, sondern eher zum detailverliebten Gesamtbild beitragen.

Die Anreise nach Antwerpen

Antwerpen ist unkompliziert mit dem Auto zu erreichen, wir haben von Münster aus gerade mal 2,5 Stunden gebraucht. Neben Mitfahrgelegenheiten und der Bahn kann man auch gut mit dem Flixbus oder ähnlichen Anbietern reisen. Hier zahlt man zwar deutlich weniger (22 Euro mit dem Flixbus von Münster aus, ca 80 Euro mit der Bahn) – dafür ist man ca 8 Stunden unterwegs. Da man in Antwerpen wunderbar einkaufen kann, fand ich die Anreise mit dem Auto sehr praktisch. Einziger Minuspunkt: Ich hatte nicht erwartet, dass wir selbst auf dem Hotelparkplatz 20 Euro pro Nacht fürs Parken zahlen müssen – hier muss ich mich das nächste Mal definitiv vorher schlau machen! Auf dem Bild seht ihr übrigens den wunderschönen Bahnhof Antwerpen Centraal.

Übernachtung in Antwerpen

In Antwerpen gibt es unzählige Hotels und Hostels. Unser Hotel lag direkt am Bahnhof und wir haben es gebucht, bevor wir uns einzelne Läden und Cafes rausgesucht haben. Mein Tipp: Erst die Spots raussuchen, dann die Übernachtungsmöglichkeit! Im Nachhinein gab es natürlich viel schönere Ecken als die Gegend um den Hauptbahnhof herum, aber als Supertouri ist man ja eher praktisch veranlagt und denkt sich: Hauptbahnhof ist immer gut. Mein Fazit (Raddison Blu Hotel): Wir haben zwar einen guten Osterdeal erwischt, aber das Hotel war zu spießig für das idyllische Antwerpen, das Frühstück too much und zu teuer, Pool und Sportbereich braucht man nicht, bei all dem, was Antwerpen zu bieten hat. Mein Tipp: Ein Zimmer via Airbnb mieten! Wenn man hier früh genug schaut, kann man tolle Zimmer zu guten Preisen in schönen Wohnlagen erwischen und fühlt sich tatsächlich, als wäre man nach Antwerpen ausgewandert. Außerdem hat man hier oft den Kontakt zu Mitbewohnern oder anderen Hausbewohnern und kann sich tolle Insidertipps holen.

Planung ist alles

Das Wichtigste an dem ganzen Trip war meine nächtelange Planung vorab. Ich habe das noch nie vorher so gemacht – und ich hatte noch nie einen so entspannten Kurzurlaub! Wir wussten genau, wo wir hinwollten und es war eine aufregende Schnitzeljagd, alle Spots abzuklappern. Mein Tipp: Öffnet euch Google Maps und Pinterest nebeneinander und legt ein Pinterest Moodboard über eure Stadt an – in diesem Fall Antwerpen. Wenn ihr etwas interessantes gefunden habt, sucht es sofort bei Google Maps und markiert euch den Spot mit einem Sternchen (ihr müsst dafür einen Account bei Google haben). Am Ende habt ihr nicht nur viele tolle Bilder gefunden, ihr habt auch eine Karte, auf der eure ganzen Spots mit Sternchen markiert sind und ihr so eure Routen gemütlich planen könnt. Hier könnt ihr jetzt schon an den Cafes und Läden erkennen, welche Viertel euch am besten zusagen und wo ihr am liebsten euer Hotel/Hostel/Appartement sucht. Schreibt euch eine grobe Tagesplanung auf und legt euch auf jeden Fall Spots fest, die ihr AUF JEDEN FALL sehen wollt und welche, die eher optional sind. Achtet dann vor Ort darauf, dass ihr die Wichtigsten zuerst abklappert – nicht dass ihr nachher zu müde und vollgepackt seid, um da noch hinzugehen.

Was nehme ich mit nach Antwerpen?

