Hallo! Ich bin Marie, 23 Jahre alt und (zusammen mit Alina) Mediengestalter-Azubine von odernichtoderdoch. Ihr werdet euch nun vielleicht fragen, warum ihr mich erst jetzt kennenlernt? Im Prinzip ist es ganz einfach – ich habe gerade erst meine Ausbildung begonnen. Mittendrin.
Warum so plötzlich? Was war davor?
Bis vor ein paar Wochen habe ich tatsächlich noch Betriebswirtschaftslehre an der FH Münster studiert. Jetzt mache ich eine Ausbildung zur Mediengestalterin. Ja, man könnte sagen zwischen einem BWL Studium und einer Mediengestalter-Ausbildung liegen Welten – in vielerlei Hinsicht.
Entscheidungen
Wie sicherlich viele von euch auch, plagte mich bereits vor, während und nach dem Abitur die große Frage „Was möchte ich werden?“. Da mir die Schule und das Abitur bis auf ein paar Fächer, wie Chemie, Bio und Physik eigentlich recht leicht gefallen sind und ich alles ziemlich gut aber nichts richtig perfekt beherrschte, habe ich mich nach dem Abitur kreuz und quer für unterschiedlichste Studiengänge beworben. Von Jura über BWL, Wirtschaftspsychologie, Lehramt, Architektur und Städtebau, Kommunikationswissenschaften und so weiter, war alles dabei. Habt ihr schon einmal so eine „Broschüre“ mit allen Ausbildungsberufen und Studiengängen, die es so gibt durchgeblättert? Man wird von der Vielzahl an Berufen die es gibt erschlagen und bei 99% kann man sich anhand der Beschreibung nichts wirklich genaueres vorstellen.
Mit der endgültigen Entscheidung ist man dann aber meist zum Glück nicht und auf der anderen Seite leider nicht allein. Da sind natürlich noch die eigenen Eltern, Verwandte, Freunde und Bekannte, die bei deiner Entscheidung mitwirken. Dinge wie „ein BWL-Studium ist eine solide Basis“, „mit einem Designstudium oder einer Ausbildung zur Mediengestalterin findet man keinen Job oder „kann von dem Gehalt nicht leben“ hörte ich nicht selten. Hinzu kommen natürlich auch noch die eigenen Erwartungen und Vorstellungen und die große Unsicherheit und Angst die falsche Entscheidung zu treffen.
Entscheidungen. Dieses Wort mit den 14 Buchstaben hat mir schon so einiges an Kummer bereitet.
Letztendlich habe ich mich nicht direkt nur für das BWL-Studium entschieden, sondern vielmehr für die Stadt – das wunderschöne Münster.
Wer nichts wird, wird Wirt
Bereits ab dem ersten Tag im Studium habe ich mich irgendwie fehl am Platz gefühlt. Ich habe zwar schnell gute Freunde gefunden und auch wirklich nette Leute kennengelernt, doch mit dem Großteil konnte ich tatsächlich nichts anfangen und die typischen Vorurteile die man gegenüber BWLern so hat, wurden oft erfüllt. Einerseits diejenigen, die nicht wissen, was sie sonst machen sollen, von denen tatsächlich schon einige das Studium bereits am Anfang abgebrochen haben. Andererseits hochengagierte oder völlig konservative Leute mit keinerlei Persönlichkeit.
Die Licht- & Schattenseiten vom Studium
Wenn man nach dem Abitur ein Studium beginnt, wird man völlig ins kalte Wasser geschmissen. Man wird quasi gezwungen schnellstmöglich selbstständig, gut organisiert und strukturiert zu werden und viel Durchhaltevermögen und Ehrgeiz mitzubringen. Aus 10 Seiten die man für eine Klausur in der Schule lernen musste wurden 1000 Seiten Skript und Literatur und aus 45 Minuten Unterrichtsstunde werden auch schon mal 180 Minuten Vorlesung. Natürlich kann man sich viele der Arbeitszeiten etc. frei einteilen, sodass man auch viel und schöne Freizeit während eines Studiums genießen kann, doch fehlt die nötige Disziplin, so kann eine Klausurenphase auch zum ziemlichen Desaster werden.
Nach dem zweiten Semester fasste ich nach einer ziemlich deprimierenden Klausurenphase den Entschluss, endlich meinen immer in mir schlummernden Traum eines Designstudiums anzugehen. Also gestaltete ich parallel zu meinem BWL-Studium eine Bewerbungsmappe wofür ich einen Zeichenkurs besuchte und versuchte endlich mein Glück. An dieser Stelle kann ich allen nur raten, die vor dem gleichen Problem stehen: Probiert es einfach aus, damit man am Ende nicht sagen kann „ach, hätte ich doch mal…“.
Leider hat es am Ende nicht für mich gereicht, also fand ich mich damit ab mein BWL-Studium durchzuziehen, was mich zwar nicht glücklich machte, doch einen wirklichen Plan B hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Die einzige Motivation, die mich antrieb war die, nach dem Studium das zu machen, was mir wirklich Spaß macht. Denn neben dem Studium habe ich von Anfang an immer in kreativen Start-Ups gearbeitet. Seit Oktober sogar bereits bei odernichtoderdoch. Zuerst als Packelfe und später dann auch im Kundenservice und als „Instagram-Fotografin“.
So hat es sich dann auch ergeben, dass ich nun mein Studium abgebrochen und eine Ausbildung zur Mediengestalterin bei odernichtoderdoch mache. Glaubt mir, das war auch keine einfache Entscheidung – denn wenn man im Studium schon so weit gekommen ist (unglücklich oder nicht), überlegt man sich zweimal, ob man alles hinwirft. Der wichtigste Punkt, der mir bei meiner Entscheidung geholfen hat: Ich war nicht glücklich. Und das wollte ich ändern.
Mein Rat: Erst Studium oder Ausbildung?
Auch wenn ich jetzt erst ein paar Tage lang offiziell Azubi bin, kann ich jedem ans Herz legen erst einmal eine Ausbildung zu machen, wenn man sich nicht sicher ist, was man studieren möchte oder in welche Richtung man gehen will. Zum einen hat man so schon einmal einen Grundstein gelegt und zum anderen verringert sich der Druck bei einem späteren Studium, da man immer einen Plan B hat.
Für mich kann ich sagen, dass ich mich lange nicht mehr so glücklich und zufrieden gefühlt habe. Ich muss mich noch daran gewöhnen, dass ich plötzlich völlig interessiert im Berufsschulunterricht sitze und die Pflichten und die Arbeit mir unheimlich viel Spaß und Freude bereiten. Mein Gefühl sagt mir, dass dies genau der richtige Schritt war. Doch dazu muss man sagen, ich bereue auch nichts und bin an dem Studium wirklich gereift und habe viel dazugelernt.
Traut euch, eure Träume zu verwirklichen – egal, was die anderen sagen. Man muss bei so etwas einfach auf sein Bauchgefühl hören und darf sich bei Misserfolgen nicht unterkriegen lassen.
Wie sagt man so schön? Hinfallen ist keine Schande, nur liegen bleiben.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder steht ihr gerade vor der „großen“ Entscheidung?
Hallo ??
Ich finde deine Entscheidung echt super, da kannst du stolz auf dich sein! Ich wäre gerne so mutig, wie du… Doch leider stehe ich mir selber dabei sehr im Weg! Ich kann mich schnell für etwas begeistern, doch nach kurzer Zeit und ganz viel nachdenken kommen die Zweifel, was ist wenn ich versage, mich noch einmal umentwickelnde, es doch nicht das richtige es ect..
Woher hast du gewusst was du machen möchtest und hast auch die Stärke gefunden es durch zu ziehen?
Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei deiner Entscheidung und freue mich schon sehr mehr von dir zu hören und sehen ?
Liebe geüße janine
Liebe Janine,
vielen Dank für deine lieben Worte. Glaub mir, auch für mich war es überhaupt keine leichte Entscheidung. Immerhin brauchte ich einige Jahre, um diesen Schritt zu wagen. Bei mir war es einfach das Bauchgefühl und weil ich mich bei odernichtoderdoch ohnehin so wohl gefühlt habe. Man könnte sagen bei mir hat sich ein Kippschalter umgelegt, wo plötzlich alle Ängste und Zweifel verschwanden. Viel hängt glaube ich auch damit zusammen, dass man oft die Erwartungen anderer erfüllen möchte und sich somit total einschränkt. Und leben wir nicht alle nur einmal :)? Heutzutage ist es glaube ich völlig normal, dass man sich ständig weiterentwickelt – und das ist auch gut so.
Schalte einfach für einen Moment deinen Kopf aus und höre auf dein Gefühl :).
Ich wünsche dir, dass du dieses Gefühl ganz schnell bekommst.
Liebe Grüße,
Marie <3
Sehr schön geschrieben, ich fühl so mit dir. Ich habe nach 3 Semestern Politikwissenschaft hingeschmissen (wie kam ich eig auf Politik xD) und dann eine schulische Ausbildung zur Grafikdesignerin angefangen und letztes Jahr abgeschlossen. Jetzt bin ich im Ausland und schließe dieses Jahr mit dem Bachelor ab.
