Ich wollte immer cool sein. Aber eigentlich bin ich Spießer.

Ich habe lange gebraucht herauszufinden wer ich bin und was ich will. Sehr lange. Man hat ein Idealbild vor Augen, wie man gerne wär – und das wechselt auch ständig. Ich wollte immer so sein wie andere. Cool, sexy, wild, mutig, klug, verrückt. All sowas.

In der 6. Klasse habe ich bei einem Schulfest an einer Zigarette gezogen, um den Mädels aus meiner Klasse zu beweisen, dass ich cool bin. Es war ekelhaft und die Mädels mochte ich auch nicht. Aber ich wollte trotzdem so sein. In der 8. Klasse brauchte ich eine Beziehung, um zu zeigen, dass ich kein kleines Mädchen mehr bin. Händchen halten auf dem Schulhof war mir furchtbar peinlich und nach dem ersten Kuss war ich so verstört, dass ich per SMS Schluss gemacht hab. Das tut mir heute noch Leid. Cool gemacht hat es mich nicht.

Mutig war ich auch nicht. Ich hatte ständig Angst, etwas falsch zu machen. In der 9. Klasse haben alle ihren Ausweis gefälscht, um in die Stadthalle zu kommen. Ich bin fast gestorben vor Angst, als ich dem Türsteher gegenüberstand. In der 10. Klasse wollten alle ständig kollektiv blau machen – aber ich wollte nicht. Ich war immer der Spielverderber, der coole Aktionen kaputt gemacht hat. Versteht mich nicht falsch – eine Petze war ich nicht! Ich war Moralapostel, Feigling, Mauerblümchen. Ich habe nie etwas Verbotenes getan.

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Nach meiner ersten großen gescheiterten Beziehung wurde es richtig schlimm. Da wollte ich beweisen, dass ich auch anders kann. Piercings, Tattoos, bunte Haare und durchgefeierte Nächte. Ich war cool. Oh ja, war ich cool. Und ich war unglücklich. Und einsam. Weil ich ganz und gar nicht cool war. Ich war einfach nur dumm und ziemlich einsam.

Dann kam Niklas und mit ihm das Gefühl endlich so sein zu können, wie ich bin. Am Anfang dachte ich noch so: „Der studiert Jura? Voll ätzend!“ Aber ich wusste, dass mir das ein beruhigendes Gefühl gab. So ein ganz normaler Job. So ein ganz normaler Typ mit einer normalen Familie und einer normalen Wohnung. Auf einmal habe ich alle Parallelen zu meiner Familie gesehen. Zu meiner Kindheit. Zu mir selbst.

Als würde eine Fassade langsam bröckeln und Stück für Stück kam die richtige Joana zum Vorschein. Stück für Stück lernte ich mich zu akzeptieren, wie ich bin. Wie ich schon immer war. Ein kleiner Spießer – und ganz normal.

Ich war noch nie so glücklich wie jetzt und habe das Gefühl, angekommen zu sein. Ich habe alle Piercings rausgenommen, die Tattoos trage ich mit Stolz als Zeichen für meinen Weg bis hierhin. Zu mir.

Das bin ich. Ich brauche keine Party bis zum Morgengrauen, keine hippe Clique, keine nächtlichen Freibadeinbrüche, keine Drogen oder Zigaretten. Ich liebe es, ein Spießer zu sein. Ich mag gemütliche Kleidung, flache Schuhe und sportliche Unterwäsche. Ich muss niemanden beeindrucken, mich nicht verstellen. Kann ehrlich sein und nein sagen zu Dingen, auf die ich keine Lust habe.

Und ich kann euch etwas sagen: Ihr müsst nirgendwo dazugehören. Ihr müsst nichts machen, nur weil andere das auch tun. Umgebt euch mit den Leuten, bei denen ihr sein könnt, wie ihr wirklich seid und bei denen ihr euch wohl fühlt. Alles andere ist Fassade und falsch.

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Schuhe: Adidas // Mantel: s.Oliver // Shirt: s.Oliver // Tasche: Guess // Ohrringe: Esprit // Rock: ianywear (alt)

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Ich bin ein Spießer – und das bin ich gern. Später möchte ich ein Haus haben mit einem Garten, in dem meine Kinder mit dem Hund spielen können, während ich auf der Terrasse in der Sonne sitze und an meinem Buch schreibe. Klingt spießig, oder? Ich freu mich schon drauf.

 

96 Antworten zu “Ich wollte immer cool sein. Aber eigentlich bin ich Spießer.”

  1. Dunja sagt:

    Toĺler Post 🙂 es ist schön, dass jemand das so öffentlich sagt.. oft fühlt man sich allein so spießig und es ist schwer dazu zu stehen aber du machst Mut 🙂

    Liebe Grüße

    • Patrick sagt:

      Hi Joana,

      du klingst sehr zufrieden und bist alles andere als spießig. Du bist cooler und sexier als es viele je sein werden. Eine Freundin wie dich kann man(n) sich nur wünschen. Mit so jemandem kann man nur glücklich werden. Bleib unbedingt so!

      LG,
      Patrick

  2. Johanna sagt:

    Toll, liebe Joana! Und wie glücklich du dich anhörst, das ist so schön 🙂 Aber ein aber habe ich: Spießig bist du deshalb noch lange nicht, finde ich. Viel spießiger als Leute wie du und ich mit Vorstellungen von einer Familie im Haus mit Garten und Hund sind diejenigen, die denken, dass das alles uncool ist. Die Leute, die sich selbst als tolerant bezeichnen, aber eigentlich nur Leute wie sich mögen. Du bist nicht spießig, sondern zufrieden mit dir und deiner Welt! Und das ist schön!

  3. sarah sagt:

    ich finde überhaupt nicht, dass du ein spießer bist. klar, du hast jetzt nicht mehr unbedingt das bedürfnis, auf deutsch gesagt, auf die kacke zu hauen, aber ein spießer hätte wahrscheinich niemals ein eigenes fotostudio gegründet. oder würde seine fantasie so gern und liebevoll und befreit ausleben, wie du das tust. du bist einfach du und du hast deinen weg gefunden. auch wenn es eine weile gedauert hat. du gibst mir immer wieder mut und motivation, dies auch für mein leben zu tun und glücklich zu werden. danke, danke, danke dafür! ♥

  4. Sonnenblume sagt:

    WoW!
    Du sprichst mir aus der Seele!
    Verfolge deine Seite schon sei längerem als stille Leserin. Bis jetzt.;-)
    Hatte damals eine sehr schwere Schulzeit in der ich ziemlich gemobbt wurd. 🙁 Eben weil ich anders war als die anderen, ruhiger, schüchterner, zurückhaltender. Nicht so cool wie die anderen, die sich geschminkt haben, die, die Bravo gelesen haben, die geraucht haben.

  5. Helena sagt:

    Das ist mal wieder ein super schöner Eintrag! Du schaffst es jedes mal mir aus der Seele zu sprechen. 🙂

  6. LeA sagt:

    Total schöner persönlicher Eintrag zum Spießersein! Mit so schönen Fotos. DAnke!

  7. honey sagt:

    Liebe Joana,

    was für ein toller Post!
    Ich erkenne mich dort selbst wieder…irgendwie dazu gehören zu wollen, weil andere immer toller erschienen als man selbst. Sich zu verstellen nur um anders zu sein aber tief im Inneren doch unglücklich.

    Auch ich habe mit meinem jetzigen Freund erst festgestellt, wer ich bin und das ich so, wie ich war gar nicht sein möchte. Es gab nichts, was authentisch war – weder die Coolness noch die Sexieness noch sonst etwas….weil das war eben nicht ich.
    Ich sehe jetzt vieles anders und lebe auch anders, so wie es mir gefällt und wie ich mich wohlfühle, nur so bin ich authentisch und für die Menschen, die mich so mögen wie ich bin, kann auch ich cool und sexy sein…auf meine eigene Art. Ich bin glücklich und zufrieden ohne mich verstellen zu müssen oder zu versuchen und das ist toll!

    Danke, das du diesen tollen Blog ins Leben gerufen hast! :o)

    Liebe Grüße und mach weiter so!! <3
    Honey

  8. Luise sagt:

    Ich erkenne mich total wieder in deinen Worten. Ich bin auch Spießer und stolz drauf. Ich mache das auf was ich Lust habe und nicht das was andere gerne von mir sehen wollen und das ist auch gut so.