Hier habe ich mir vorab viele Gedanken zu gemacht und kann im Nachhinein sagen, dass ich auch viel falsch gemacht hab. Ich habe z.B. einen ganzen Kamerarucksack mit 3 verschiedenen Obejktiven mitgeschleppt, den ich fast nie gebraucht habe. Ich habe die Kamera einen halben Tag mitgeschleppt und kaum Fotos gemacht, weil es mit dem Handy viel schneller und einfacher ging. Ergebnis: Nackenschmerzen vom Tasche tragen und 8 Fotos auf der Speicherkarte. Lasst die dicke Spiegelreflex Zuhause, es sei denn ihr wollt euch aus den Fotos später eine Fototapete für die Küche drucken. Ich als gelernte Fotografin hab einfach das Handy genutzt – eine Schande is das! Ich schaue mich jetzt mal nach kleinen handlichen Kameras um – falls jemand nen Tipp hat, immer gern!

  • Kleine Umhängetasche, die man unter der Jacke vor dem Bauch trägt. Klingt schlimmer, als es aussieht. Rücksäcke sind in engen Geschäften einfach sehr sperrig und auch sehr einladend für Taschendiebe. man sich ja abwechseln.
  • Sonnenbrille. Ich habe eigentlich nie eine Sonnenbrille dabei, musste mir aber direkt am ersten Tag eine kaufen. Wie will man die Umgebung betrachten, wenn alles blendet? Sollte man auf jeden Fall dabei haben
  • Eingelaufene Sneaker. Ein Städtetrip ist nicht der richtige Zeitpunkt, um neue oder ungemütliche Schuhe auszuführen. Auch in euren gemütlichsten Schuhen werden am Ende des Tages eure Füße jammern! Ersatzsocken und Blasenpflaster sind auch nicht verkehrt.
  • Feuchte Tücher. Schokowaffeln, klebriges Eis, dreckige Haltestangen im Bus – auch wenn man sie sonst eher als übertrieben empfindet, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist und tausend Sachen anfasst, ist man ziemlich dankbar für eine kleine Erfrischung.
  • Mobiles Akkuladegerät. Früher hab ich mich immer drüber lustig gemacht, jetzt hätte ich es zum ersten Mal gebraucht. Den ganzen Tag habe ich fleißig fotografiert, gesnappt, Fotos bearbeitet und irgendwo hochgeladen. Selbst bei abgedunkeltem Bildschirm hält das kein Akku lange durch – und es ist furchtbar ärgerlich, schon nach einem halben Tag keinen Akku mehr zu haben! Oder keinen Speicherplatz… Vorher schön Speicher frei machen!
  • Happy Strappy! Ohne Witz, die beste Erfindung, seit es Handys gibt. Diese kleinen Handygurte sind nicht besonders hübsch, aber das sind Fahrradhelme und Anschnallgurte ja auch nicht. Mit diesem kleinen selbstklebenden Gurt fürs Handy fluppt einem das Handy nicht mehr aus der Hand und man kann auch mit kleinen Fingerchen einhändig fotografieren und rumhantieren. Beste Investition! Meinen habe ich von Get happy strappy geschenkt bekommen und mittlerweile laufen hier im Büro alle nur noch damit rum und sind begeistert.
  • Ohrenstöpsel. Ich bin jemand, der schlecht einschlafen kann – vor allem in fremden Betten. Wenn dann noch Geschnarche, tropfende Wasserhähne, Mückengesirre, rumpelnde Zimmernachbarn oder sonstige nervigen Geräusche vorhanden sind, in die ich mich reinsteigern kann, dann sind Ohrenstöpsel meine letzte Rettung.
  • Sonnencreme. Auch wenn es vielleicht kein Sommer ist, unterschätzt man schnell die Kraft der Mittagssonne – gerade in fremden Ländern. Nase, Wangen, Schultern – und am besten noch mehr. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
  • Kopfschmerztabletten, Nasenspray, Pflaster. Ich hab immer alles dabei. Somit qualifiziere ich mich auch immer für meine Mitmenschen als wandelnde Hausapotheke.
  • Waschmittel aus der Tube. Ich war schon mal mit drei Unterhosen auf Lanzarote, als der unaussprechliche Vulkan ausgebrochen ist und es auf einmal 1,5 Wochen statt 3 Tage Urlaub waren…

Cafe Sebastien

Antwerpen bietet viele Cafes, in denen Kaffeeliebhaber voll auf ihre Kosten kommen. Große Frühstücks- und Brunchbuffets scheinen eher eine deutsche Angewohnheit zu sein, jedenfalls habe ich in Antwerpen nichts in dieser Art gefunden. Am ersten Tag waren wir im Cafe Sebastien. Das Cafe liegt direkt an der Meir, der Haupteinkaufsmeile und eignet sich somit perfekt für einen guten Start in einen Shopping Marathon. Auf den ersten Blick wirkt es super hip, für mich hat es etwas Sympathiepunkte verloren, da die angeblich frisch zubereiteten Speisen alle in Plastik verpackt in einer Kühltheke lagen. Dennoch: Schöner Laden, super Lage, leckeres Frühstück!