Das hat alles sehr viel Mut erfordert und ganz viel „was wäre wenn“ und „was ist wenn das und jenes passiert“. Es ist immer die richtige Entscheidung wenn man nicht glücklich ist und es ist schön zu lesen, dass du deinen Platz gefunden hast 🙂
Liebe Meritt,
dankeschön :). Es ist so spannend und erleichternd zu lesen, dass es nicht nur mir so geht. Schön, dass du deinen Weg gefunden hast! Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deinem Bachelor 🙂
Liebe Grüße,
Marie
Liebe Marie,
ich finde diesen Beitrag von dir so wundervoll, es mag sein das es vielleicht auch daran liegt, das ich selbst in so einer Situation stecke, ich aber diesen Schritt nicht gehen kann weil ich alles auf einen Schlag verlieren würde. ich würde so weit gehen und behaupten das ich sogar meine Familie, Freunde verlieren würde weil sie es einfach nicht verstehen würden. Ich stehe jeden morgen auf und fühle mich nicht wohl mit dem was ich tue. Ich habe das Gefühl ausbrechen zu müssen und meinen Traum zu Leben, der einfach wo anders sein würde. Dinge zu riskieren um vielleicht sein wahres Glück zu finden, was einen erfüllt. Ich bin auf der Suche nach diesem Gefühl das mich vollkommen macht und das mich spüren läßt das ich angekommen bin. Dafür würde ich viele Chancen nutzen , um auszutesten ob es das sein wird.. Bis dahin bleibe ich gefangen aber dein toller Text hat mich für ein moment Träumen lassen, von etwas das besser ist. Dank dafür Marie, ich wünsche dir alles alles liebe dieser Welt. Mary
Liebe Mary,
ich weiß, wovon du redest. Anfangs habe ich mich auch nicht getraut etwas zu sagen und natürlich wird es immer Menschen geben, die mit deiner Entscheidung nicht einverstanden sind, doch letztendlich ist es dein Leben. Und egal welche Entscheidung du triffst, es sollte den anderen keinen Grund und kein Recht der Welt geben sich gegen dich zu stellen. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du es schaffst glücklich zu sein und dich traust die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und noch viel mehr wünsche ich dir, dass egal was passiert, es immer jemanden gibt der dich und deine Entscheidungen bedingungslos akzeptiert. Lebe deine Träume und vertraue auf die positiven Dinge im Leben. Für dich auch nur das beste 🙂 Deine Marie
Wow, das ist wirklich ein großer Schritt, den du gegangen bist. Im Hintergrund immer Menschen, die Zweifeln, ob du deine Entscheidung wirklich gut überdacht hast (als ob man selbst nicht schon genug zweifelt) ich finde es toll, so mutig zu sein und sich vielleicht auch mal gegen einen Rat von außen zu stellen. Ein Job, der einen glücklich macht ist sehr viel mehr wert als Geld. Man verbringt so viel Zeit auf der Arbeit, dass diese einem wirklich Spaß machen sollte! Ich wünsche dir ganz viel Glück, Freude, Erfolg und Spaß bei odernichtoderdoch 🙂
Fenja
Liebe Fenja,
ja genau der Meinung bin ich auch :). Man denkt immer Geld sei das einzige, was glücklich macht – doch dem ist keineswegs so. Zudem kann man doch auch nur wirklich erfolgreich mit Dingen sein, die einem wirklich gut liegen und Spaß machen.
Ich danke dir und sende dir viele liebe Grüße,
Marie
Hut ab! für deine Entscheidung. Ich hab letzte Woche meine Kündigung abgegeben und fühle mich seitdem wie befreit (auch wenn die ferne Zukunft noch ungewiss ist). Nur der Weg bis dahin war echt hart. Ich wünsche jedem den Mut, sich fürs Glücklich sein zu entscheiden. Dir alles Gute 🙂
Liebe Katharina,
das mit der ungewissen Zukunft kenne ich, doch vielleicht sollte man manchmal einfach nur im Hier und Jetzt leben :). Das erspart einem auf jeden Fall das ganze Kopfzerbrechen. Glückwunsch zu so viel Mut und viel Erfolg für deinen weiteren Weg :).
Liebe Grüße,
Marie <3
Liebe Marie,
ein sehr schöner Beitrag! Ich denke, so wie dir geht es leider viel zu vielen, doch leider schaffen nicht alle so super wie du den Absprung in ein Leben, das sie wirklich glücklich macht. Viele geben sich dann einfach mit dem zufrieden, was sie haben und unterdrücken ihren Wunsch nach einem Beruf, den sie lieben. Deshalb finde ich es auch wirklich beeindruckend und schön, dass du es geschafft hast, deine „Komfortzone“ zu verlassen und dir das zu suchen, was besser zu dir passt!
Viele liebe Grüße
Leonie von glowing
Liebe Leonie,
danke für deine lieben Worte. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass es mein Leben ist und ich das tun muss, was mich glücklich macht und nicht das, was andere vielleicht von mir erwarten. Aber besser spät als nie – und das möchte ich auch anderen mit auf den Weg geben :).
Liebe Grüße aus Münster sendet dir
Marie
Liebe Marie,
danke für diesen Blogeintrag! Ich kann mich darin so gut wiederfinden. Ich selber habe vor zwei Jahren mein Abitur gemacht und danach einfach mal Biologie studiert, weil ich in der Schule gut darin war… Habe es nach einem Semester wieder abgebrochen und mich neu orientiert. Psychologie, Medizin, Jura, BWL, für mich kam fast alles in Frage, weil mich alles irgendwie irgendwo interessiert und ich mich schnell für Sachen begeistern kann.
Ich fange jetzt zum Sommersemester an Jura zu studieren, und bin mir genauso unsicher, wie vorher. Aber ich weiß, wenn es mir keinen Spaß macht, werde ich nicht weitermachen.
Aber was dann? Die Zeit rennt davon.
Ich bewundere deine Entscheidung sehr und bin mir auch ziemlich sicher, dass du die richtige getroffen hast! Ich wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg und man sollte seine Träume, die man mal hatte, und vielleicht aus Vernunftsgründen oder durch äußeren Einfluss verdrängt bzw nichtig gemacht hat, nie aus den Augen verlieren.
Ich hab nämlich seit ich klein bin auch Träume: Fotografie, Reisen, mit gleichgesinnten Menschen zusammenarbeiten, einen Beruf ergreifen, der Spaß macht, und das machen, was man wirklich möchte und wo man mit Herzblut drinsteckt.
Hachja, schon witzig, dass ich das schreibe und jetzt bald dieses Studium angehe. Aber ich denke mir, es schadet mir nicht, und ich werde merken, ob es passt oder nicht. Es sind Erfahrungen, an denen ich wachsen kann. Man muss dann nur den Mut haben, seinen Träumen nachzugehen und diesen Mut hattest du!
Und Angst vor der Zukunft? Braucht man dann eigentlich nicht mehr zu haben, weil wenn man etwas tut, das man liebt und das man gut kann, dann strengt man sich auch an und man wird Erfolg damit haben.
Ich wünsche dir nur das Beste für die Zukunft und bei odernichtoderdoch kann man glaube ich nur glücklich werden 🙂
Allerliebste Grüße,
Annika
Liebe Annika,
danke für deinen Kommentar. Du solltest keine Angst davor haben, dass das Jura Studium eventuell nicht das richtige ist – wie soll man sowas auch vorher wissen :). Und genau, man reift und wächst mit seiner Lebenserfahrung und hinterher ist man sowieso immer schlauer ;). Aber Fehltritte können einen auch total stärken und den richtigen Weg zeigen. Deshalb habe Mut deine Träume zu verwirklichen!
Ich wünsche dir auch alles Liebe für die Zukunft und einen hoffentlich tollen Start ins Studium.
Liebe Grüße,
Marie
Fantastischer Beitrag. Ich erkenne mich total wieder 😉 (Vom Gesundheitsmanagement Bachelor zur Fotografin und Fotoredakteurin!)
Du hast alles richtig gemacht. Ich wünsche dir einen guten Start für den Beginn (d)eines neuen, schönen Lebens!
Lisa
Super Beitrag! : )
Mir ging es gebau so wie dir, nur dass ich nur ein Semester studiert hatte um dann Mediengestalter zu werden : ) und trotz der schweren Zeit in der Ausbildung (unfähiger Ausbilder – musste mir alles selbst beibringen…) bereue ich es absolut nicht! Und was mache ich jetzt? Ich studiere wieder, aber dieses Mal etwas was mir wirklich Spaß macht, und selbst wenn es nicht klappen sollte kann ich immer noch in meinem Beruf arbeiten : )
Liebe Marie,
danke für diese ehrlichen Worte! Ich bin auch 23 Jahre alt, war in der Schule immer eine der Besten und wusste ganz genau, was ich werden will. Jetzt – 5 Jahre nach dem Abitur – passt meine ursprüngliche Zukunftsplanung nicht mehr zu mir. Ich wollte habe damals davon geträumt, beruflich die Welt zu bereisen, überall die Beste zu sein und vor allem für die internationale Karriere zu leben. Große Pläne, die mir auf einmal nicht mehr erstrebenswert erscheinen. Ich habe im letzten Jahr einen ziemlichen Schicksalsschlag erlitten, bin mir der Endlichkeit von Leben konfrontiert worden und habe meine Familie und meine „Liebsten“ noch einmal neu zu schätzen gelernt. Die große Karriere auf biegen und brechen reizt mich nicht mehr, ich will einen Job der mich zufrieden macht – aber genug Zeit und Raum lässt für meine Liebsten. Ich will nicht mehr jahrelang im Ausland rumschwirren – und wenn doch, dann zusammen mit meinen Lieblingsmenschen. Doch was sagen „die anderen“ wenn ich beim nächsten Treffen erzähle, dass aus meinen tollen, ehrgeizigen Plänen nichts wird und ich doch nur etwas gewöhnliches machen will? Habe ich versagt?