    Liebe Grüße
    Luise von www.just-myself.com

  9. Ani sagt:

    Ich liebe dich dafür, dass du so bist und das du zeigst, dass spießig sein auch cool ist. Ich verfolge alles von dir und das schon lange und auch, wenn ich eher der ruhige Leser bin finde ich mich in sehr vielen deiner Aussagen wieder. Ich bin auch ein Moralapostel, habe noch nie gekifft und möchte nicht nachts ins Freibad einsteigen. „Trau dich doch mal was“ heißt es dann immer und das, obwohl ich bald 30 werde. Nein, so etwas will ich mich nicht trauen!
    Danke wiedermal für einen wundervollen Post!!!
    Ani

  10. Lichthauch sagt:

    Liebe Joana, es ist ein wirklich wunderschöner Text, und der Traum von einem Haus, Kindern und einem eigenem Hund Teile ich mit dir. Spießer hin oder her, man muss zu sich selber stehen, denn nur so zeigt man die wahre Stärke 🙂

  11. Maren sagt:

    Bei dem letzten kleinen Absatz unter den Bildern (die kürzeren Haare stehen dir übrigens super!) kamen mir doch tatsächlich ein bisschen die Tränen…
    Ich bin jetzt 26 (oder zumindestens kurz davor ^^) und so langsam fängt man an sich mit Freundinnen über solche Themen zu unterhalten. Ich stehe noch relativ alleine mit meinem „Spießer-sein-Wunsch“ da und gerade deswegen hat es mich glaube so berührt, als beim lesen des letzten Absatz alles in mir schrie: „DAS WILL ICH AUCH!!!“
    Danke! :-*

    …und nun werde ich mich fertig machen und zum nächsten HHausbesichtigunstermin fahren. 😉 Mit stolz geschwellter Brust, denn der Spießertraum ist gar nicht schlimm. 🙂

  12. Jana sagt:

    Joana, du sprichst mir teilweise so aus der Seele, als würdest du meine Gedanken nieder schreiben. Unglaublich.
    Manchmal denke ich, wir kennen uns seit 100 Jahren, sind beste Freundinnen mit dem selben Ziel.
    So, als trenne und wirklich nur der eine kleine Kreis.
    Oft finde ich das auch sehr gruselig, da wir uns gar nicht kennen.
    Ich liebe deinen Blog, Deine Art. Deine Ehrlichkeit.

    Liebe Grüße
    Jana.

  13. Julia Licht und liebe sagt:

    Oh Joana, du triffst es mal wieder auf den Punkt. In meiner Jugendzeit ging es mir fast genauso. Die eine „Freundin“ der man unbedingt nacheifern wollte, obwohl man wusste dass sie kein gutes Gefühl hinterliess. Aber man wollte cool sein, nicht ausgegrenzt werden. Aber ein Umzug und der damit verbundene Schulwechsel und gleichzeitig ein toller Freund haben mir gezeigt selbstbewusst zu sein. Immer auf SEIN bauchgefühl zu hören. Alles andere bringt nichts. Zumindest nicht auf Dauer.

    Ich trinke keinen alkohol, rauche nicht und bin samstags froh um 10 Uhr ins bett zu können. Auch irge ndwie spiessig. Aber glücklich..! Mein Traum ist es einen Bauernhof zu kaufen und meinen Kindern eine schöne Kindheit zu schenken. Mit Hunden und Hasen und Hühnern und so. Zu zeigen was wirklich wichtig ist…

    Ich glaub wir sollten Nachbarn werden 😉

    Julia

  14. Peter von PeXiCo sagt:

    Sehr gut und absolut richtig!

    Und es ist bestimmt auch nicht schlimm, wenn man sich mit niemandem umgibt, wenn man das mag. Vielleicht ab und zu mal raus um den Bezug zur Welt nicht zu verlieren…

    Umgib dich mit Leuten, die du magst. Sowas steht in krassem Widerspruch zur heutigen Facebookwelt – je mehr Freunde ich habe, desto mehr zähle ich, desto beliebter bin ich.

    Ist das wirklich so? Da hab ich lieber nur eine Hand voll echte Freunde, der Rest ist mir egal.

    Toller Artikel, schön dass dir immer solche netten Sachen einfallen!

    Peter

  15. Tschessi sagt:

    Gut so! Mein Freund und ich sind ein Lehrerpaar. Spießiger geht es kaum.
    Ja und? Ich habe den schönsten Beruf der Welt, werde Generationen von Kindern heranwachsen und sich entwickeln sehen, freue mich nach den Ferien wieder auf die Arbeit, werde (hoffentlich) ein geregeltes Einkommen haben und konnte es nach dem Studium kaum erwarten, endlich wieder im Klassenzimmer zu sein.
    Das mochte ich nämlich schon als Schüler. Den Geruch von Tafelkreide, das Geräusch der Schulglocke und das geschwätzige Treiben auf dem Flur. Galt auch in meiner Schulzeit nicht unbedingt als cool. Aber hey, cool ist, was dich glücklich macht. Punkt.
    Liebe Grüße
    Tschessi

  16. Anni von Positiviphy sagt:

    grosses Herz vom kleinen Mädchen für diesen Post, Joana <3 Ich finds schön, dass du grad so eine Phase mit ganz vielen Motivierenden Texten hast ! Ich glaube das macht vielen Mut. Aber du hast dich zum Schluss verschrieben, das Tier muss Katze heissen, nicht Hund 😛 😉

  17. Lisa K sagt:

    Ich bin auch Spießer. Seitdem ich das akzeptiert habe gehts mir viel besser 😉
    Toll ist es immer wenn ich Freitag abend gefragt werde was ich denn noch mache. Heim gehen und Fernsehen/lesen löst dabei immer komische Blicke aus. 😉

  18. Jana sagt:

    Oh Joana… Ich stimme dir bei allem zu. Ich bin 10,Klasse und auf dem Holzweg hoch 100. Ich habe mich aber schon gebessert 🙂 Aus der „ich will umbedingt cool sein“ Phase bin ich einigermaßen raus, obwohl ich mich manchmal dann doch noch dabei erwische, cool sein zu wollen.

    • Jana sagt:

      Huch, ich war noch gar nicht fertig und es hat schon abgeschickt 😀 Naja auf jeden Fall wollte ich auch unbedingt einen Freund. Hüpsch bitte, zwei Jahre älter und einfach total cool. Mitlerweile habe ich das aufgegeben und jemanden gefunden, der mehr auf meiner Wellenlänge ist. Er ist kein Skaterboy oder Playboy Model, aber er ist unfassbar nett und er hat soviel innere Schönheit und Wärme und er hat gleiche Interessen wie ich. Wir sind (noch) nicht zusammen, aber ich weiß, dass wir irgendwie zusammenpassen. Ich habe schon länger gespürt, dass ich ihn mag, aber ich fand ihn zu „uncool“ und habe mich über ihn lustig gemacht, um selbst cool zu sein. Das alles tut mir unfassbar leid und ich habe mich über ihn lustig gemacht, um selbst cool zu sein. Aber im Moment ist er wirklich die einzige Person die mir etwas bedeutet.
      Ich war mal anders. ich war witzig, offen und konnte überall Freunde finden. Hat sich geändert, ich habe Angst vor Fremden und vor dem was kommen wird. Ich will Fotografin werden, Aber ich weiß dass ich es nicht schaffen werden. So nicht. Selbstvertrauen = unvorhanden. ich habe mich selbst zerstört, herzlichen Glückwunsch. Ich bin mal gerne in die Schule gegangen. Pustekuchen. Hoffe dass ich mein Abi schaffe und dann… ja dann.. Keine Ahnung.. Wünscht mir Glück …

      • Conny sagt:

        Gib Dich nicht auf – Du bist noch so jung, Du kannst alles schaffen!
        Hör auf Dein Herz & denke nicht zu viel drüber nach, was jetzt gut oder falsch ist…

  19. Isabel Julikind sagt:

    Je älter man wird, um so weiser wird man. Und je mehr sich mein Erfahrungshorizont weitet, verschwindet auch die Unsicherheit. Deswegen feiere ich in den letzten Jahren – und mit zunehmenden Alter – meine Geburtstage immer lieber 😀

  20. Vivien sagt:

    Ein wirklich total schöner Post mal wieder 🙂 Ich finde es immer wieder schade, dass es in der Gesellschaft so wichtig ist, Partys zu machen, zu Rauchen, Drogen zu nehmen und Alkohol zu trinken. Denn dann bist du cool. Und Ich hasse alles davon. Ich hasse Partys. Ich wohne in Hamburg und war noch nie feiern aufm Kiez. Ich hasse es und alle wollen einen immer Drängen. Mit 16 war meine Cousine schon die größte Partymaus aller Zeiten und ihre Eltern sagten mir, dass ich es auch irgendwann mal werde. Dass ich auch Spaß haben wollen werde und dass ich das Tanzen in Diskos lieben werde. Ich sagte nein und sie lachten mich nur aus. Ich finde es einfach peinlich, dass man sowas laut Gesellschaft machen „muss“. Meine Eltern gehen feiern, ich hasse feiern. ich hasse tanzen, ich hasse Diskos, Clubs und ekelige Typen, die einen wie Werwölfe anglotzen. Ich hasse es um 6 Uhr morgens nach hause zu kommen und einen Kater zu haben. Wieso wollen menschen das und wieso ist man erst dann cool? Ich habe das Gefühl, dass es in der Gesellschaft wichtiger ist Drogen zu nehmen und jedes Wochenende zu feiern, anstatt wichtige Dinge zu machen, wie sein Abitur oder eine Ausbildung, ein Studium oder was auch immer. Mich ärgert dieses Thema schon lange. Ich habe mich so oft zu Partys zwingen und überreden lassen und fand es kein einziges Mal gut. Dein Text wird mich hoffentlich dazu bringen auch mal Nein zu sagen, Man sollte im Leben einfach nur das machen, was einen Glücklich macht, denn man hat ja nur das eine Leben. Ich habe so einen Schritt schon gewagt und vor über 2 Jahren alle meine „Freunde“ verloren, die ich alle nicht gebraucht habe, weil sie falsch waren.