Ich habe mir noch viele weitere Cafes rausgesucht, konnte durch die Feiertage viele aber nur von außen sehen. Das Cafe Tinsel sah gemütlich aus und mit der großen Sonnenterasse bestimmt ein echt gemütliches Plätzchen. Das Native Cafe, Normo und Broer Bretel hatte ich mir ebenfalls herausgesucht, aber nicht geschafft. Übrigens habe ich gerade einen tollen Instagram Account gefunden, auf dem ihr viele tolle Cafe & Bar Tipps in Antwerpen bekommt: Guidesse_antwerpen – schaut unbedingt mal vorbei, wenn ihr nach Antwerpen reisen möchtet!

Waffle Factory bzw. Desire de Lille

Ein bisschen rumgeweint habe ich, weil ich unbedingt eine Waffel von Desire de Lille essen wollte, die aber an den Feiertagen geschlossen hatten. Wir haben uns dann mit einer Waffel von Waffle Factory getröstet, aber das war natürlich eher die Fast Food Variante und ganz schön unromantisch. Lecker war sie natürlich trotzdem – ich würde euch aber empfehlen, den ganzen Topping Schnickschnack weg zu lassen und die Waffel pur oder mit Puderzucker zu essen. Mir wurde gesagt, so machens die Belgier selbst und der Rest wäre nur Touri Show.

Cafe Shilling

Völlig ausgehungert sind wir auf der Sonnenterasse von Cafe Shilling gelandet und haben uns erst mal einen halben Liter Rosewein bestellt, weil das alle auf den Tischen stehen hatten. Wenn man das hier so macht, dann wollten wir das auch! Niklas hatte einen Salat und ich einen Burger – beides war KÖSTLICH! Das Cafe liegt eher fernab von den typischen Touristenplätzen und war daher angenehm ruhig, man hat sich fast wie ein Einheimischer gefühlt.

Burger&Booze

Wer auf experimentelle Burger und Cocktails steht, ist hier gut aufgehoben. Wenn die Speisen nach männlichen Genitalien benannt sind und die Drinks sich nach einer Table Dance Bar anhören, dann kann man sich auf ein heißes Mahl einstellen. So wie es aussah, wurde gerade angebaut (der rechte Teil unten rechts auf dem Bild) und ich kann mir gut vorstellen, dass es bald das Doppelte an Platz gibt und es noch etwas mehr Richtung Cocktailbar gehen wird – nur eine Vermutung.

Vitrin Bar

Die Vitrin bar ist perfekt für einen entspannten Abend, eine gute Gesprächsrunde oder ein Date. Das Licht und die Pflanzen machen eine gemütliche Stimmung und die Musik ist wirklich angenehm ausgewählt und in einer Lautstärke, die wach hält aber trotzdem noch Unterhaltungen zulässt. Das war ein wunderschöner Ausklang eines anstrengenden Tages bei einem leckeren Moskow Mule mit Spicy Ginger! Die Einrichtung mit den schlichten eingezogenen Holzwänden muss ich mir wirklich merken, so einfach und trotzdem so gemütlich!

Poule&Poulette

Das Poule&Poulette hat mich wahnsinnig mit seiner kreativen Einrichtung begeistert – die Tische waren einfach alle so gebaut wie in einem Hühnerstall, man konnte sogar eine kleine Hühnerleiter auf höher gelegene Tische und Bänke klettern! Das war wirklich alles super schön und stimmig, ich liebe solche Gesamtkonzepte! Das Essen war auch wirklich super lecker – die Soßen kann man übrigens getrost weglassen. Die kommen in einem Extrapöttchen und sind einfach überflüssig, weil das Hähnchen an sich schon wunderbar saftig und gewürzt ist. Die Pommes schmecken auch wirklich super lecker! Obacht: In Antwerpen gibt es übrigens 2 Filialen und eine von beiden ist eher „normal“ eingerichtet.