Ich schwanke aktuell noch hin- und her, ob ich den Schritt wirklich wagen soll und dein Posting inspiriert mich jetzt in diesem Moment dazu, dass man mit 23 nicht unbedingt mit den Entscheidungen leben muss, die man mit 18 getroffen hat, dass etwas zu ändern keine Schande ist, kein versagen.
Danke liebe Marie, ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft als Mediengestalterin. Ich bewundere deinen Mut, diesen Schritt zu gehen. Man sollte viel häufiger in sich hinein horchen, ob man noch glücklich ist.
Liebe Grüße,
Julia
Das ist ja so schön, dass du so deinen Weg gefunden hast! Ich freu mich richtig für dich mit!
Auch ich bin gerade in so einer Phase, finde nur leider momentan nicht den richtig Weg… Aber es motiviert mich, dass zu lesen und macht Mut. Denn Mut haben ist dabei so wichtig!
Bin gespannt mehr von dir zu hören.
Wirklich ein sehr schöner Beitrag. Stehe auch vor der Entscheidung Studium oder Ausbildung? Habe mich jetzt auch erst mal für die Ausbildung entschieden, um einen Fundament zu haben. Du hast mich mit diesem Beitrag total in meiner Entscheidung bestärkt, so dass ich mir nun endgültig sicher bin das Richtige zu tun. 🙂
Liebe Grüße
Jenny
Ich befinde mich in der gleichen Situation. Ich bin von einem kleinen Dörfchen östlich von Berlin (eigentlich schon fast in Polen) nach Rostock gezogen um hier Agrarwissenschaften zu studieren. Nach meinem Abi 2014 habe ich ein FÖJ gemacht, welches mir mein ganzes persönliches Glück raubte. Ich verlor meine Freunde, meine Persönlichkeit.. 3 Wochen am Stück ohne Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt und nur Geschreie und strenger Umgangston. Ich war so unglücklich. Selbst danach stellte sich keine Gelassenheit bei mir ein. Nicht einmal über meinen Studienplatz freute ich mich. Irgendwie schwebte mir wohl schon im Hinterkopf die Frage entgegen „Ist es wirklich das, was du willst?“. Für mich war klar, dass es irgendwas mit Tieren sein muss, denn das liegt mir. Aber immer mehr bekam ich den Gedanken, dass ich mich dieser Marterie lieber nur privat widmen sollte, statt beruflich.
Ein halbes Jahr später kann ich ganz klar NEIN sagen. Ich komme mit den Leuten nicht zurecht (solche Ponypüppchen oder Leute, die nicht einmal bis 5 zählen könen (entschuldigt mich bitte). So lief ich alles scheifen und saß Tag ein Tag aus in meiner Wohnung und sah meinen Freund dabei zu, wie er die Nerven wegen mir verlor.
Jetzt hab ich es aber satt. So will ich nicht mehr leben, denn das kann man nicht Leben nennen. Ich habe einige Maßnahmen ergriffen. Vor meinem FÖJ war ich sehr ausgeglichen und fröhlich. Zu dieser Zeit schwappte das Journaling (Pinterest sei dank) zu mir herüber, also ich schrieb in einem schönen Notizbuch nieder, was mich bedrückte, tobte mich dazu mit Washi Tape und Illustrationen aus. An dem knüpfte ich an und bin nun seit einigen Wochen wieder dabei. Ich dachte intensiv darüber nach, was mich damals glücklich machte, schrieb es auf und halte mich fest an diese Liste.
Mein Studium breche ich bald ab. Ich bewerbe mich fleißig und habe schon morgen mein erstes Bewerbungsgespräch. Ich sehe mich in naher Zukunft im Büro sitzen, aber das ist total okay für mich. Ich mag Büroarbeit sehr. Dann habe ich abends immernoch genug Lust und Energie für andere Dinge.
Tja, so lief das bei mir. Von „Ich will unbedingt was mit Tieren machen“, zahlreichen Tierarztpraxis-Praktikas, einem FÖJ bis zu einem landwirtschaftlichten Studium. Und nun gehe ich ins Büro. Auch gut – Hauptsache ich bin glücklich.
Liebe Grüße
Christin
Perfektes Timing!
Ich stehe momentan vor einer ähnlichen Entscheidung…nur das ich nicht studiere sondern bereits eine Ausbildung gemacht habe, die mich momentan 0 weiter bringt. Jetzt überlege ich auch, ob ich eine Ausbildung (auch mit 23) zur Mediengestalterin machen soll oder nicht 😀
Danke für diesen tollen Beitrag, da fühle ich mich gleich gestärkter das anzupacken was mich weiter bringt im Leben und ein Stück näher an meine Träume 😉
ganz liebe Grüße an dich und das gesamte Team 😉
Jessy
Eine sehr bewegende, aber irgendwie auch schöne Entwicklung, die du durchlebt hast.
Mir ging es nach dem Abitur ähnlich, durchschnittlicher Abschluss, mit Interessen in unterschiedlichen Bereichen. Allerdings wusste ich schon Monate vor dem letzten Schultag, dass ich nach München gehen werde, meine Heimat verlasse und in die „Fußstapfen“ meiner Mama treten werde. Ich hatte meinen Ausbildungsplatz sicher, Vertrag unterschrieben, der Familie und den Freunden davon berichtet. Nun begab ich mich auf die Suche nach einer Wohnung, wohlgemerkt für zwei Personen, da mein Freund in München arbeitet und wir ab dem Zeitpunkt auch in der Woche über zusammen wohnen wollten. Nach tausenden Anfragen, Hunderten Besichtigungen und genauso vielen Absagen musste eine Entscheidung her. Es waren noch zwei Monate Zeit, um eine Wohnung zu suchen, notfalls erst einmal auch im Wohnheim oder in einer WG- ALLEIN.
Die einzige Option: eine Ausbildung zu Hause im (schönen) Sachsen zu suchen- für mich kam ein Studium einfach nicht in Frage!
Die Wohnungssuche raubte mit der Zeit zu viel Kraft, es gab kein anderes Thema mehr, zu viele Streitigkeiten auf Grund des Themas.
Also musste Plan B her!
Dabei war der Gang zum Arbeitsamt der allerschwerste, ich bekam Hilfe bei der Suche, die mir aber nur gering weiter half. Auch kam, auf Grund des Arbeitsplatzmangels, nun eine medizinische Ausbildung nicht mehr in Frage. Es folgten zahlreiche Vorstellungsgespräche. Glücklich damit war ich jedoch nie!
Bis ich auf eine mittelständige Veranstaltungsagentur traf, das Gespräch lief super, stundenlange Gespräche, Kaffee und Kuchen, die Chemie stimmte! Ich bekam meinen Vertrag und unterschrieb diesen 2 Tage vor Beginn der Ausbildung. Ich sollte nun also Veranstaltungskaufffrau werden.
Ich war dabei zu akzeptieren, dass München ein großer Traum bleiben musste!
Mittlerweile (nach 1,5 Jahren) kann ich sagen, dass ich über die Entscheidung ziemlich glücklich bin und auch alle anderen mehr als glücklich sind, dass die Tochter, Enkelin und Schwester (wieder) da ist.
Allerdings bleibt ein kleiner, fader Beigeschmack und die Enttäuschung „versagt“ zu haben immer noch..
Warst du im Abi nicht so hell studierst du anschließend BWL. Auch einen Spruch den ich als Studentin der Wirtschaftswissenschaften ganz oft höre. Auch wenn ich meistens ein besseres Abi habe als die Leute von denen ich mir das anhören muss. Aber Noten sagen nichts über können aus. Ich frage mich warum Leute sich darauf versteifen. Auch ich wusste nach dem Studium nicht wo es hingehen sollte. Aber im Fachbereich Marketing habe ich genau die Mischung an Kreativität und Theorie gefunden die ich brauche. Inzwischen sind 5 Semester um und 90% der Fächer finde ich noch immer einfach ätzend. Produktion, Logistik, Jahresabschluss… Aber ich weiß das ich da durch muss weil es eben ein Fach gibt, das mich anspricht und auf das ich dann im Master vertiefen kann. Ich finde deinen Schritt wirklich mutig. Ich hätte es mir wahrscheinlich nicht getraut abzubrechen. Obwohl ich zu Anfang auch unzufrieden war. Für mich war es aber genau das richtige weiter zu machen denn jetzt weiß ich wo es hin gehen soll 🙂 Mein geheimer Traumjob ist bei euch oder 100tausendlux in der Marketingabteilung ? Ich wünsche dir aufjedenfall viel Erfolg bei der Erfüllung seines Traumes und noch einmal Hut ab für deinen Mut!