    Ich wünsche dir also schon mal viel Spaß in deinem großen Haus mit deinen Kindern und Hunden und dem Buch natürlich =D

  21. Aileen sagt:

    Ein wirklich schöner und so ehrlicher Post ! Ich wollte auch immer dazugehören und cool sein, wie die Anderen. Doch dabei war ich nie ich selbst. Nun bin ich einfach, wie ich bin. Habe keine riesen Clique. aber Freunde und eine Familie die mich lieben so wie ich bin. Ich muss nicht jedes Wochenende auf die Rolle gehen und sitze auch mal am Wochenende abends alleine in meinem Zimmer, das macht mir gar nichts, denn es macht mich glücklich und das ist das Wichtigste, finde ich 🙂

    Danke für diese ehrlichen Worte 🙂

    Liebst,
    Aileen <3

  22. Vanilla Mind sagt:

    Seit wann ist man eigentlich ein Spießer, nur weil man sich Haus und Garten wünscht? 😉
    Ich definiere Spießer eher so: Mensch, der eine Abneigung gegen Veränderungen hat und so engstirnig ist, dass er nicht begreift, dass es auch andere Meinungen und Lebensweisen außer seiner eigenen gibt. Das ist ein Spießer.

    Aber das seid ihr alle nicht! 😀 😀 😀

  23. Anela sagt:

    Ich bin auch ein Spießer. beim letzten Stadtbummel hab ich Serviettenringe gekauft 😀 Ich mag auch nie weggehen, rauche nicht (als einzige in meinem Studiengang), trinke höchstens mal ein Glas Wein…aber das ist ok. Ich mag mich wie ich bin, meine Familie und Freunde auch und das ist sehr viel wert 🙂

  24. Ilka sagt:

    Für mich definitiv der beste Post, den ich je von dir gelesen habe! Und auch die schönsten Fotos-so rein, dezent und rosig. Wirklich wunderschön!
    Und dass du mit deinen Erfahrungen teilweise auch die meinen benannt hast, freut mich. Da weiß man, dass es einem nicht alleine so ging.

    Liebe Grüße ans Team!

    Liebe grüße

  25. Nicole sagt:

    Schöner Beitrag 🙂 Ich wünsche mir auch nichts lieber als einen tollen Job und eine eigene Wohnung, die ich dann mit Büchern vollstopfen kann. Nächte durchfeiern? Brauch ich nicht. Dafür steh ich lieber auch am Wochenende schon um 8 auf, damit ich was vom Tag hab. Ich war auch immer diejenige, die Angst vor solchen Aktionen wie Schulschwäntzen hatte 😀 In der 9ten Klasse musste ich zur Therapie, weil ich Zukunftsängste hatte, weil ich so schlecht in Mathe war, während die anderen da ihre ersten Feier-Erfahrungen gemacht haben und sich – zumindest hatte ich den Eindruck – einen Dreck darum geschert haben, was nach dem Abschluss kommt. Vielleicht bin ich da aber auch einfach zu ängstlich. Meine Mama macht sich schon Sorgen, weil ich nie ausgehe, aber wenn’s mich nicht glücklich macht, warum sollte ich’s dann tun? 🙂

    Liebe Grüße
    Nicole

  26. Anna sagt:

    Ein wirklich toller Post!
    Tolle Worte! Tolle Geschichte! Und so viel Wahrheit

  27. Hannah sagt:

    Als ich gerade deinen Post gelesen habe, hat mich das irgendwie glücklich gemacht.
    Ich selber gehe noch zur Schule, bin schüchtern und leise. Ich bin nicht besonders beliebt, hatte noch nie einen Freund und alle sagen „Das ist doch nicht schlimm“. Doch für mich ist das schlimm. Warum? Weil ich cool sein will und das bin ich nicht. Wenn ich jetzt aber so deinen Post lese sehe ich selbst für jemanden wie mich noch Hoffnung.

    Viele Grüße
    Hannah

  28. Anna sagt:

    Danke für diese Ehrlichkeit und die Worte.
    Ich bin auch anders als viele im meinem Alter. Einerseits was das weggehen angeht (brauch ich nicht) andererseits liebe ich es draußen zu sein mit meinem Hunden und an meiner beruflichen selbstständigkeit zu arbeiten.
    Von vielen meinen Bekannten werde ich deshalb belächelt.
    Ich habe gelernt, dass es mich nur glücklich macht, wenn ich meinen Weg gehe und nicht, wenn ich das tue was andere von mir verlangen oder erwarten.
    Im März geht es in die erste eigene Wohnung (also wirklich eigen, da gekauft). Jeder hat gesagt oder gefragt wieso ich mir eine Wohnung kaufe. Für mich ist es das richtige, deshalb 🙂

    Liebe Grüße
    Anna

  29. Fanny_e_ sagt:

    Ich find dich „spießig“ – cool 😉 schön zu lesen, dass dein Mut (so zu sein wie du eigentlich bist) niklas zu verdanken ist! Und danke, dass du auch für gemütliche wohlfühlklamotten bist, und für zweisamkeit statt partykleid und alkoholexzesse 🙂 ab und zu find ich zweisamkeit nämlich auch sehr angenehm 🙂

  30. Leeri sagt:

    Bereust du deine Tattoos denn? So in Nachhinein betrachtet?
    Das Röckchen ist total süß, tolle Bilder und schöner ehrlicher Text.

  31. neben-saechlich sagt:

    Danke für diesen wunderbaren Beitrag – du hast so Recht! Ich bin ganz genau so und bin auch froh, dass vor einigen Jahren erkannt zu haben! 😉

  32. Madame Kitsune sagt:

    Es ist so viel besser anders zu sein als die anderen. Sich von der Masse abzuheben und nicht im Einheitsbrei unterzugehen, der sich damals in der Schule gebildet hatte. Klar hatte man es dann schwerer und man hat bestimmt gedacht, dass mit einem etwas nicht stimmt, weil man nicht raucht, blau macht oder einen Freund hat. Aber im RICHTIGEN späteren Leben ist aus den coolen Kids meistens nicht viel geworden. Komisch… 🙂
    Ich hoffe deinen wundervollen Text lesen viele Teenies, die genau die gleich Phase gerade durch machen und daraus Mut schöpfen, dass nach der Schule wirklich alles besser wird!

  33. Jennifer sagt:

    Ein wirklich ganz toller Post Joana. Ich kann mich sehr in dem wieder finden was du schreibst. Ich bin auch ein Spießer und wohne auf dem Land während meine Freundinnen in Unternehmensberatungen um die Welt jetten. Es ist unglaublich wichtig sich selbst treu zu sein denke ich, dann muss man auch nicht mehr nach links und rechts schauen. Ich finde es großartig, dass du hier so vielen vor allem junge Mädchen Mut machst sie selbst zu sein. Weiter so!!!

  34. Louisa sagt:

    Ich hab all‘ diese Erfahrungen nicht gemacht.. oder mache sie nicht.. ( ich Jungspund 😀 ) und bin eigentlich recht froh drüber.. Oft sind die, die die größten Partys und längsten Nächte mitnehmen nämlich die, die am meisten Hilfe brauchen und am wenigsten cool, geschweige denn sie selbst , sind. Trotzdem erwischt man sich doch immer wieder bei dem Gedanken auch dazu gehören zu wollen weil man sonst seine Jugend verschwendet.. irgendwie Schwachsinn..