Balls&Glory

Oben am Hafen findet ihr das Balls&Glory, das nicht nur wunderschön eingerichtet ist, sondern auch mal etwas anbietet, das ihr garantiert noch nicht gegessen habt: Gefüllte Hack-Kugeln! Die Füllung der Kugeln ist je nach Jahreszeit etwas anders und wurde uns superlieb und persönlich vorgestellt, statt stundenlang in einer Speisekarte rumzurätseln. Wir haben uns beide für die mit Käse gefüllte Kugel entschieden – Niklas mit Gemüse- und Kartoffelbrei und ich mit Salat. Ich fand es lecker, sehr mild und jetzt speziell oder krass gewürzt, ein bisschen wie Frikandeln. Es war nichts außergewöhnliches, aber doch ziemlich kreativ und liebevoll zubereitet. Der Salat war z.B. mit Granatapfel und Kichererbsen. Die Saftschorlen waren eine eigene Mischung, ich hatte irgendwas mit Apfel, Rhabarber und Minze – das war mega lecker! Wasser mit Zitrone gab es gratis. Ich kann mir vorstellen, dass man da auch sehr gut mit Kindern essen gehen kann!

Otomat

Ich habe die Pizzeria Otomat auf Pinterest gefunden und wollte uuunbedingt da hin! Es gibt Pizza Otomat und Notomat, wie cool ist das denn? Wir haben natürlich beides bestellt und dann einfach geteilt, damit wir beides probieren konnten – es war superlecker! Die Pizza Notomat erinnerte ein bisschen an Flammkuchen, aber durch den Chicoree gab es einen ganz eigenen Geschmack. Etwas speziell, aber lecker! Die Pizza Otomat war mit Rucola und italienischem Schinken, ein bisschen Käse und einer Art Creme Fraiche. Die mochte ich noch lieber! Wer Pizza liebt und gern mal eine neue Richtung ausprobieren möchte, der sollte unbedingt mal vorbeischauen!

Die Theke war zum Raum hin offen, das habe ich so auch noch nicht gesehen! Die Drinks waren unglaublich lecker, ich hatte eine Lemon-Rose Schorle mit Gin und Niklas etwas, das wie süßer Cuba Libre schmeckte. Für knappe 5 Euro pro Drink auch absolut in Ordnung.

Dogma

Die Cocktailbar Dogma liegt ganz unscheinbar in einer schmalen Gasse, in der einer nur auf einmal der angenehme Geruch von frischen Zitronen auffällt. Vor der Bar sind drei große Tonnen aufgestellt, die mit einer Schicht aus Orangen- und Zitronenschalen als Aschenbecher dienen. Was für eine coole Idee der Müllverwertung! Die vier Mitarbeiter wirken alle sehr freundschaftlich und harmonisch miteinander und ziehen alle Gäste in diese Stimmung mit ein – es entstehen lustige Gespräche an der Bar und es wirkt einfach total herzlich! Die Jungs und Mädels machen kreative und experimentelle Cocktails auf sehr hohem Niveau, das sieht und schmeckt man. Die Karten bestehen aus selbstbeschriebenen Notizbüchern, was den intelektuellen Touch der ganzen Bar noch mehr unterstreicht. Keine Bar für einen billigen Abend, sondern ein absolutes Erlebnis auf hohem Niveau – muss man erlebt haben! Die Preise der Cocktails liegen so zwischen 12 und 16 Euro.

Einmal bei Tag & einmal bei Nacht

Antwerpen ist ein wahres Shoppingparadies. Die allgemein bekannteste Einkaufsstraße ist die Meir, hier gibt es die klassischen Läden wie h&m, Zara, Bershka, New Look, Forever 21, Urban Outfitters und vor allem auch Zara home und h&m home. Das sind alles ganz tolle Läden – aber eben nichts besonderes. Falls ihr wirklich nur einen kurzen Städtetrip macht, würde ich euch raten, diese typische Shoppingmeile auszulassen und sich die richtig schönen Läden anzuschauen, es lohnt sich! Wer 2-3 Tage ausgiebig Zeit hat, sollte sich die große Shopping Straße allerdings nicht entgehen lassen, is ja klar!