LG Laura
Ich habe auch zuerst eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print gemacht und bin mit diesem Schritt mehr als zufrieden. So konnte ich mich in verschiedenen Bereiche austesten und wusste dann, was mich ganz genau interessiert und wo meine Stärken sind. Mittlerweile arbeite ich weiterhin in einem Verlag und mache ein Fernstudium. Das ist zwar sehr stressig, aber ich mache genau das, was ich will und ich weiß jetzt auch, wofür ich das mache. In einem Jahr habe ich das Studium geschafft und ich kann mir keinen besseren Berufsweg wünschen. Mein Fazit: ich empfehle auch zuerst eine Ausbildung!! 🙂
Hallo liebe Marie,
Ich hab zwar vorher nicht bwl studiert, aber Kunst und Technik in enschede und war damit überhaupt nicht glücklich. Zum Glück musste ich im dritten Jahr ein Praktikum über fünf Monate machen und landete so in einer Werbeagentur, die ich dann auch erst nach fünf Jahren wieder verließ. Meine Chefs waren so zufrieden, das ich ohne Probleme dort meine Ausbildung machen konnte. Nie kam mir vorher in den Sinn, das ich kreativ bin, aber was soll ich sagen, ich liebe meinen Job. Heute arbeite ich in einem relativ großen Unternehmen und kümmer mich dort um den Print Bereich. Manchmal fehlt es mir schon, viele unterschiedliche Dinge zu gestalten, nehme dafür aber jede Anfrage für einladungskarten an.
War übrigens auch in Münster auf der Berufsschule.
Ich wünsch dir viel Spaß und ganz viel Erfolg.
Nina
Liebe Marie, Glückwunsch zu deiner Entscheidung, die Weichen neu zu stellen: Das braucht Mut! Große Klasse, dass du nicht auf den vermeintlich sicheren Weg gesetzt hast, sondern einfach noch mal über Los gegangen bist 🙂 Ich werde im Herbst mein zweites, dieses Mal geisteswissenschaftliches Studium beginnen – parallel zu meiner beruflichen Selbstständigkeit als Grafikerin. Denn genau das „ach hätte ich doch mal“, von dem du schreibst, hat mich die letzten Jahre verfolgt. Nun habe ich beschlossen, mit 31 doch noch mal zur Uni zu gehen und genieße jeden Tag die Vorfreude im Bauch 🙂 Hab ganz viel Spaß in deiner Ausbildungszeit! Und hör nie auf, zu suchen und zu träumen 🙂 Liebe Grüße! Kea
Ohhjaaa… je länger ich deinen Text gelesen habe, desto mehr hab ich mich wieder erkannt.. ich studiere zwar nicht aber habe jetzt seit fast einem Jahr mein Abi hinter mir, bin mitten in einem FSJ und habe trotzdem keine Idee was ich machen möchte. Alle reden auf mich ein, alle haben einen anderen Vorschlag und ein anderer hat an diesem Vorschlag wieder was auszusetzten.
Ich kann dich also voll und ganz verstehen und hoffe dass ich auch bald meinen Weg finde.. dein Text hat mir zumindest wieder Hoffnung gegeben! Danke dafür?
Ganz liebe grüße, Hannah :))
Liebe Marie,
ich finds super toll, dass du deinen weg hier so frei mit uns geteilt hast. Ich selbst hab auch mein gut betuchtes Studium abgebrochen um mich der Kunst und dem Design zu zu wenden, das braucht viel Mut, immer wieder aufs neue und genau solche Berichte unterstützen genau das, schön das du deinen Platz gefunden hast, hoffentlich werde ich das auch bald. 🙂
Wenn ich sowas lese würde ich im übrigen zu gern in Münster leben und auch mal ein paar Geschenke liebevoll für euch einpacken. Zu blöd das mich da sogar eine Landesgrenze trennt.
Liebe Grüße Lissa
Liebe Marie,
ein sehr schöner Artikel, in dem ich mich zu großen Teilen wiederfinde. Vor allem beim Anfang habe ich mir gedacht: ‚Das könnte von mir kommen.‘ In allem ganz ok zu sein, aber keine besonderen Stärken & Interessen zu haben (bzw. sie nicht zu kennen) – wie soll man sich da entscheiden?
Mein Studium gefällt mir & ‚irgendwas mit Medien‘ + Französisch ist auch eine Kombination die inhaltlich sehr gut zu mir passt, doch trotzdem habe ich im zweiten Semester, als die erste Welle Hausarbeiten kam, oft darüber nachgedacht, ob das hier das richtige für mich ist oder ich in einer Ausbildung besser aufgehoben wäre.
Ohne strukturiertes Arbeiten & ein bisschen Selbstdisziplin werden Semesterferien schnell zur Qual. Wenn dann auch noch das Selbstmitleid kommt, ist es ganz vorbei. Freunden & Familie, die helfen wollen, gegenüber bekommt man ein schlechtes Gewissen, wenn man nichts schafft. Mit dem Gedanken nach Münster zu gehen & mal bei odernichtoderdoch anzufragen, habe ich auch gespielt.
Aber letztlich oder zumindest fürs Erste entschied ich mich dafür durchzuhalten. Nicht aufzugeben. Weil ich eigentlich glücklich bin, großartige Menschen kennengelernt habe & ein Auslandsjahr auf mich wartet. & wer weiß – vielleicht treibt mich ja ein ausgedehntes Pflichtpraktikum mal in eure Richtung.
Viel zu viel erzählt. Kurz gesagt: es ist schön zu hören, dass man mit seinen Zweifeln nicht allein ist.
Saskia ♥
Hallo Marie,
ich bin seit genau 3 Wochen ausgebildete PTA. Im Rahmen der Ausbildung musste ich ein halbjähriges Praktikum in einer Apotheke machen. Und ich habe micb wahnsinnig wohl gefühlt. Jetzt arbeite ich in einer anderen Apotheke, in der alles komplett anders ist. Vielleicht denkst du jetzt: Apotheken sind doch alle gleich? Vom Prinzip schon. Aber was ich mega wichtig finde, ist das man sich zu Hause fühlt, und gute Arbeitskollegen hat.
Ich kann deinen Schritt total verstehen und finde es großartig, dass du dich sowas traust. Schön dich kennen gelernthzu haben. 😉
Liebe Grüße,
Laura (19)
Danke für den tolle Beitrag.. Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Habe meine Ausbildung im medizinischen Bereich erfolgreich abgeschlossen & arbeite nun auch bereits 7 Jahre in dem Beruf. Aber er füllt mich nicht aus… Das bin einfach nicht ich!
Ich möchte kreativ sein, Ideen verwirklichen, etwas eigenes schaffen… Ich hoffe ich finde bald den richtigen Weg…aber dein Post hat mir auf jeden Fall Mut gemacht.
Love,
Christina von
Liebe Marie, vielen Dank das Du Deinen Erfahrungsschatz mit uns teilst 🙂 Ich freue mich immer neue Gesichter von Odernichtoderdoch/Lichtpoesie/100 TausendLux, mit Ihren ganz eigenen Geschichten, kennenzulernen!
Nach der Schule erging es mir genau wie Dir. Ich hatte ziemlich viele Interessen aber leider keinen richtigen Plan wie ich die mit dem Beruf kombinieren könnte. Letztendlich habe ich – ähnlich wie Du – auf die Stimme der „Vernunft“ ( Eltern) gehört und habe eine kaufmännische Ausbildung angefangen.
Rückblickend (nach Abschluss der Ausbildung und 3 Jahren Berufserfahrung) war das auch abolsut der richtige Weg für mich. Zugegeben, mir hat nicht immer jeder Tag Spaß gemacht und gerne hätten die Aufgaben kreativer sein können aber das praktische Arbeiten, das stetig wachsende Grundwissen und meine tolle Ausbilderin, welche mich positiv geprägt hat, waren zu der Zeit genau das Richtige für mich.
Jetzt, nach drei Jahren Berufserfahrung folgt der nächste Schritt. Das Studium. Die Entscheidung, welches Studienfach ich gerne studieren möchte viel mir jetzt wie Schuppen von den Augen. Einfach, weil mir im Arbeitsalltag meine Stärken/Schwächen und Interessen besser bewusst geworden sind. Ein wenig Bange ist mir dabei zwar immer noch aber ich fühle mich gut Ausgerüstet und bin guter Dinge.
Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich vor der Berufswahl/Studienwahl intensiv mit sich selbst zu beschäftigen. Sich seinen Interessen und ggf. auch Stärken bewusst zu werden. Dabei ist es natürlich wichtig, sich selbst nicht zu belügen!!! Dabei es ist auch überhaupt nicht verkehrt, sich ein wenig mehr Zeit zu nehmen. In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft!