  35. Mara sagt:

    Liebe Joana,
    Das sind unglaublich tolle Worte. Dir ist es gelungen jeden einzelnen, der das liest, seinen eigenen Weg bis zu seinem heutigen Ich zu reflektieren. Mir sind einige ähnliche Erinnerungen gekommen und es ist schön zu wissen, dass man nicht allein damit ist. Besonders jetzt vor meinem Abitur Stelle ich mir oft Fragen an mich selbst und dieser Beitrag hat mir Mut gegeben, an meinem Ich alles so sein zu lassen, wie es sein soll 🙂
    Herzliche Grüße, Mara

  36. Julia F. sagt:

    Liebe Joana,
    ich habe (vor allem in den letzten Monaten) ebenfalls herausgefunden, dass ich genau so ein Spießer bin ;>. Früher wollte ich immer berühmt werden, irgendwie ganz besonders sein, keine Kinder haben. nie heiraten und bloß nicht als Hausfrau enden. Das war für mich die absolute Horrorvorstellung, viel zu „gewöhnlich“. Ich will mich immer noch beruflich verwirklichen und das allerbeste aus mir herausholen, aber genau so sehr freue ich mich darauf für ein paar Jahre Hausfrau zu sein, eine Horde Kinder zu haben und am Wochenende Apfelkuchen mit den Äpfeln aus dem eigenem Garten zu backen. Ich bin häuslicher geworden, muss nicht mehr jedes Wochenende um die Häuser ziehen und habe gelernt, dass ich auch gut alleine sein kann. Als ich die ganzen Kommentare unter deinem Beitrag gelesen habe, habe ich mich wirklich gewundert, wie viele Mädels es von „unserer Sorte“ gibt… 😉

    Alles Gute für dich! <3

  37. Annelie sagt:

    Jetzt muss ich auch mal wieder kommentieren, weil ich gar nicht fassen kann, wie ähnlich ich dir in diesen Dingen bin. Im Prinzip könnte ich alles unterschreiben, was du gesagt hast (besonders auch deine Wünsche für die Zukunft, die die meisten anderen ja ach so langweilig und konservativ finden ;)).

    Ich musste an einigen Stellen sogar ziemlich lachen, weil ich dachte: „Das kann doch gar nicht sein, dass jetzt auch ein Post zu diesem Thema kommt und Joana es fast genau so formuliert!“ In ein paar Tagen kommt auf meinem Blog nämlich auch ein Text online, in dem ich z.T. fast das Gleiche schreibe, z.B.: „Ich bin mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem ich weiß, wer ich bin, was ich will und was nicht. Ich stehe hinter den Dingen, die mir Spaß und Freude bereiten und kann „Nein“ sagen zu anderen Dingen, die nicht das Richtige für mich sind. […] Ja, ich habe mich gefunden. Ich bin angekommen. Es war kein leichter Weg, das kann ich euch sagen, aber er war es wert. Ohne die ganzen Umwege, Höhen und Tiefen wäre ich wohl niemals dort angekommen, wo ich jetzt bin: Bei mir.“

    Ich würde mich so freuen, dich irgendwann vielleicht einmal persönlich kennenzulernen. Du bist eine wirklich inspirierende Person! Vielleicht besuche ich ja mal einen eurer Workshops, so weit ist es von mir gar nicht. 🙂

    Liebe Grüße und Respekt, dass du so vielen Menschen immer zeigst, dass es richtig und wichtig ist, zu sich selbst zu stehen! 🙂

  38. Jeannette sagt:

    Das sind tolle Worte!! Sehr schön geschrieben und authentisch. Deine Jeannette

  39. Maikie (click) sagt:

    Ich kann mich sehr gut mit deiner Geschichte identifizieren, denn ich wollte früher auch immer cool sein, nur dass ich versucht habe „normal“ zu sein. besser ging es mir dadurch nicht, also hat es im Endeffekt nichts gebracht – im Ganz-Endeffekt natürlich schon, denn ich habe meinen Weg irgendwie gefunden und dazugelernt 🙂

  40. Julia sagt:

    Also wenn das spießig ist, dann will ich auch mal Spießer werden. 🙂
    Zumindest die eine Hälfte von mir… bin da etwas zweigeteilt, die eine Hälfte von mir würde gerne um die Welt reisen, mit so wenig Verpflichtungen wie möglich, oder im Wohnwagen leben und so viel wie möglich von dem eigenen Essen selbst anpflanzen … so eine Art Aussteigerleben, und die andere Hälfte hätte einfach gerne ein, so normales Leben wie möglich, mit kleinem Häusschen auf dem Land, ein paar Tieren und Familie.
    Wahrscheinlich wird es auf eine Mischung aus beidem raus laufen 🙂

  41. Jenny sagt:

    Ich bin auch ganz klar ein Spießer und stolz drauf. Ich möchte Kinder, einen Hund hab ich schon, ich möchte eine tolle Ehe, ein Haus und Garten – ich schließe mich dir an, richtig spießig halt 🙂
    LG Jenny

  42. Electrofairy sagt:

    Ich bin auch Spießer, und stolz drauf 😉

  43. Wolfgang B. sagt:

    Hallo liebe Joana – ich bins, der „Hahn im Korb“! Schade, dass man Dich nicht Klonen kann, ich würd sofort ein Exemplar nehmen 🙂 Manchmal erschrickt es mich, wie ähnlich wir denken und unsere Erfahrungen sind. Was uns unterscheidet ist, dass ich den Weg in die Einsamkeit gegangen bin – was wohl der richtige und einzig mögliche Weg für mich war.

    Dazu ein Text, den ich bereits mit 16 Jahren geschrieben habe:

    Einsamkeit bedeutet Frieden
    Dunkel erinn’re ich mich, welch leuchtende Erscheinung sie gewesen war,
    das Lächeln ihrer Augen und die Schönheit von dem Haar.
    Sie brachte Licht in meinen Geist, doch erfüllt‘ ihr Anblick mich mit Kummer meist.
    Sie schien so unerreichbar fern, wie am Firmament ein weit entfernter Stern,
    der Kummer hinterließ so manche Narb‘, und schnell merkt‘ ich,
    dass nur die Einsamkeit mir Frieden gab.

    Dezember 1982 wB

    Liebe Grüße

    TheChronist

  44. Seifenblasenoptimistin sagt:

    Liebe Joana!
    Ich hoffe das ganz ganz viele junge Mädchen deinen Beitrag lesen denn du hast recht!
    Meine Jugend war da etwas anders, da ich mich einfach nicht so sehr verstellen konnte und daher fanden die meisten mich uncool. aber heute steh ich da drüber und sehe stattdessen was ich im Leben geschafft habe, so wie du.
    Es freut mich das du mit dir jetzt im reinen bist und deinen weg gefunden hast 🙂
    LG Nicole

  45. Ann-Kathrin sagt:

    Liebe Joana,
    die Bilder sind toll, besonders die beiden letzten gefallenn mir & mir gefällt auch der Text! Sogar mindestens genauso gut. Ich habe ihn tatsächlich von Anfang bis Ende gelesen & auf den meisten Blogs gucke ich mir tatsächlich nur die Bilder an haha 😀 😀
    Ich möchte auch unbedingt ein Spießer werden haha, auch wenn das komisch klingt. Aber ich kann dich da wirklich voll verstehen,

    Liebe Grüße
    Anki

  46. Blaine sagt:

    … ums mit Tocotronic zu sagen:
    „Es gibt nur cool und uncool und wie man sich fühlt“
    🙂

  47. Vivien sagt:

    Toller Beitrag, wie immer – wollte ich dir immer schon mal sagen, wenn ich auf Bloglovin schaue was es so neues an Beiträgen gibt, klicke ich zuerst immer in „Lieblingsblogs“ und schaue, ob „Odernichtoderdoch“ was Neues geschrieben hat! 😀 Egal wie wenig Zeit ich habe..