Wenn man weiß, in welche Richtung man gehen muss, findet man sehr schnell ruhigere Gassen mit einem wunderschönen Charme. Hier wird gelebt, Kaffee getrunken und gearbeitet – fernab von der typischen Touristengegend. Ich stelle euch mal meine liebsten Ecken und Läden vor.

Hay Store

Ich liebe Schreibwaren und Interior und beschäftige mich damit auch sehr viel bei Instagram. Hay ist auf dem Gebiet DIE Marke, weil sie wunderschön, stilvoll und schlicht ist. Ich mag filigrane Dinge und den cleanen, nordischen Stil. Hay ist zwar eine recht teure Marke, aber gleichzeitig auch sehr zeitlos – man kann sich also im Laufe seines Lebens mal hier und da ein schönes Stück gönnen, wenn man wie ich eine Liebe zu solchen Dingen hat.

Moose in the city

Direkt neben dem Hay Store ist Moose in the city. Hier darf man sich nicht von dem hässlichen blauen Logo mit dem Elch irritieren lassen, das eher nach einem Label für spießige Wanderkleidung aussieht. Moose in the city bietet Kleidung in nordischem Stil – klare Schnitte, Pastelltöne, minimalistisch schön. Feine geometrische Schmuckstücke und schlichte Ledertaschen, Uhren, Portmonees und auch Interior und Deko. Hay, Ferm Living und House Doctor sind Marken, die man in Antwerpen überall findet.

SissyBoy

In diesem Laden wäre ich fast ohnmächtig geworden – SO TOLL! SissyBoy bietet neben wunderschöner Kleidung auch Deko und Interior zu wirklich guten Preisen! Man könnte es vom Stil und der Preisklasse mit Ikea oder h&m home vergleichen und vor allem ist SissyBoy kein Concept Store, sondern eine Eigenmarke! Das sind also alles wunderschöne Dinge, die sonst (jedenfalls in Deutschland) keiner hat. Wären wir mit dem Auto zu diesem Laden gefahren, hätte ich wahrscheinlich den Laden ausgeräumt! Allein dieser Laden ist schon ein Grund, warum ich unbedingt noch einmal mit dem Auto nach Antwerpen fahren würde, anstatt mit dem Zug. Ich sags euch: Da MÜSST ihr mal hin! Ihr werden diesen Laden lieben.

YOUR Concept Store

Ein ganz schön krasser Laden. Schon beim reingehen wurde dieser Eindruck absichtlich dadurch unterstützt, dass man durch ein Drehkreuz gehen und seine Tasche in einen Spint schließen musste. Am Anfang habe ich mich dadurch etwas unwohl gefühlt, aber eigentlich ist das ganz schön geschickt: Man hat auf einmal viel mehr Bewegungsfreiheit, muss nix mehr schleppen und kann (gerade als Tourist mit viel Gepäck) fast schon ne gemütliche Pause machen und sich dabei umsehen – und kaufen. Es gibt alles, was das Hipster Herz begehrt – die tollsten Herschel Modelle, ausgewählte und seltene Sneaker Modelle, abgefahrene Portmonees und Schmuck, lustige Geschenkideen und und und. Der Laden überzeugt – auch wenn sich da alle ziemlich cool fühlen. Insgesamt gibt es noch zwei weitere YOUR Stores, einmal mit Brillen und Uhren und einmal mit Herrenschmuck. Die waren aber nichts im Vergleich zu diesem großen. Ich musste auch gerade feststellen, dass ich zwar viel gesnappt hatte, aber leider nur diese Herschel Rucksack Wand fotografiert habe. Schade! Aber dann müsst ihr es euch einfach in echt ansehen.

Jüttu

Diesen Laden habe ich tatsächlich ganz unerwartet auf der Haupteinkaufsstraße Meir gefunden. Ein wunderwunderschöner Laden – von innen erinnert alles an eine edle Villa, die von Hipstern mit vielen Sukkulenten und Metallschränkchen eingerichtet wurde. Oben fand sogar gerade ein Fotoshooting statt und alles wirkte richtig lässig. Ich habe in diesem Laden zwar nichts gekauft – da teuer – aber ich war einfach so fasziniert von den schönen Dingen und der schönen Einrichtung, dass ich dort Stunden hätte verbringen können!