Ich wünsche Dir eine schöne Ausbildungszeit und ich bin gespannt ob wir noch mehr von Dir hören/lesen werden 😉
Als ich mich für ein Germanistik-Studium entschieden habe, musste ich mir einerseits die Taxifahrer-Sprüche anhören, andererseits war es aber auch echt hart, dieses Studium durchzuziehen, weil meine Eltern mich so unterstützt haben. Was, wenn ich mich getäuscht habe und sie mir umsonst Miete und (damals noch) Studiumgebühren bezahlt haben? All das Geld für ein Studium, das ich gewählt habe, weil ich gerne lese? Das ist so ein Druck, gerade wenn man eben nicht Lehrerin werden will. Teilweise hab ich es bereut keine Ausbildung gemacht zu haben, weil ich durch das Studium viel blah aber nichts solides gelernt habe. Zwischenzeitlich wollte ich sogar eine anfangen, aber hab keine Stelle bekommen und dann auch noch den Master angefangen. Jetzt ist die Masterarbeit eingereicht und in einem Monat beginne ich mit meinem Traineeship. Andere in meinem Alter kaufen Häuser und Autos und fahren dick in den Urlaub, ich gurke mit nem Minigehalt durchs nächste Jahr, möchte aber dennoch nichts von den letzten Jahren missen. Das musste ich aber auch erst mal lernen. Ich find es so mutig, etwas abzubrechen, in das man schon so viel Zeit investiert hat. Augeben kostet auch Kraft und ist nicht so einfach, wie alle immer tun. Umso cooler, dass du jetzt das machen kannst, was du liebst. 🙂
Liebe Grüße,
Susanne
Liebe Marie, es ist schön, zu lesen, wie ehrlich du mit dir selbst sein konntest. Ich glaube, das gelingt vielen Menschen im Leben nicht – ganz unabhängig davon, für welchen Berufsweg sie sich entscheiden. Ich studiere Kommunikationsdesign und baue meine Selbstständigkeit gerade weiter aus. Ich habe immer mal hier und da kleine Jobs gemacht. Und genau das möchte ich machen. Arbeiten wie ich es tun würde, ganz nach meinem Geschmack. Viele in meinem Studiengang wollen aber in den größten Agenturen arbeiten. Es ist nicht immer leicht, auf das zu hören, was man selbst möchte. Vor allem, wenn alle um einen herum etwas ganz anderes wollen als du selbst. Meine engsten Freunde aber halten zu mir und machen mir stets Mut, wenn mich an mir und meinen Ideen zweifle. Ich finde, du kannst mehr als stolz über deine Entscheidung sein. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und dass es weiterhin so viel Spaß bringt wie bisher! Lieben Gruß
Zuerst möchte ich mal mit den Vorurteilen über BWLer aufräumen, ich habe letztes Jahr meinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften gemacht und studiere zur Zeit im Master und muss sagen: Ja, natürlich gibt es die Leute, die das nur studieren, weil sie nicht wissen, wohin mit sich und weil es, wie du geschrieben hast, als solide Basis mit guten Jobchancen gesehen wird. Und es gibt auch die Leute, die überaus engagiert und, von mir aus, auch sehr konservativ sind.
Ich muss aber wirklich sagen, dass das weniger mit dem Studiengang zu tun hat, da es diese Spaltung zwischen den Extremen auch in jedem anderen Studiengang gibt. Ich finde es schade, als BWLerin immer den Stempel aufgedrückt zu bekommen, dass man das nur aus Mangel an Alternativen studiert.
Ich habe mein Bachelorstudium in Regelzeit abgeschlossen, habe eine gute Gesamtnote bekommen und bin wirklich GLÜCKLICH mit meiner Entscheidung, auch ohne großes Engagement in (außer-)universitären Belangen etc. Für mich ist es (momentan) sehr zufriedenstellend, NEBEN dem Studium, was ich im Übrigen als sehr viel weniger trocken empfinde, als immer behauptet, meinen kreativen Hobbies nachzugehen, und mich gegen ein Studium in der Richtung entschieden zu haben. Während der Schulzeit war mein großer Traum, Kommunikationsdesign zu studieren, nach dem Abi habe ich mich z.B. für Lehramt beworben und mich aber letztendlich doch für BWL entschieden. Bisher habe ich diese Entscheidung nie bereut, auch wenn mir kreative Arbeit bestimmt auch sehr viel Spaß machen würde.
Ich verstehe natürlich, dass das nicht jeder genauso empfinden kann und dass jeder seinen eigenen Weg geht. Ich finde deinen Schritt sehr mutig und wünsche dir, dass du weiterhin mit deinem Weg glücklich bist.
Hallo liebe Marie,
dein Text und dein Werdegang sprechen mich persönlich sehr an. Auch ich habe nach dem Abitur den richtigen Weg für mich gesucht und auch ich habe mich Hals über Kopf in ein Studium geschmissen, das im Grunde nicht das Richtige für mich war. Auch ich habe mein Studium abgebrochen, als ich merkte, dass es mich nicht glücklich macht. Und – ob du es glaubst oder nicht – auch ich habe danach eine Ausbildung begonnen, in der ich momentan noch feststecke.
Feststecke deswegen, weil auch diese „solide Basis“, wie man es nennen kann, nicht das ist, was mich glücklich macht. Ich werde die Ausbildung jetzt durchziehe, orientiere mich aber momentan in die Richtung, die ich gerne verfolgen möchte: kreativ arbeiten, kreativ sein mit der deutschen Sprache. Mich ausleben, meiner Kreativität freien Lauf lassen und endlich das zu tun, was ich im Grunde schon immer wollte.
Ich habe meinen Platz noch nicht gefunden, aber es freut mich umso mehr für dich, dass du nun zu wissen scheinst, wo deiner ist.
Ich wünsche dir nur das Beste, viel Kraft und dass du glücklich mit deinen Entscheidungen sein kannst.
Alles Liebe für dich!
Ein wirklich toller Post!
Ich stecke gerade in der Vor-Abitur-aber-weiß-nicht-was-ich-danach-machen-soll-Phase. Jeder erwartet, dass man sich schon entschieden hat und detailliert geplant hat, was man nach dem Abi macht.
Am liebsten wäre mir eine Ausbildung danach und eventuell danach studieren, aber dann sagen viele „Für eine Ausbildung hättest du auch kein Abitur machen müssen“. Ich hoffe einfach, dass irgendwann die ersehnte Erleichtung kommt haha.
Absolut <3 Bei solchen "größeren" Zukunftsentscheidungen sollte man wirklich auf sein Herz hören – alles andere macht man sonst nämlich tatsächlich auch nur halbherzig…ich finde das richtig gut, dass du das Studium einfach abgebrochen hast und jetzt etwas machst, das dir Freude bereitet 🙂
xo Stefanie
Ich wünschte ich wäre auch so mutig wie du. Ich habe letztes Jahr auch mein Abitur gemacht und jetzt bin ich planlos. Ich bin sehr verzweifelt richtige Entscheidungen zu treffen ich muss nebenbei auch mit Angststörungen und Panikatacken kämpfen. Ich bin 20 jahre alt und fühle mich für alles zu spät wenn ich meine freunde sehe die eine Ausbildung machen oder studieren
ich habe vergangen sommer meinen bachelor in architektur beendet, arbeite jetzt in einem ingenierbüro und überlege zur zeit jeden tag, wie es ab herbst weitergehen soll. meine familie möchte mich drängen, den master zu machen, aber ich weiß, dass mich das nicht glücklich machen würde. ich würde so gern auch noch eine ausbildung machen, beispielsweise auch zur mediengestalterin, aber mit 23 und einem abgeschlossenem studium weiß ich echt nicht, wie die chancen auf einen neuen ausbildungsplatz sind. ich fühle mich irgendwie schon so alt! nehmen unternehmen nicht lieber 16/18-jährige, die vielleicht noch keine ansprüche stellen und … einfach jünger sind? falls ihr das hier lest und ein paar worte für mich übrig habt, würde ich mich sehr über input freuen!
Hallo Luisa,
es wäre natürlich schön wenn die der Bachelor so gut gefallen hätte, dass du einen Master anhängen möchtest. Aber wenn du das machen würdest obwohl es dir nicht gefällt wirst du die nächsten 50 Jahre einen Beruf ausüben, der dich nicht erfüllt. Wenn du hingegen mit 23 noch eine Ausbildung anfängst und mit 26 oder 27 fertig bist, bist du immernoch nicht alt! Ich habe gerade mein Studium angefangen und ich bin 18. Bei mir ist es genau andersherum – viele meiner Freunde haben nach dem Abi eine Ausbildung gemacht, die ihnen nicht gefallen hat und haben dann auch mit 23 bzw 24 noch angefangen zu studieren. Ein Bekannter von mir, der jetzt mittlerweile 50 Jahre alt und ein begeisterter Informatiker ist, wurde damals auch dazu gedrängt was „solides“ zu machen, eine Sparkassenausbildung. Die hat er dann auch absolviert, aber sein Herz schlug immer für die Technik, sodass er sich allen Widerständen zum Trotz noch für eine andere Richtung entschieden hat. Und er liebt seine Arbeit jeden Tag.
Also lass dich nicht unter Druck setzen.
Hallo Marie,
Dein Text spricht mir grad aus der Seele! Ich arbeite seit 3 Jahren in meinem Beruf den ich gelernt habe und seit ca 1 Jahr immerwieder unglücklich. Und nun habe ich gekündigt, mache den Sommer über so gut wie nichts. Damit ich herausfinden kann was ich will und was mich glücklich macht!
Einerseits bin ich froh darum, aber andererseits macht man sich Gedanken ob es das richtige ist. Aber wie sagt Joda so schön: Do or do not! There is no try!