    Na ja, zurück zum Thema: Ich kenne einiges davon, obwohl ich mich als Persönlichkeit teilweise schon von dir unterscheide behaupte ich mal. Aber beispielsweise sind lange Partynächte gar nichts für mich. Meine Freundinnen sind alle Partymäuse und würden am liebsten jedes Wochenende gehen – anfangs habe ich mir das noch angetan aber hatte nicht häufig so richtig viel Spaß. Irgendwann habe ich immer nein gesagt, sie alle aber nicht so dastehen lassen sondern erklärt dass mir das nicht so viel Spaß bereitet, ich gerne andere Sachen mit ihnen unternehmen und damit hatte sich das. Alle haben mich trotzdem noch lieb (schätz ich mal, ist ja schon ein paar Jahre her :D) und ich bin viel entspannter, weil ich nicht mitgehen muss, nur um dabei dazuzugehören…

  48. Lou sagt:

    Super schön geschrieben – und du hast genau die richtigen Worte gefunden, da finde ich mich selbst ein bisschen wieder.
    Wenn andere angefangen haben, Zigaretten rauchen zu müssen, um sich der Mehrheit zu beugen. Oder schon vor dem 16. oder 18. Geburtstag alle Clubs der Stadt unsicher zu machen oder sich mit der Vodkaflasche im Park zu besaufen, jedes Wochenende die Nächte durch machen und Eskalation brauchen. Ich habe nie verstanden wozu man das braucht und warum verbotene Dinge cool sind. Ich war auch immer glücklich, obwohl ich mich an Regeln gehalten habe, eher Ruhe und Gemütlichkeit bevorzuge: sich treffen, Tee trinken und reden. Und ich bin froh, dass ich mich der Mehrheit nicht gebeugt habe und immer die Handvoll echte Freunde an meiner Seite hatte und immer noch habe, die mich so akzeptieren wie ich bin, weil sie ähnlich sind wie ich.

  49. Maike sagt:

    Liebe Joana,
    ein toller Post, der mir aus der Seele spricht. Ich hab früher immer gedacht, ich müsste am Wochenende „feiern gehen“, weil alle anderen das auch gemacht haben. Dabei wäre ich viel lieber zu Hause geblieben, um zu lesen oder einen Film zu gucken oder einfach nur mit den Mädels zu reden. Heute mache ich das, worauf ich Lust habe, ich bin gern daheim, egal ob allein oder mit Freunden. Ich trinke keinen Alkohol, einfach, weil der mir nicht schmeckt. Ich gehe sehr selten feiern, weil ich so die kostbare Zeit am Wochenende viel besser nutzen kann. Dann muss ich mir anhören, wie langweilig ich bin. Aber ganz ehrlich? Wenn das für manche Leute langweilig ist, dann bin ich mittlerweile gerne langweilig.
    Alles Liebe und weiter so, Maike

  50. Kristina sagt:

    Was für ein wundervoller Text. Während des Lesens konnte ich einige Parallelen sehen. Leider verstellen wir uns meist zu sehr um anderen Personen zu gefallen, doch wir selber leiden darunter. So solles ja nicht sein. Und mal wieder sehr schöne Bilder.

    Liebe Grüße Kristina von KDSecret

  51. Alex sagt:

    Schöner Post! Und ich kann mich darin so wieder erkennen…blaue Haare, probieren, etwas zu sein, das man gar nicht ist und auch eigentlich gar nicht sein will wenn man ehrlich ist, und dann irgendwann zu sich selber finden. Und jetzt brauche ich auch nicht mehr die Nacht durchzufeiern, nur um jemandem zu beweisen, dass ich auch cool sein kann, sondern gehe einfach nach hause, wenn ich müde bin. Sehr gut geschrieben und schöne Fotos! Und ich muss zugeben, es freut mich, mal zu lesen, dass ich nicht die Einzige bin der es so ging 😀

  52. Nadja sagt:

    Wieder ein schöner Post.. dieser erinnert mich ein bisschen auch an einen, den ich vor einigen Wochen selbst verfasst habe.. Nach der Grundschule habe ich meinen Hauptschulabschluss gemacht (keine Vorurteile bitte^^) und erst später hab ich gemerkt wie sehr ich dort versucht hab dazuzugehören.. ich war niemand der geraucht hat, aber ich hab bei Klassenveranstaltungen mitgetrunken, auch, wenn es mir damals nicht wirklich geschmackt hat.. ich hab angefangen mit Leuten zu sprechen, von denen ich wusste, dass sie hinter meinem Rücken über mich reden, nur damit ich das Gefühl hab dazuzugehören und was das schlimmste ist – ich wusste nicht wo ich stehe, jeder hat was anderes gesagt und im Grunde war alles falsch.. Im letzten Schuljahr der Hauptschule hab ich dann die Hauptrolle unserer Theater AG gespielt (hauptsächlich dank meines Lehrers) und ich denke das war das erste Mal wo es richtig Klick gemacht hat.. ich hab ein halbes Jahr vorher auch Jazz Dance gemacht, aber selbst da war ich noch zu verschüchtert.. durch die Rolle des griesgrämigen Scrooge und der Aufführung vor der gesamten Schule + Eltern hab ich gemerkt, dass das so nicht mehr weiter geht.. Ich hab mich in der Theatergruppe im Nachardorf angemeldet, wo ich neben neuen, wunderbaren Freunden auch mein Selbstbewusstsein fand.. 🙂
    In den Jahren in denen ich mein Realschulabschluss und mein Abitur machte stieg mein Selbtsbewusstsein immer noch etwas mehr und ich weiß jetzt wo ich im Leben stehe und, dass ich mir nicht mehr fertig machen lasse von Leuten, die mich nicht kennen etc… In der Berufsschule wurde ich allerdings wieder mit diesen Gefühlen konfrontiert und es ist wirklich schwer da wieder mit fertig zu werden, aber es klappt.. man muss nur den richtigen Anschluss finden und den hab ich, denk ich jetzt auch dort gefunden..
    Nun beende ich diesen Roman aber auch – deine Posts sind immer so wunderbar und ermutigend! 🙂

  53. Claudi sagt:

    Oh, das ist ein toller Text.
    Ich erkenne mich ein kleines bisschen wieder – seit meinem Studium geht es mir ähnlich.
    Ich habe Leute mit ähnlichen Interessen und Meinungen gefunden.. ja einfach so gefunden – ich habe mich nicht anpassen und verbiegen müssen, weil ich nicht allein sein wollte.
    Endlich muss man sich nicht rechtfertigen, weil man manchmal einfach lieber einen Tee trinkt anstatt einem Bier. Oder weil man manchmal einfach lieber die ganze Nacht abgedrehte Filme schaut anstatt zu feiern. Endlich ist man angekommen und kann auf den Weg bis dahin lächelnd zurückschauen.

    • Sonnenblume sagt:

      @Nadja
      Ein sehr schöner Text! In dem ich mich voll und ganz wiederfinde. Auch ich war auf der Hauptschule und hatte ein sehr harte und schlimme Schulzeit. Die mich leider im Nachhinein ziemlich geprägt hat.:-(
      Wobei ich dazu sagen, muss, dass ich schon zu Grundschulzeiten eher introvertiert und schüchtern war. Aber da war es noch nicht so schlimm. Ich hatte meine Freundinnen, habe in der Theater AG mitgemacht. Was mir sehr großen Spass gemacht hat. 🙂
      Aber als ich dann auf die Hauptschule kam und von der ganzen Klasse fertig gemacht wurde, weil ich nicht „cool“ war. Mich nicht cool angezogen habe, geschminkt hab, geraucht habe, Alkohol getruken habe.
      Ist es mit mir bergab gegangen. Seitem fällt es mir sehr schwer auf neue Leute zu zugehen. 🙁 Wenn ich vor größeren Gruppen einen Vortrag/Referat halten muss. Werde ich knallrot, fange an zu schwitzen und werde unsicher.
      Aus diesem Grund war ich auch nie in irgendeinem Verein. Weil ich Angst hatte, dass ich dort auch ausgelacht und fertig gemacht werde.
      Dabei hätte ich im Nachhinein gerne soviele Dinge ausprobiert! Wie Jazz Dance, Theater spielen, Badminton, Ballett.
      Allerdings ist mir jetzt, durch die ganzen Beiträge hier, die ich gelesen habe. Klar geworden, dass ich mich endlich so aktzeptieren muss, wie ich bin. Ich bin kein Mensch, der gerne auf Partys oder in die Disco geht. War auch noch nie in einer. Ich sitze lieber im Kaffee trinken eine Kaffee, Tee eine heiße Schockolade und unterhalte mich mit Freunden.
      Auch kann ich mich gut mit mir selbst beschäfigen. Ich gehe auch nicht gerne raus, sondern bin lieber zu Hause, höre Musik, lese oder schaue einen schönen Film. Mehr brauche ich nicht.
      Außer Freunde!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
      Denn leider habe ich momentan keine Freunde.:-(

      • Nadja sagt:

        @Sonnenblume: Auch, wenn du nicht unter meinem Kommentar geantwortet hast, antworte ich dir mal zurück.. 🙂
        Man muss einfach versuchen sich ein dickes Fell wachsen zu lassen.. ich weiß, dass das nicht einfach ist.. aber reden hilft sehr und wenn es fürs erste auch nur darüber schreiben ist.. hier – http://the-place-for-my-head.blogspot.de/2014/12/andere-mussen-eben-weniger-kampfen.html ist mein Post darüber..
        Um etwas neues auszuprobieren ist es nie zu spät.. du kannst dich ja ganz langsam rantasten, einfach mal schauen wie dir Dinge gefallen, die du machst und dann immer noch wieder aufhören.. Beim Jazz Dance hab ich auch erstmal geschaut und gemerkt, dass das nichts für mich ist.. Das ist ja kein Weltuntergang.. 🙂
        Ich wünsch dir ganz viel Glück für deinen Weg und fühl dich gedrückt! 🙂

  54. Stefan sagt:

    Das hast Du toll gesagt, ich hab mich in so vielen Punkten wiedergefunden. Ja, es stimmt man muss nirgends dazugehören wollen, aber es ist nicht so einfach sich selbst zu finden. Danke für die tollen Worte und behalte die flachen Schuhe ruhig bei 🙂

    lg

    Stefan

  55. Fräuleins Tagebuch sagt:

    Ein sehr schöner Post! Das, was du da beschreibst, hat wohl jeder schon durchgemacht, bzw. steckt noch mitten drin. Ich habe auch nie zu den vermeintlich „Coolen“ gezählt, hatte aber das Gefühl, dazu gehören zu müssen. Meinen Aha-Moment hatte ich schließlich in der zehnten Klasse, als mir klar wurde, dass ich diese Leute nicht einmal mochte. Von da an, habe ich einfach mein Ding durchgezogen. Natürlich auch mit einigen Umwegen – wie du es beschreibst – aber für mich war das ein ganz wichtiger Moment, um mich weiterentwickeln zu können.
    Ich finde es klasse, dass du dieses Thema aufgreifst, weil es vermutlich genug Mädels gibt, die wegen so etwas an sich zweifeln. 🙂

    Liebe Grüße!

  56. bettie sagt:

    sehr schön geschrieben 🙂 genau so einen beitrag hab ich heute gebraucht! es stimmt ja auch, aber irgendwie übersieht man es selber immer, habe ich das gefühl … man vergleicht sich und sein leben doch ständig mit anderen – total überflüssig…

  57. Neele sagt:

    Klingt total nach mir 😀
    Ich liebe es ein Spießer zu sein – Samstagsabends mit Bademantel und Puschen um 9 schon ins Bett gehen <3 Hachjaaa 😀

  58. Talisha sagt:

    Liebe Joana,
    danke für einen sehr berührenden Blogpost. Ich glaube, dass das, was du beschreibst uns alle gewissermaßen widerspiegelt. Es beschreibt gut die Gefühle mit denen ich jeden Tag zu kämpfen habe aber auch, dass ich mir jeden Tag sage: Dann bin ich halt normal. Wer nicht damit klar kommt, hat Pech gehabt auf gut Deutsch gesagt. So fühle ich mich wohl.
    Ich bewundere dich wirklich, dass du so offen hier darüber schreiben kannst. Etwas, das ich mich in meinem Blog noch nicht trauen würde. Sehr erbauend!

  59. Marie sagt:

    Hallo Joana,

    schon wieder ein Post der mein Herz berührt, der eine Brücke baut, der mich ein bisschen so fühlen lässt, wie du dich fühlst.

    Auch mein Partner (mittlerweile sogar Mann) ist Jurist. Und genauso wie bei dir und Niklas, ist er der Mensch, der mir gezeigt hat, dass es völlig in Ordnung ist, wenn ich ich bin. Wenn ich nichts vorspiele, wenn ich mich nicht verstelle. Dass er genau die Seite an mir liebt, die ich wirklich bin.
    Vielleicht liegt es wirklich daran, dass Menschen, die Jura studieren, zu realistisch sind. Zu sachlich. Die nicht in einer Idealvorstellung festhängen und alles verlangen, aber nichts mit bringen. Schön, dass Niklas dir das Gefühl vermittelt, dass du genau richtig bist. Dass du niemand anders sein sollst. Dass er genau dich will.

    Und noch großartiger finde ich, dass du es weiter gibst. An die jungen Menschen da draußen.
    Auch wenn ich glaube, dass man diesen Weg gehen muss, um zu sich selbst zu finden. Dass man sich Tattoos und Narben aneigenen muss, dass man mal einiges durchgetestet haben muss, um zu sich selbst zu finden. Ich denke, du wärst nicht die Joana, die du heute bist, wenn du schon früher zu deinem jetzigen Ich gefunden hättest. Die wären zwar ein paar doofe Erlebnisse erspart geblieben, aber du hättest nicht daraus lernen können. Ich darf nun aber sagen, ich finde dich ziemlich gut, genauso wie du bist!

    Vielen Dank für deine wundervollen Worte!
    Du berührst jedes Mal mein Herz und lässt mich eine zeitlang dem Alltag enfliehen!

    Hab einen schönen Tag!

  60. Frau Fofftein sagt:

    Hallo Joana,

    das ist ein schöner Text. Ich denke aber, diese Erfahrung muss jeder für sich selber machen und ich denke, es ist auch wichtig, sie zu machen. Irgendwann lernt man dann aus seinen Erfahrungen und ist dadurch selbstbewusst genug. Man weiß, was man kann und will und wo man im Leben steht. Ich denke, dieser Prozess gehört einfach zum Älterwerden dazu.
    Und ich finde, bei Teens und Twens ist das Verhalten normal, aber irgendwann sollte es aufhören, dazu gehören zu wollen. Wenn man mit über 30 immer noch so ist, dann würde ich mir Sorgen machen. Ansonsten ist es ganz normal, wenn sich die Ziele im Leben irgendwann ändern und andere Dinge wichtiger sind.
    Liebe Grüße, Frau Fofftein

  61. Mara sagt:

    Danke für diesen Post.
    Ich erkenne mich so sehr wieder!
    Vor 2 Wochen habe ich mit meinem Freund ein Haus gekauft, ganz Spießig mit Garten!
    Aber ich bin froh dort zu sein auch wenn man hört wie Spießig man ist und wie man auf die Idee kommen kann sich die Arbeit mit einem Haus anzutun, wenn in einer Mietwohnung zu leben viel leichter ist, da kümmert sich ja der Vermieter!

    Ich freue mich, jemanden gefunden zu haben, der genauso Spießig ist.
    Danke dafür 🙂 <3

  62. Marco sagt:

    Hallo Joana,
    ich als Junge kann dir da nur beipflichten – ich habe mich auch immer „uncool, ängstlich,,..“ gefühlt, doch das Ende mag uns recht geben und uns zeigen das es richtig war. Ich bin jetzt fast 27 und kann sagen, ich war auch immer der Moralapostel, derjenige der nicht schwänzen wollte oder der eben nicht irgendetwas cooles mitgemacht hat nur um „dazu gehören“ zu können. Heute bin ich heilfroh, das ich es nicht gemacht habe, sondern meinen eigenen Weg gegangen bin. Wenn ich zurück blicke, haben die meisten der coolen ein Leben um das ich sie heute nicht mehr beneide – natürlich basiert das auf subjektiven Einschätzungen – jeder mag etwas anderes und findet es anderes als wichtig.
    Aber ich kann sagen, mein Leben gefällt mir und es wäre sicherlich nicht so geworden, wenn ich nicht der Spießer gewesen wäre und noch bin – ich merke auch heute noch das ich „anders“ bin, aber heute macht es mich stolz und meine Erfolge bis heute zeigen mir das es richtig ist 🙂

    Ich teile deinen Wunsch, später mal ein Haus, Kinder und einen Hund zu haben – ich empfinde es nicht als spießig sondern als erstrebenswert 🙂 Nur das mit dem Buch werde ich mir verkneifen – da hast du mehr zu erzählen als ich 🙂

    Ich finde deinen Blog toll!

    Viele herzliche Grüße
    Marco

  63. FASHION & SEBA sagt:

    Fantastic style !! Beautiful photos !! Pretty girl ! <3

    From Poland With Love !!

    Sebastian , blogger FASHION & SEBA
    http://fashionseba.blogspot.com

  64. Malika sagt:

    Vermutlich sind wir alle im Herzen ein klein bisschen Spießer 😉

  65. Monique sagt:

    Das hast du toll geschrieben liebe Joana <3

  66. Märchenkind sagt:

    Gerade für solche Posts liebe ich deinen Blog! Abgesehen davon, dass ich dich gar nicht spießig finde, aber es ist so wunderbar, deine Worte zu lesen und zu sehen, dass alle mal durch die Gegend irren, einen falschen Pfad nehmen und sich dann durch das Dickicht zurück kämpfen müssen.
    Danke für’s Mut-Machen bei der Lebensaufgabe, man selbst zu bleiben. (:

    Alles Liebe,
    Märchenkind

  67. lizzy sagt:

    Wenn es wirklich das ist, was du selbst willst, super, dann hast du endlich zu dir gefunden, gratuliere!
    Aber es klingt auch nach dem typischen nächsten Schritt der Erwartungen anderer: als Schüler muss man rebellieren, als Student cool sein und danach erwachsen werden und spießig.
    Also hinterfrage es mal, sind Haus und Hund wirklich deine eigenen Träume? Falls ja, gut, dann gibt es wirklich überhaupt keinen Grund nicht spießig zu werden!
    Liebe Grüße Lizzy

  68. Lilli sagt:

    deine Einstellung, top! Finde ich klasse!