Clinic Concept Store

Mutig, seinen Namen so zu benennen – denn jeder Normalsterbliche denkt im ersten Moment bei dem Namen nicht ans Shoppen. Innen wird das Ganze dann klar: Die Dekoration besteht zu einem großen Teil aus alten Krankenhausmöbeln und erinnert ein wenig an einen skurrilen Horrorfilm. Die Frauenkleidung hat mir irgendwie nicht so zugesagt, aber für Männer gibt es da wirklich schöne Sachen! Unten gibt es auch noch eine Schnick Schnack Abteilung, in der das Thema auch noch ein wenig aufgegriffen wird. Spritzen, Bonbons in Tablettenform und sonstige Geschenkartikel zu dem Thema. Allein die Einrichtung ist schon ein Grund, sich diesen Laden einmal anzusehen!

Rewind

Ein süßes kleines Lädchen mit süßen kleinen Dingen. Schöne Geschenkartikel, Schmuck, Dekokleinigkeiten. Dinge, die man nicht in jedem Laden findet. Ein Muss für jeden, der auch gern bei Dawanda und Etsy nach ausgefallenen Geschenkideen stöbert und nach etwas Besonderem sucht.

Espoo

Ein wunderschöner kleiner Laden mit Deko und Interior in nordischem Design. Wieder stark vertreten: Hay, Ferm Living, House Doctor. Mittlerweile kannte ich fast schon jedes Teil – aber ich habe mir davor ja auch schon eine ganz schöne Menge anderer Läden angesehen.

YAY Store

Ein total süßer Concept Store für Kinder Party Artikel und Accessoires. Wer Pinterest liebt und Kinder hat, der möchte aus diesem Laden wahrscheinlich nie wieder raus und wünscht sich, dass Kinder mehrmals im Jahr Geburtstag haben. Für Mamis und auch Nichtmamis einen Besuch wert!

und und und…

Es gibt noch so viel mehr wunderschöne Läden, aber es macht ja auch Spaß, wenn ihr ein paar davon auch selbst noch entdeckt. Es gibt ein paar Straßen, die ihr euch vor eurem Städtetrip bei Google Maps auf jeden Fall genauer anschauen solltet. Neben der Meir lohnt sich ein Tag in der Klosterstraat, die bekannt ist für ihre vielen Vintage und Trödelläden, kleine Cafes und süße Shops. Die Volksstraat bietet viele kleine Boutiquen, unter anderem auch viele mit einer interessanten Mischung aus Restaurant und Shop. Am Vlaamsekaai findet man nicht nur den Espoo Shop, sondern auch süße Cafes. Die Vleminckvelt lohnt auch einen kleinen Spaziergang – nur die Straßen im Rotlichtviertel würde ich auslassen, das war mir persönlich erstens unangenehm und zweitens zu gefährlich. Diese teilweise hübschen Dinger da in schäbigen Schaufenstern zu sehen, macht mich ziemlich betroffen.

Ich bin nicht der größte Fan von Sightseeing und schaue mir in einer Stadt fast lieber die Leute an, als Gebäude oder Museen. Das MAS Museum am Hafen sollte man sich allerdings einmal angesehen haben, da kann man auch ohne sich die Ausstellungen auf den Etagen anzusehen kostenlos bis ganz nach oben fahren, um einen wunderschönen Ausblick über Antwerpen zu genießen. Soll bei untergehender Sonne atemberaubend sein! Grundsätzlich sieht man auch auf seinen Shoppingtouren schon eigentlich alles, was man in Antwerpen sehen sollte – den wunderschönen Marktplatz Grote Markt, die vielen schönen Häuserfassaden in der Meir, den wunderschönen Bahnhof und die Industriegebäude am Hafen. Es lohnt sich, einfach mal ein bisschen an der Schelde spazieren zu gehen.

Wer lieber ein wenig Programm hat, der kann z.B. im Modemuseum oder im Fotomuseum vorbeischauen! Als ich das letzte Mal in Antwerpen war – Beiträge HIER und HIER, haben wir eine Modenschau der Antwerpener Modeschule besucht.

Das MAS Museum mit wunderschönem Ausblick – auch mit Dachterasse!

An jeder Ecke gibt es diese Fahrrad-Verleih-Stände, man kann also komplett unabhängig von Bus und Bahn gemütlich Antwerpen erkunden. Wir haben alles zu Fuß gemacht, wenn man sich vorher ein paar Routen festlegt, ist das auf jeden Fall alles gemütlich machbar!