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Marie,
In deinen Beitrag konnte ich mich ziemlich gut wiederfinden, allerdings ist es bei mir ein bisschen anders gelaufen 😀
Ich hab nach dem Abi direkt meine Ausbildung zur Mediengestalterin in Osnabrück gemacht, wollte danach aber unbedingt noch studieren weil ich eigentlich Berufsschullehrerin werden wollte. Nun stecke ich am Ende des 1. Semesters und bin super unzufrieden. Ich vermisse meine Arbeit und das ganze Studium ist mir viel zu theoretisch und wenig Praxisnah. Auch wenn ich zwar einmal die Woche als Gestalterin arbeite, habe ich mir vorgenommen mich im nächsten Semester schonmal parallel nach einem Job umzuschauen. Wenn mir das Studium bis dahin nicht besser gefällt, dann häng ich es an den Nagel und gehe eben wieder Arbeiten. Wie du schon sagst, es ist ein gutes Gefühl etwas in der Hinterhand zu haben wenn einem das Studium nicht zusagt.
Viel Erfolg mit deiner Ausbildung! 🙂
Liebe Marie,
Soo das ist jetzt wohl mein erster Kommentar, auf eurem blog. Ich muss zu aller erst aber sagen, dass ich wirklich unheimlich gerne eure Posts lese und ich auch super beeindruckt bin, von dem was ihr macht.
Nach meinen Realschulabschluss bin ich im Gegensatz zu vielen meiner Freunde auf die Fos für Gestaltung gegangen. Schon bei dieser Entscheidung haben viele mir raten wollen, dass es gescheider ist, eine Ausbildung zu machen. Mich haben, wie auch dich, nur die unheimlich vielen Berufe etwas erschlagen und irgendwie hat mich nix davon so wirklich angesprochen. Also bin ich jetzt auf der Fos und schon hab ich die nächste große Entscheidung zu treffen. Soll ich 12 oder 13 Jahre machen? Soll ich eine Fremdsprache lernen um das allgemeine Abitur zu machen? Oder reicht mir das Fachabi aus?
Mit all diesen Fragen hab ich derzeit das Vergnügen, und je mehr ich darüber nachdenke, desto schwerer fällt mir die Entscheidung. Das mit der Fremdsprache beschäftigt mich dermaßen. Von allen Seiten reden sie auf mich ein, bringen zugegebenermaßen alle sehr überzeugende Argumente. Trotzdem bringt mich das wirklich kein Stückchen weiter und ich zerbreche mir jede Sekunde den Kopf darüber. Ich höre wirklich gerne die Meinung von anderen an, aber manchmal habe ich das Gefühl, alle wollen mich zu etwas überreden..
Nun sitze ich also da und denk schon wieder nach, und kann mich einfach nicht entscheiden.. Was kann man denn gegen so Entscheidungsfrust machen?
Ich bin gespannt für was ich mich letztendlich entscheiden werde.
Danke für diesen Post, Marie, ich denke ich werde noch die richtige Entscheidung treffen. Ich find es wahnsinnig gut, dass du auf dein Herz gehört hast und dich auf dein Bauchgefühl verlassen hast. Villeicht fällt es mir auch irgenwann leichter, die Meinung der anderen etwas weniger zu berücksichtigen.
Ich wünsch dir jetzt mal ganz ganz viel Erfolg und besonders Spaß bei odernichtoderdoch!
Nochmal Danke und ganz liebe Grüße
Cari ?
Ich habe solche richtigen Entscheidungsprobleme zum Glück noch nicht, aber trotzdem überlege ich schon oft was ich denn später überhaupt mal machen möchte, in welche Richtung es zumindest mal gehen soll.
Trotzdem habe ich irgendwie Angst die falsche Entscheidung zu treffen, aber eigentlich muss ich auch erst mal zusehen, dass ich die Schule fertig bekomme und was dann überhaupt meine Möglichkeiten sind.
Ich hoffe du hast jetzt deinen richtigen Weg gefunden und wünsche dir ganz viel Spaß dabei.
Liebe Grüße
Caro
http://perfectionofglam.blogspot.de
Man merkt beim Lesen wie zufrieden du mit deiner Entscheidung bist und wie du schon sagst ist das das Wichtigste! Ich habe meinen Bachelor in Kommunikationswissenschaften abgeschlossen und bin im Master und damit auch zufrieden, aber manchmal frage ich mich, ob eine Ausbildung zur Mediengestalterin nicht richtiger für mich gewesen wäre. Ich finde es toll, dass du Anderen Mut machst einen anderen Weg einzuschlagen. Ein sehr schöner und inspirierender Post!
Viele Grüße, Anna
Sehr mutig von dir, das Studium abzubrechen. Aber sicherlich genau die richtige Entscheidung, wenn du unglücklich warst. Ich wünsche dir ganz viel Spaß und Erfolg bei odernichtoderdoch <3
Ganz liebe Grüße,
Krissisophie von the marquise diamond
http://themarquisediamond.de/
Ein wirklich toller Text. Schön, dass du endlich deinen Weg gefunden hast. Ich habe zwar (noch) nicht studiert, aber bei mir ist ein bisschen das Problem, dass ich zwar meine Traumausbildung mache, aber ich mit meinem Betrieb mehr als unzufrieden bin und daher auch ungewiss in die Zukunft blicke und eventuell doch noch überlege zu studieren. Ich hoffe das ich auch irgendwann sagen kann „Ich bin endlich angekommen“! Viel Glück weiterhin in diesem tollem Team 🙂 Würde mich freuen öfter Posts von dir zu lesen, da du eine wirklich sehr angenehme Schreibweise hast! Aber das haben hier sowieso irgendwie immer alle 😀
Liebe Grüße
Jenny
Wieder ein neues Gesicht – wie schön! ? ich wünsche Dir alles Gute und viel Spaß in deiner Ausbildung. Ich hoffe du wirst eine tolle Zeit haben und wir werden noch viel von Dir lesen.
Liebe Grüße Vanessa ?
Jeder brennt für etwas, die Schwierigkeit besteht darin, herausfinden wo für. Dann gehört dazu noch Mut, damit mann die Flamme enzündet. Das Feuer hegt und mit den nötigen Zutaten füttert. Das kostet Arbeit und Mühe, ist meist verbunden mit Verzicht und viel Schweiß, aber am Ende hast du auf Ewig ein wärmendes Feuer im Herzen. Merk dir das, denn: 45 Jahre Arbeit können sehr lang sein, 45 Jahre der Berufung nachgehen kann sehr viel bewegen!
Glückwunsch zu deiner Entscheidung und beste Grüße,
Julian Lehnhardt
Sehr schöner Artikel! Mir ging es jetzt im Prinzip genau so wie dir ? Habe in Münster bis zu diesem Semester BWL studiert an der WWU und fühlte mich in dieser Welt der Wirtschaft einfach überhaupt nicht wohl. Auch ich will in Münster bleiben Und Wechsel zum Wintersemester zu Lehramt. 🙂 ich fühle mich jetzt einfach viel besser, auch wenn es noch Zeit bis dahin ist, aber die werde ich nutzen! Zum Glück standen meine Familie und meine Freunde komplett hinter mir, weshalb mir die Entscheidung sehr leicht fiel.
Ich hoffe ihr alle entscheidet euch für das richtige! Vergesst nicht, dass es um euer Leben geht und ihr damit zurecht kommen müsst, also seid ein bisschen egoistisch und tut das, was euch glücklich macht!
Ich wünsche euch einen schönen Tag und ganz viel Mut ?
Mutiger Schritt! 🙂
Es erfodert viel Kraft sich auch mal gegen Familie und Freunde zu setzten und seinen Wünschen zu folgen!
Liebste Grüße und viel Erfolg bei deinem Weg <3
Man kann mit 18 noch nicht wissen, was man den Rest seines Lebens machen möchte, vor allem weil man sich selbst noch so verändert. Du bist ERST 23, ein Neuanfang ist ein super Zeitpunkt. Ich habe nach dem Abi studiert, danach eine Ausbildung drangemacht und bin in meinem damaligen Traumjob gelandet, um festzustellen, dass es das nicht ist. Ich bereue aber keinen Schritt (obwohl ich zum Studium von meinen Eltern/Mutter gedrängt wurde). Ich habe in der Zeit viele Erfahrungen gesammelt, jede Menge Spaß gehabt und schließlich auch durch diesen Weg meinen Freund kennengelernt. Mit 26 habe ich alles hingeschmissen und mich selbstständig gemacht. Meine Familie war alles andere als begeistert, aber das interessiert mich nicht. Nur, damit sie mit mir und meinem Job in ihrem Sinne angeben können, werde ich sicher nicht das machen, was sie von mir erwarten. Das ist nunmal eine andere Generation, die auf Sicherheit bedacht ist. Es wird viele Leute geben, die dir alles mies machen möchten, aber das ist sowas von egal. Hauptsache du glaubst an dich und an das, was du machen willst. Jetzt, drei Jahre später, kann ich sagen, dass ich nicht glücklicher sein könnte mit dem, was ich tue. Vielleicht überlege ich mir in 10 oder 20 Jahren aber wieder etwas Neues, weil es nicht mehr zu mir passt. Man entwickelt sich nunmal weiter und das Leben sollte dann einfach dazupassen. So 🙂 und dir ganz viel Spaß und Freude bei deiner Ausbildung.