  69. Annkathrin sagt:

    Ganz ehrlich Joana. Du bist für mich eins der bewundernswertesten Mädchen, die ich „kenne“ 🙂
    wenn ich deine Post lese, deine Fotos anschaue, dann ist das wie wenn mir jemand einen Schubs nach vorne gibt. 🙂
    Du bist so unglaublich hübsch und wirklich beeindruckend 🙂
    Danke dass du uns allen hier immer den Mut gibst, weiter zu machen 🙂

    Alles Liebe

  70. Maybrit sagt:

    Kennst du noch diese Werbung von früher? 😀 „Papa, wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden.“ Daran musste ich die ganze Zeit irgendwie denken…
    Aber keine Sorgen, im Herzen bin ich auch ein Spießer. Die Hörner wurden ein mal abgestoßen und das war’s. Tut auch ganz gut so. 😉

  71. Katharina sagt:

    Liebe Joana,

    das ist wirklich ein ganz toller Post der mir aus der Seele spricht! Ich wollte auch immer früher cool sein und dazu gehören, Party’s machen und coole Freunde überall auf der Welt haben. Ich wollte ein Stadtkind sein das immer auch zack ist und alle Trends mit macht. Aber so bin ich eben auch nicht. Ich bin eben auch ein kleiner Spießer, mag meinen Hund, nähe, stricke, und baue ein kleines Spießerhaus auf dem spießer Land mitten in der Pampa damit mir niemand auf den Nerv geht. So bin ich nun mal. Und auch bei mir kam das richtige ich erst mit meiner neuen Beziehung raus. Manchmal braucht man eben den richtigen 🙂

    Danke!
    Katharina

  72. Kimi sagt:

    Hey Joana.
    dein Post hat mich sehr berührt, weil ich im Moment eh sehr mit diesem Thema beschäftigt bin. Wer bin ich? Wo möchte ich hin?
    Ich bin jetzt erst in der Oberstufe, heißt ich hab noch ne Menge vor mir.
    Der ganze Kram, man muss cool sein und bestimmtest anziehen und machen geht mir sowas von auf den Senkel 🙁

  73. Lea sagt:

    Was für ein wunderschöner Post. So authentisch und wahr und einfach nur so persönlich. Ich finde es so wichtig, man selbst zu sein. Ich habe noch nie in meinem Leben geraucht oder gekifft, weil ich das nie nötig empfunden habe. Auch wenn es all meine anderen Freunde gemacht haben – außer meine beste Freundin. Wir hatten einen Deal. Standhaft zu bleiben. Mindestens bis 18. Und das wussten die anderen. Und sie haben uns so gelassen. Und trotzdem gehörten wir dazu. Aber das ist in der heutigen Zeit leider kein Standard mehr.. leider.
    Ich bin nun ein halbes Jahr älter als 18, und auch jetzt denke ich mir noch, warum sollte ich es überhaupt probieren? was bringt das mir und das wäre doch sowieso nicht ich. Ich finde, es ist so wichtig, zu wissen, was man wirklich will und was nicht. Ganz allgemein.
    Nur das ist wirklich der Schritt, der erst gegangen werden muss. Den die meisten noch finden müssen. Bis sie zu sich selbst ankommen.

    Lieben Gruß,
    Lea

    http.//zucker-schlecken.blogspot.de

  74. Njunia sagt:

    Das ist sehr schöner Text. Hat mir zu denken gegeben… Vielen Dank dafür
    Liebe Grüße
    Njunia

  75. Casey sagt:

    Das ist ein richtig schöner Post. Ich kann mich richtig hineinfühlen, obwohl ich immer hin- und hergerissen war zwischen diesem .. Ich möchte ich selbst sein, scheiß drauf, was ihr denkt. Und… Ich will doch einfach nur zu euch gehören, nicht unsichtbar sein, Anerkennung. Danke für diesen Text!

    Liebe Grüße und einen guten Start in die nächste Woche wünsche ich dir und dem Lichtpoesie-Team,
    Casey

  76. Ephemerality sagt:

    Der Standpunkt, den Du hier vertrittst, und auch die Message, die Du vermitteln möchtest, sind sehr schön – ein klitzekleines Aber jedoch möchte ich trotzdem anmerken:

    Es ist normal und es gehört vollkommen dazu, sich in Zeiten der Unsicherheit zu einer bestimmten Gruppe zugehörig fühlen zu wollen. Welche auch immer bevorzugt wird und am besten auf die eigene Persönlichkeit passt. Vor allem in der Pubertät gibt es Entwicklungsaufgaben – ja, Aufgaben… die MÜSSEN durchlaufen werden, um zu einer autonomen Identität zu finden. Dazu gehört die Ablösung von bekannten Strukturen und möglicherweise die Anbindung an Jugendkulturen, Cliquen, o.ä. Woher soll man auch wissen, was richtig ist, wenn man sich nicht orientiert hat? Warum also nicht ausprobieren? Warum nicht mal eine schmöken, einen trinken oder irgendwo ’nen Lippenstift mitgehen lassen? Sogar gesetzlich ist verankert, dass „delinquentes“ Verhalten in gewissem Rahmen im Jugendalter normal ist. Kann man ja auch mit „abweichend“ übersetzen. Das heißt nicht, dass eine kriminelle Karriere bevorsteht, sondern drückt lediglich aus, dass ich auf der Suche bin. Wichtig ist dann natürlich, dass man korrigiert wird, dass man Rückhalt hat und Leute, die einem ein ehrliches Feedback geben.

    Und sowohl aus wissenschaftlicher Sicht als auch aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Pubertät mit 18 Jahren nicht schlagartig vorbei ist – man braucht sooo viel Zeit, um den richtigen Platz für sich zu finden. Ständig und stetig entwickelt man sich weiter. Ich fühle mich mit meinen 30 Jahren noch immer nicht fertig – und das ist was Tolles. <3

  77. nröjb sagt:

    Spießig ist definitiv das neue Cool – wenn nicht heute, dann später. Ich bin Inhaber mehrerer Versicherungsagenturen. Was meinst du, was Mädels oft durch den Kopf schießt, wenn man sich kennenlernt – „Versicherungsvertreter, wie langweilig und spießig“.

    Nun, alles eine Frage der Einstellung. Ich finde Altersarmut wesentlich langweiliger.

    Im Übrigen habe ich mich in deinem Text auch mehrfach wiedergefunden. Vor Allem, nach der ersten gescheiterten „großen“ Beziehung. 😀

  78. Laura sagt:

    Ich weiß noch nicht, was mich noch so alles im Leben erwarten wird, denn ich habe noch viel vor mir, aber schon jetzt fühle ich mich manchmal so richtig spießig. Das ganze Wochenende zu Hause im Bett verbringen, mit einem guten Buch, einer Tasse Tee, Joggen gehen und mit Freunden lieber einen Filmeabend machen, als feiern zu gehen. Irgendwie habe ich diese Sachen schon immer sehr geschätzt, aber gleichzeitig brauche ich auch meinen Ausgleich. Manchmal ist mir einfach danach, den Matheunterricht ausfallen zu lassen, abends mit Freunden feiern zu gehen und sich dabei eine Zigarette zu gönnen. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich dazu in letzter Zeit immer weniger den Drang habe, würde ich es nie ganz aufgeben wollen.
    Aber diese andere Seite zu zeigen, die, die gerne liest und kein Problem damit hat, auch mal einen Tag zu Hause zu bleiben, wird oft nicht akzeptiert. Ich werde so oft falsch eingeschätzt, weil ich eben beide Seiten an mir habe. Aber ich bin NICHT NUR so oder so. Später möchte ich auf jeden Fall auch ein ganz langweiliges Spießerleben haben. Ich brauche keine wilden Abenteuerreisen und Partynächte, ich will auch nicht Millionärin oder Schauspielerin werden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Leute vergessen, das Normale zu schätzen. Das Normale ist ihnen einfach zu langweilig.