Ich hoffe, mein Reisebeitrag hat euch gefallen und ihr habt jetzt schon nebenbei heimlich sowohl Pinterest als auch Google Maps geöffnet! Schnappt euch Freunde und Rucksack und entdeckt die Welt – ich wünsche euch viel Spaß dabei! Mein Nächstes Reiseziel ist Kopenhagen und ich bin schon unheimlich aufgeregt, das stand dieses Jahr ganz oben auf meiner Bucketlist… Wenn ihr Lust habt, mache ich gerne auch einen Travelguide zu Kopenhagen!

Eure Joana

View Comments

  • Danke Joana! Ich hätte nie gedacht, dass Antwerpen so eine tolle Stadt ist. Bin schon durch deinen Travel Guide ganz verliebt. Da muss ich jetzt unbedingt hin!

  • Total klasse Joana und mal wieder super Fotos!
    Schon als ich den Kurzurlaub auf Snapchat verfolgt habe, habe ich mich verliebt und will im Sommer unbedingt einen Kurztrip dorthin machen ☺️

  • Da bekomme ich direkt wieder Lust hinzufahren! Wir waren auch schon zweimal in Antwerpen, von Münster aus wirklich ein Sprung! Beim ersten Mal war ein super Street Food Festival am Fluss, mit DJs, ... Einfach mal schauen, ob die das nochmal wiederholen!

    Wir haben beide Male das Auto beim Park & Ride abgestellt, da gibt es mehrere Parkplätze die sogar komplett kostenfrei sind, wenn ich mich richtig erinnere!

  • So ein schöner Post ist das geworden! :)
    Ich fotografiere ebenfalls und hatte lange das Dilemma mit der Spiegelreflexkamera und dem Reisen. Da möchte man einerseits die beste Qualität nach Hause bringen, andererseits ist das alles schwer, klobig und man fällt doch manchmal unangenehm auf.
    ich habe mir dann die Sony a6000 mit dem 20mm & 50mm geholt. Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass ich so restlos zufrieden sein würde! Die hat eine klare Empfehlung verdient und kommt nun morgen auch mit auf New York in die Ferien :)

    Liebe Grüsse
    Pascale

  • Antwerpen scheint ja wirklich eine sehr süße Stadt zu sein. dein Travelguide hat mir sehr gut gefallen, über einen aus Kopenhagen würd ich mich auch sehr freuen.

  • Nach dem Lesen will ich auch unbedingt nach Antwerpen :)
    Toller Beitrag mit wunderschönen Fotos und super Inspirationen, danke :)

  • Ach schön, ist toll geworden, liebe Joana! Habe mich auch schon seit deinen Snaps drauf gefreut :) HAY und SissyBoy mag ich auch voll gern und weiß gar nicht, wie ich das ganze Zeug am Ende meines Semesters wieder nach Deutschland kriegen soll :P
    Das Parken ist echt super teuer, das stimmt. Ich habe mich letztens bei Parkmobile angemeldet, über die App findet man Parkplätze/-häuser in der Nähe. ParkBee macht da als ein Anbieter mit und 24 h kosten dann nur höchstens 10 €. In Amsterdam ist das ParkBee-Parkhaus sehr gut (Zentrum schnell erreichbar mit Tram oder Metro) gelegen, auch wenn es eventuell nicht direkt neben der Unterkunft ist. Falls du also demnächst nach Amsterdam kommst, wäre das eine etwas günstigere Variante :) Liebe Grüße

  • Antwerpen steht jetzt auf alle Fälle auch auf meiner To-See Liste! Danke für den wundervollen Beitrag!
    Ach und bezüglich einer kleinen Kamera zum Immer-Mitnehmen: Ich war es auch immer leid meine Spiegelreflex mitzuschleppen und hab mir dann die Fuji X30 zugelegt. Wundervolles Teil, bei dem man aber trotzdem noch viele Einstellungen wie Belichtungszeit, etc selber einstellen kann. Macht tolle Bilder und auch schon allein optisch was her ;). Kann ich nur empfehlen und ist auch bei mir auf jedem Städtetrip immer dabei! Netter Nebeneffekt: die Kamera hat unterschiedliche "Film-Modi" und auch WiFi integriert, damit man die Fotos auch sofort aufs Handy ziehen kann.