Puh – ich kann mich SO gut in diesem Artikel wiederfinden. Und ich würde deinen Rat aus meiner heutigen Sicht ebenso weitergeben.
Habe drei Jahre studiert und meinen Bachelor mit Lehramtsoption abgeschlossen, allerdings bin auch ich ab dem 5. Semester so zweigleisig gefahren wie du. Bewerbungen auf der deinen Seite, Uni auf der anderen.. zu diesem Zeitpunkt abzubrechen, kam für mich nicht in Frage – wo ich doch schon so weit war. Nebenher habe ich eben eine Stelle als Azubi in der Wirtschaft gesucht. Ich bin bei einem tollen, jungen Modeunternehmen fündig geworden und die Ausbildung bietet einfach all das, was ich wollte – weg von Theorie und rein in die Praxis. Ich muss gestehen, dass ich die Berufsschule nicht so klasse finde, wie du, aber sie gehört dazu und ist in meinem Fall sogar im kommenden Jahr schon vorbei, da meine Ausbildung nur 2 Jahre dauert.
Auch wenn ich eben erst mit 24 diese Ausbildung begonnen habe, weiß ich doch, dass es das ist, was mich jetzt auf den Weg bringt, so viele Dinge tun zu können – denn der Ausbildungsberuf bietet im Unternehmen ja nicht nur eine Stelle. Und das ist das, was ich toll finde. Es ist nicht mehr dieses ‚Ich werde Lehrerin‘, sondern ‚Mal sehen, wo es mich hinterher hin verschlägt‘, weil man nicht mehr so auf einen einzigen Beruf eingefahren ist.
Jeder Tag ist anders, jeder Tag ist besonders und das ist es, was mir unheimlich gut gefällt. 🙂
Schöner Post und toll, dass wir dich nun auch kennen!
Liebe Grüße
Janina
Echt ein toller Text und auch wenn ich dich nicht kenne, freue ich mich irgendwie sehr für dich. Mir ging es nämlich ähnlich, auch wenn ich (noch) nicht studiert habe.
Ich habe mein Abi auf Grund von G9 und einem Auslandsjahr erst mit fast 21 gemacht und mich deshalb total gestresst, dass ich ja sofort studieren müsse. Ich habe mich für über 42 Studienplätze beworben (hauptsächlich „irgendwas mit Medien“, aber auch z.B. BWL). Und ich wurde nur an Orten genommen, wo ich nicht so gern hinwollte und auch nur für Studienplätze, die mich nicht wirklich umgehauen haben. Zum Glück bin ich dann durch meinen Blog an ein Praktikum bei einem Magazin gekommen und habe dort relativ schnell ein Volontariat angeboten bekommen, und ich könnte nicht glücklicher sein. Ich bin dort für alles, was mit Fashion & Lifestyle zu tun hat, zuständig, gehe auf viele Partys oder ins Kino und kann mich austoben, wie ich will. Und jetzt weiß ich auch, dass die Arbeit in einer Redaktion das ist, was ich mir auch nach meinem Studium, was ich auf jeden Fall irgendwann noch machen möchte, vorstellen könnte. So eine Ausbildung ist halt doch irgendwo viel wert, auch wenn es anfangs absolut nicht geplant war. Und wie du sagst: Selbst während dem Studium hat man dann immer etwas in der Hinterhand.
Oh ich bewundere dich für deine Entscheidung.. 🙂 und ich weiß auch in etwa wie du dich fühlst.. Ich hatte nach dem Abi auch immer noch keine Ahnung, hab hin- und her überlegt, am liebsten wollte ich eine Fotografenausbildung machen, wo mir allerdings auch viele abgeraten haben und ich selbst dann auch einsah, dass es schwer werden würde einen Platz zu finden und damit dann auch glücklich zu werden (im Studio Bewerbungsbilder machen, hab ich mir letztendlich nicht als perfekt vorgestellt) und mich dann einerseits für eine Ausbildung zur Tourismuskauffrau im Reisebüro und andererseits für eine Ausbildung zur Grafikdesignerin entschieden – ich hab mich dann für beide Berufe überall beworben, viele Absagen erhalten und letztendlich eine Zusage fürs Reisebüro erhalten und diesen Platz dann auch angenommen..
In den ersten Monaten war ich mir zugegeben wirklich unsicher, bin jeden Morgen mit so vielen Zweifeln zur Arbeit gefahren und war mit den Gedanken immer relativ labil, sag ich mal.. Nach einigen Monaten stellte sich aber die Routine ein und ich fand Spaß an der Ausbildung.. und ich war froh, dass ich dort gelandet bin, wo ich immer noch bin (intern das Reisebüro zu wechseln zähl ich jetzt einfach mal nicht :D)..
Heute bin ich im 3. Lehrjahr und ich weiß erstens sicher, dass ich danach auf jeden Fall noch nicht studieren oder etwas anderes lernen möchte (bin froh, wenn ich die Prüfung geschafft hab :D) und zweitens aber auch, dass ich diesen Beruf wahrscheinlich nicht bis zur Rente machen möchte.. Ich habe Träume, die noch nicht ganz greifbar und umzusetzen sind, für die ich mir vorerst ein sicheres Standbein mit dem Beruf aufbauen möchte und Pläne wie Reisen etc., die ich mit diesem Beruf natürlich relativ leicht umsetzen kann..
Ich bewundere dich wirklich für deine Entscheidung und freue mich mehr von dir zu lesen!
Liebe Grüße,
Nadja
Das ist wirklich eine wunderschöner Post! ♥
WOW! Das ist das Einzige, was mir dazu einfällt. So eine Entscheidung zu treffen… ich wünsche mir, dass ich das auch irgendwann kann.
Mometan mache ich mein Abi und ich weiß noch gar nicht, was danach für mich kommt. Einerseits will ich ja einen sicheren Beruf lernen, mit dem ich auch wirklich einen Job bekomme und mein Leben finanzieren kann, aber ich will auch meine Kreativität ausleben können und machen, was mir wirklich Spaß macht… Ich hoffe ich finde noch das richtige, so wie du.
Du hast mich auf jeden Fall inspiriert. Danke! 🙂
In Liebe, Anna.
Liebe Marie,
ich kenne das nur zu gut, denn mir ging es genauso…
Nur war es bei mir Druck- und Medientechnik in Stuttgart, was zwar an sich ganz interessant war, aber doch zu viel Druck und Ingenieur und zu wenig Medien für mich. So habe ich nach 4 Semestern aufgehört und bin Mediengestalter geworden. Mittlerweile habe ich meine 2,5 Jahre Ausbildung seit 2 Jahren hinter mir und bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe!!
Ich kann dich also nur in deiner Entscheidung bestärken und dir sagen, es ist nie zu spät einen anderen Weg einzuschlagen, der einen glücklich macht!! Ich freu mich für dich!!
Liebst, Tina
Hallo Tina,
Ist ja witzig! freue mich zu hören, dass du diesen Schritt gewagt hast! Ich bin momentan genau in der selben Situation wie du mal gewesen.
Ich studiere derzeit im 2. Semester Druck- und Medientechnologie an der HdM. Bin auch total unglücklich, ich habe es mir ganz anders vorgestellt… es macht mir einfach keinen Spaß. Werde wahrscheinlich nach dem 2. Semester aufhören und fürs nächste Jahr eine Ausbildung zum Mediengestalter bewerben.
Mich würde gerne interessieren, ob du nach der Ausbildung dich erweitert hast oder bist du auch so zufrieden mit deiner aktuellen Situation? 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Ich kann deine Empfehlung, erst eine Ausbildung zu machen und dann zu studieren, wenn man sich nach dem Abi nicht so ganz sicher ist, was man machen will, zu 100 Prozent unterstützen. Ich komme zwar aus einem völlig anderen Bereich (Ingenieur-/Biowissenschaften), aber habe genau die gleiche Erfahrung machen können – und teile diese auch jedem mit, der mich nach einer Empfehlung fragt.
Viele Grüße
Arina
Liebe Marie,
deinen Bericht zu lesen hat mir gerade nochmal einen Schub Hoffnung gegeben.
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation, mi dem Unterschied, dass ich schon eine abgeschlossene Ausbildung habe. Nur bin ich mit dem Beruf bzw. Berufsfeld nicht wirklich glücklich. Ich habe eine Ausbildung zur Hotelfachfrau gemacht und schon während meiner Lehrzeit wusste ich , dass ich das nicht mein Leben lang machen möchte. Ich habe es aber durchgezogen, um etwas „in der Tasche“ zu haben. Danach war ich für ein Jahr lang als Au Pair in London. Schon damals haben sich viele gefragt, warum ich denn nicht in England in meinem Beruf arbeiten möchte. Na weil es mich eben nicht glücklich macht!
Während des ganzen Jahres habe ich überlegt, wie es denn danach weitergehen soll und natürlich kam auch der Druck von den Eltern und Verwandten. Es muss ja irgendwie weitergehen. Ich habe sehr mit mir gerungen. Werde ich Flugbegleiterin? Oder bleibe ich sicherheitshalber doch bei meinem Beruf?