  79. Franzy vom Schlüssel zum Glück sagt:

    HEy Joana,
    das ist so schön zu lesen, denn auch mir ging und geht da so.
    Man denkt nur immer: die anderen sidn nicht so spießig wie ich.. im endefekt sind sie es doch 🙂
    ganz viele liebe Grüße
    Franzy

  80. Daniela sagt:

    Dieser Beitrag macht dich umso sympatischer! Und irgendwie sehe ich mich dort auch ein kleines bisschen 😉 Spießer sind halt cool ;)!

  81. lisa sagt:

    Liebe Joana, deine Texte inspirieren mich immer wieder und besonders dieser hilft mir selbst bei meiner „Selbstfindung“. Du bist großartig weil du bist wie du bist und ich möchte das auch sein. Ich möchte ich selbst sein. Kein Abklatsch eines YouTubers, Bloggers oder irgendeines Tumblr – Mädels. Vielen Dank dass du so bist wie du bist und diese Erfahrung mit uns teilst. Ich bin mir ziemlich sicher, ich bin nicht allein mit meiner Meinung.
    Ganz ganz ganz Liebe Grüße.
    Lisa ♡

  82. ela sagt:

    Hey,

    So bissl schmunzeln muss ich ja doch. Du bist 25, wenn du erst mit 30 angekommen wärst, wäre das auch ok. Oder mit 40. Wichtig ist, dass du JETZT glücklich bist 🙂

    Ich war zu Schulzeiten immer die Außenseiterin: habe mich nicht um Markenklamotten und co geschert, das einzige was ich mitmachte: Knöchelturnschuhe (ja, meine Hauptzeit waren die Neunziger, Abi 97). Ich habe angezogen was ich wollte ohne auf Mode zu achten, vor allem bei Farbkombis. Schon damals wars so, was ich anhatte wurde ca 1Jahr später wieder modern und ich änderte wieder meinen Stil. Als ruhiger Außenseiter und Nerd war ich mega einsam, was mir recht war. Heute kann ich sagen wow es war mir nie bewusst wie sehr ich zu mir selbst stand. Damals war ich extrem schüchtern und dachte auch ich will sein wie die Anderen. Heute sage ich: thanx god ich habe es nie vetsucht und war auch immer der Moralapostel.

    Das wichtigste datan? Bedanke dich bei deiner Vergangenheit. Ohne sie wärst du heute jemand anderes und wohl nicht mit deinrm Schatz in deinem jetzigen Leben.

    In dem Sinne, gehe weiter deinen Weg.

    LG

    Ela

  83. Melissa sagt:

    Liebe Joana,
    WOW
    Total toller Text und einfach nur so wahr. Richtig schön geschrieben und ich finde mich so sehr in deinen Worten wieder . Ich finde es sehr schön wenn man dann an dem Punkt angekommen ist an dem du jetzt bist . Ich finde es sehr bewundernswert das du in deinem Leben jetzt glücklich bist und weißt was du willst denn das können nicht viele von sich behaupten. Allerdings ist auch schwierig erst einmal so Menschen zu finden die einem so ähnlich sind das sie die eigene Lebenseinstellung verstehen. Heutzutage ist es schwierig wahre Freunde zu finden wenn man sie nicht schon von klein auf hat. Auch wenn du früher eine schwere Zeit durchlebt hast, bin ich mir sicher dass dich das geprägt hat denn solche Momente oder auch schwierige Ereignisse in unserem Leben machen uns zu dem was wir sind.
    Mach auf jeden Fall weiter mit dem was du machst, denn deine Texte machen vielen Menschen Mut und geben ihnen Hoffnung wenn sie so etwas lesen.
    Auch zu wissen das sie nicht alleine dastehen, das es noch andere gibt denen es so geht oder auch ging.

    Ganz liebe Grüße
    Melissa

  84. Maya sagt:

    Hey Joana,

    schöner Post. Bei einigem konnte ich mitfühlen, weil es mir auch mal so ging, jeder kennt sowas ja.
    Aber toll das du jetzt so glücklich bist, das freut mich 🙂
    Das Outfit gefällt mir sehr gut. Vor allem die Farben und der süße Rock. Der flattert so hübsch 🙂

    süße Grüße Maya

  85. Anna sagt:

    Hi Joana,

    ich glaube das ist der Fluch unserer Generation. Wir haben keine große Depression, kein schweres Schicksal, wir müssen uns nicht gegen Ungemach zur Wehr setzen und in unserem ganzen Wohlstand, da findet sich für viele nur sehr schwer ein Sinn.

    Wenn ich mir deinen Beitrag ansehe, dann fällt es mir schwer, darin ein Bild von einem „ausgestoßenen“ oder gesellschaftlich in Verhaltensmuster „genötigten“ Menschen zu erkennen. So wie du da stehst, mit deiner schicken H&M Kleidung, deinen schönen Gesicht, deinem wallenden Haar und deiner jeden westlichen Ideal entsprechenden Figur, da kann ich mir nur sehr vorstellen, wie du gegen das große Ungemach gekämpft hast.

    Ich kann dir sagen, ich war als Kind häßlich. Unsere Familie hatte nicht viel, ich war der Aussenseiter, ein Nerd, am Rande der Randgruppe. Keine Markenklamotten, kein coolen Spruch auf den Lippen, wenig soziale Kompetenz weil ich erst sehr spät unter Kinder war (Kindergarten: Fehlanzeige). Ich hatte keine Chance dazu zu gehören, von vornherein nicht. Fett Unterstützung in der Schule? Fehlanzeige. Die Chance zu studieren? Fehlanzeige. Ich will ganz sicher nicht über mein Leben jammern, denn es geht mir sehr gut, ich lebe mit meiner tollen Familie in einem Haus, das ich mir selbst erarbeitet habe, hab meinem M.Sc. gemacht, verdiene gut, hab alles was ich mir wünsche und bin sehr glücklich. Was ich hier in Frage stellen will ist, ob es für dich wirklich so viel Anlass zu jammern gibt? Du hattest die Wahl ob du dazu gehören willst oder nicht. Du wurdes nicht gemobbt oder ausgeschlossen. Du hattest, davon bin ich überzeugt, ungefähr 1000% mehr Möglichkeiten, als ich sie zu Beginn hatte. Du kannst dir aussuchen ob du Spießer oder was anderes bist. Andere haben diese Möglichkeit nicht, für die muss das wie Hohn erscheinen.

    Ich möchte dich mit dem Kommentar nicht angreifen oder trollen. Schließlich kenn ich dich ja nicht und weiß nur wenig über deinen Hintergrund. Aber der Eindruck ist zumindest jetzt bei mir aufgekommen. Wenn ich mit meiner Einschätzung falsch liege, dann bitte ich das schon vorab zu entschuldigen.

    Liebe Grüße
    Anna

  86. Michelle sagt:

    Hey Joana, deine Posts sind so toll, ich finds echt toll wie du „Spießer“ sein willst. Irgendwie versucht jeder cool zu sein- und scheitert meistens. Man hat Angst, zuzugeben wer man ist und was man von allem hält. Ich finds cool, wie offen du das mit allen hier teilst. Es macht Mut, selbst ein „Spießer“ zu sein. Danke für deine Inspirationen und deine Ermutigung.
    Liebe Grüße, Michelle. 🙂

  87. Christina sagt:

    Hallo 🙂 Bin durch Zufall über GoogleBilder auf deine Seite und diesen Post gestoßen. Ich erkenne mich (bis auf die Piercings und Tattoos) zu 99 % wieder in deinem Text. Dankeschön für die ehrlichen Worte, sie machen bestimmt noch mehr Mädchen Mut. Im Grunde sind wir Spießer doch eh glücklicher, weil wir uns nicht verstellen. Ich hoffe du bist immer noch glücklich mit deinem Jura-Student 😉

  88. M. sagt:

    Liebe Joana
    ich wollte dir eigentlich nur Danke sagen. Seit ich deinen Blog entdeckt habe, habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst entdeckt habe. Besonders dieser Post hat mich genau getroffen. Ehrlich mir sind die Tränen gekommen. Mir geht es nämlich genau so wie dir damals. Ich bin auch ein Spießer. Und ich will auch immer cool sein. Vielen Dank dass du mir mit jedem Post Mut gibst. Mut, und das Gefühl mich gefunden zu haben. Danke M.

  89. Paul Scheidt sagt:

    Danke für den schIönen Beitrag. Ich war schon immer ein Spießer und bin auch stoltz darauf. Als Kind war ein Eigenheim, Frau, Kinder und Ingenieurberuf mein Traum. Ich war absolut uncool. Jetzt habe ich meine Ziele erreicht und merke, daß all die „cool kids“ von meiner High School gar nicht mehr so cool sind und noch dazu mich beneiden.

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