    Liebe Grüße
    Anja

  • toller Beitrag! Jetzt will ich auch nach Antwerpen, schon alleine wegen dem Essen!

  • Hey!
    Danke für deinen großartigen travelguide: So Antwerpen zu entdecken ist wirklich traumhaft und ich freue mich schon darauf, es in echt zu sehen! Ich war schon gefühlte 1000 mal in Belgien - aber bis Antwerpen haben wir es noch nicht geschafft >.<
    Ich würde mich über weitere travelguides wirklich freuen - es macht Spaß, dich so zu begleiten!

  • Danke für diesen wundervollen Travel Guide Joana!
    Ich habe in meinem 5 Jahresplan auch das Ziel in 5 verschiedene Städte (bzw Länder) zu reisen und Antwerpen kommt dort definitiv auf die Liste!
    Das sieht wirklich wundervoll aus und ich bin richtig gespannt darauf die Stadt einmal selbst zu erkunden.
    Das mit dem Pinterest-Board finde ich, ist eine klasse Idee, darauf bin ich noch so gar nicht gekommen obwohl ich auch immer viel pinne. :D
    Da werde ich mir gleich mal ein freies Wochenende im Sommer aussuchen! ;)

    Lieben Gruß,
    Charline

  • Richtig toller Post.
    Ich lebe derzeit in Antwerpen da ich hier studiere. Einige Geschäfte und Cafés kannte ich selbst noch nicht. Also danke für die tollen Tipps:)

  • Wow. Also Antwerpen kommt sofort auf meine travel list. Danke, dass du uns als Leser mit auf deine Reise genommen hast. :)
    Kameratipp: Panasonic Lumix DMC_TZ60 oder 61
    Die hat meine Mama sich letzes Jahr zugelegt. Sie hatte keine Lust ihre schwere Spiegelreflex immer mit zum Hundespaziergang zu nehmen weswegen sie sich nach einer kleineren kompakten Kamera umgesehen hat. Diese ist es dann geworden. Kommen auf jeden Fall gute Fotos bei raus und da man sich die wie du schon andeutetest nicht auf Postergröße ausdrucken will, reicht das vollkommen aus. :)

  • Tolle Bilder und ein schöner Bericht. Schade, dass du nicht im MOMU (Modemuseum) warst oder eins von den vielen Vintage Geschäften vorgestellt hast. Bestimmt waren viele Geschäfte aufgrund der Feiertage geschlossen, welche es definitiv wert gewesen wären zu erwähnen. Freue mich dennoch auf deinen nächsten Travel Post. Mia

  • Vielen Dank für die liebevolle und ausführliche Inspiration - da bekommt man direkt Reiselust :-) Ein wenig erinnert mich die Stadt an Brügge. Ebenfalls ein süßes Städtchen in Belgien, die ich Dir wärmstens für einen Kurztrip empfehlen kann! Bei Fragen zu Brügge gebe ich gerne noch mehr Auskunft ;-)
    Liebste Grüße, Jana

  • WOAH, danke für diesen riesigen Blogeintrag! Für die Stadt hätte ich mich jetzt so garnicht interessiert, jetzt aber doch :o "Planung ist alles" -den Punkt sollte ich mir definitiv merken und auch den Tipp mit den Markierungen bei Google Maps (kannte ich nicht, eieiei...).
    Wenn du eine kleine handliche Kamera findest, die besser als das Handy ist und genau für solche Tipps geeignet ohne zu Stören sag Bescheid, sowas fehlt mir auch noch :)

    LG Anni

  • Man sieht sofort, wie viel Mühe in der Planung steckte und auch in diesem Post. Ist dir sehr gut gelungen und er macht definitiv Lust auf einen Antwerpen-Besuch. :)

  • Ich muss unbedingt nach Antwerpen! Vielen Dank für den tollen Travelguide♥ In Kopenhagen kann ich dir das Bok Café empfehlen - mega schön und gar nicht touristisch mit soo leckerem Essen!
    Liebe Grüße,
    Malika

  • Kopenhagen ist so supertoll,wenn ich irgendwann mal wieder Geld hab,geht's da auch wieder hin:) Mach da bitte auch nen Travelguide:)

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Veröffentlicht von
Joana

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