Ziemlich spät kam mir in den Sinn, dass ich doch eigentlich seit meiner Kindheit etwas Kreatives machen wollte. Ich kam dann auf den Beruf der Gestalterin für visuelles Marketing. Ich habe zwar kein ein Praktikum in diesem Beruf gemacht, aber ich bin mir aus irgendeinem Grund sicher, DAS ist was ich machen möchte!
Meine Familie konnte damit anfangs nicht viel anfangen und ich bekomme oft zu hören, dass ich nicht viel verdienen werde, ich fange bei null an und ich wäre mit 27 fertig. Mir ist das alles bewusst, aber ich sage mir auch: Man lebt nur einmal! Sollte man nicht das machen, wozu man Lust hat (bevor man wirklich unglücklich wird).
Leider bin ich sehr spät dran mit dem Bewerben und so wie es aussieht, werde ich es auf nächstes Jahr verschieben müssen. Mir macht nur diese Ungewissheit Angst. Dieses Kein-Plan-Haben. Und doch gebe ich die Hoffnung nicht auf und ich bin froh, dass ich deinen Artikel gelesen habe und ich weiß, dass es nicht nur mir so geht.
Vielen lieben Dank
Liebe Grüße
Jaci x
Hut ab vor deinem Mut,Marie!
Ich wünschte,ich würde genau so an eine große Entscheidung herangehen,aber manchmal sind die „äußeren“ Umstände gar nicht so leicht zu meistern. Ich habe im Juni mein Abitur beendet und mein grosser Wunsch ist es, ebenfalls wie du, eine Ausbildung im kreativen Bereich zu machen. Von Mediengestalterin bis Gestalterin für visuelles Marketing, kann ich mir alles vorstellen. Nur leider finde ich keinen Ausbildungsplatz,was mich doch schon sehr bedrückt. Ich hoffe bei mir geht bald eine unerwartete Tür auf, so wie bei dir!:-)
Liebe Grüße Maike:-)
Hallo liebe Marie!
Ich freue mich sehr über deinen schönen Bericht. Er macht auch mir Mut weiterzumachen.
Selbst habe ich angefangen Germanistik und Kunstgeschichte zu studieren. Dann wurde mir relativ früh bewusst,
dass ein Studium und besonders Germanistik, nicht zu mir passt.
Zumindest noch nicht.
Nach vielen Absagen in „sicheren“ Ausbildungsberufen (die ich mir natürlich erst habe aufschwatzen lassen), würde ich mich super gern als Mediengestalterin bewerben und so endlich mal auf mich selbst hören.
Jetzt ist aber die Angst groß, dass es wieder nur Absagen hagelt.
Gut, dass ich da auch deinen Beitrag gestoßen bin 🙂
Nun weiß ich, dass ich zumindest bei der Gestaltung meiner Bewerbungsunterlagen einiges ändern muss.
Leider habe ich noch kaum Erfahrungen mit professionellen Medienbearbeitungsprogrammen, so kann ich mich auch wieder nicht überall bewerben, da dies sehr oft Voraussetzung ist :/
Hast du eine Idee wie ich in meinem Lebenslauf, trotzdem punkten kann?
Anbei würde mich natürlich aus super interessieren welche Erfahrungen du bis jetzt bei dieser Ausbildung gesammelt hast. Mir kommen die Gestalter- und Grafikdesignausbildungen immer noch sehr ähnlich vor…
Ich danke dir jetzt schon mal vielmals!! <3
Liebe Marie,
ich freue mich riesig, dass du deine Entscheidung mit uns teilst. Ich stoße gerade zufällig auf den Text, der mir bei seiner Veröffentlichung durch die Finger rutschte. Nach meiner Zeit in der Realschule habe ich eine Ausbildung in einer Bibliothek gemacht und an der Berufsschule mein Fachabi nebenbei. Nach dem ersten Ausbildungsjahr war mir dann klar, dass ich nach der Ausbildung studieren will. Der Beruf war ganz nett, aber nicht das, was ich für den Rest meines Lebens machen will und als dann letztes Jahr die erste Annahme für einen Platz kam habe ich erst mal geweint vor Erleichterung, weil ich so froh war endlich aus meinem Ausbildungsbetrieb zu kommen, bei dem man, egal wie unheimlich viel man geleistet und getan hat. trotzdem immer nur der olle Azubi blieb.
Ich studiere auch BWL mit dem Ziel in Richtung Marketing zu gehen ohne mich dabei bei einem reinen Marketing Studium zu sehr einzuschränken. Mir geht es wie dir ich hoffe darauf danach irgendwo zu arbeiten, wo mir die Arbeit Spaß macht und ich mich ausleben kann, denn ich hasse im Moment alles was ich tue. In meinem erstem Semester saß ich in fast allen Vorlesungen gelangweilt und geistig abwesend und sowohl der Nebenjob an der Kasse auch als mein jetziger als Warenverräumerin öden mich an. Ich will wieder in ein Büro mir Gedanken machen, mich ausleben, gefordert werden und habe mich eigentlich damit abgefunden, dass ich das erst nach den 6 Semestern wieder kann oder durch Glück wenigstens 10 Stunden die Woche in einem Nebenjob, den ich vielleicht noch finde.
Da ich aber 3 Klausuren nicht im Erstversuch bestanden habe und eine davon am Freitag zum zweiten Mal schrieb und kein gutes Gefühl hatte, habe ich mich am Wochenende endlich mal mit Alternativen, einem Plan B befasst und bin auf einen Studiengang gestoßen, der auch einen großen Wirtschaftsteil hat, aber sich auch um Medien, Gestaltung etc. dreht. Beim Lesen des Studieninhalts habe ich erstmals gedacht „oh das klingt spannend. Keine Ahnung ob ich das schaffe, aber ich will es lernen, weil es interessant klingt“ und jetzt frage ich mich ob ein Wechsel nicht doch das richtige ist. Mit dem Studium wird mir auch ein breites Marketing Wissen vermittelt und ich kann in genau die gleiche Branche, in die ich mit meinem BWL Studium will und so wird sich mein nächstes Semester nur mit der Frage beschäftigen: Wage ich einmal einen Sprung?
Ich wünsche dir noch ganz viel Spaß in der Ausbildung vor allem nachdem dein erster Berufsschulblock rum ist und du jetzt richtig durchstarten kannst. Außerdem habe ich großen Respekt vor deinem Mut!
Liebe Grüße
Madelaine
Hallo Marie,
Ich habe auch so was ähnliches durchgemacht wie du. Ich wollte nach meinem Realschulabschluss unbedingt Tierarzthelferin werden. Ich habe so lange gesucht und gesucht aber nichts gefunden. Dann habe ich mir überlegt mein Fachabitur nach zu holen im Kaufmännischen Bereich. Anfangs war es nicht so schlecht aber ich habe später gemerkt das diese BWL und VWL zeug so gar nichts für mich war. Also habe ich mich entschieden doch wider in den Gesundheitsbereich zu gehen und habe ein Praktikum in einer Arztpraxis in Münster gemacht. Das war ja so was von eine Fehlentscheidung von mir…. Und jetzt hatte ich erstmal ein Jahr zeit mir wirklich klar zu werden was ich denn möchte. Ich habe mich viel beraten lassen und bin jetzt auch zu dem Entschluss gekommen in den Mediengestalter Bereich zu gehen. Ja irgendwie komisch erst Arzt und jetzt doch was mit Medien und Grafik :D:D. Naja.
Und jetzt suche ich halt in Münster (was meine absolute Lieblingsstadt ist) eine Ausbildung zum Mediengestalter.
Liebe Grüße
Ilka
Hallo Marie,
ich kenne all diese Gedankengänge, diese Ratschläge der Familie, dieses einfach ins Blaue Hineinstarten nach dem Abi so gut…
Bei mir war es diesbezüglich genauso – nur andersherum 😉
Ich habe erstmal eine Ausbildung begonnen – zu der ich von der Familie gedrängt wurde („Erstmal was richtiges- studieren kannst du danach immernoch!“). Irgendwas mit Versicherung- staubtrocken, mega langweilig. Und ich total unglücklich. Ich habe dann auch abgebrochen um zu studieren. Auch noch ein Fach bei dem ca 90% abbrechen. Und wieder wussten es alle besser: „Wie kannst du sowas nur anfangen, das schaffst du doch nicht – und dann? Dann wünschst du dir bestimmt du hättest deine Ausbildung fertig gemacht!“ Ich habe mir bis zum heutigen Tag nicht einmal gewünscht ich hätte diese Ausbildung fertig gemacht. Echt nicht. Selbst wenn das Studium nicht so gut laufen würde! Sicher ist eben nicht immer gleich gut. Und viele können sich eben nicht vorstellen wie es ist wenn man etwas einfach absolut nicht will. Wie es ist wenn man abends nicht einschlafen will, weil man weiß wenn man die Augen wieder öffnet muss man wieder zu diesem schrecklichen Betrieb und dort schrecklich langweilige Dinge tun – zB drei kniehohe Stapel von Papieren alphabetisch sortieren.
Mit voller Überzeugung rate ich jedem auf sein Herz zu hören – wenn es nicht geht, dann geht es nicht! Egal wie „sicher“ das erstmal ist. Macht aus eurem Leben das was euch Spaß macht 🙂